Im Industriepark Schwarze Pumpe ist am 5. April der Startschuss für eine neue Forschungsfabrik gefallen. Das Zentrum trägt den Namen CircEcon und entsteht auf dem sächsischen Teil in Spreetal. Die TU Dresden, TU Chemnitz, Hochschule Zittau/Görlitz und TU Bergakademie Freiberg wollen hier Innovationen und Entwicklungen in Bezug auf Kreislaufwirtschaft, Bioökonomie und verbesserte Produktionsabläufe der Zukunft vorantreiben. Von den Entwicklungen sollen vor allem auch die kleineren und mittleren Betriebe, so die Hoffnungen der Projektpartner. Ende 2026 soll die Forschungsfabrik mit den ersten 450 Jobs an den Start gehen. Mehr dazu im Video ->> Hier klicken
Von den Unis aus Dresden, Chemnitz, Freiberg & der Hochschule Zittau heißt es:
Am 5. April 2024 unterzeichneten die TU Dresden (TUD), die TU Chemnitz (TUC), die TU Bergakademie Freiberg (TUBAF), sowie die Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) im Industriepark Schwarze Pumpe einen Kooperationsvertrag zum Aufbau des europaweit einzigartigen Forschungscampus für treibhausgasneutrale Kreislaufwirtschaft „Green Circular Economy“ (CircEcon). Die Unterzeichnung erfolgte im Beisein von Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung, und Dr. Andreas Handschuh, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus.
Im Rahmen gemeinsamer Pilotlinien, Versuchsanlagen und Demonstrationssysteme bündeln die Beteiligten ihre Expertise auf dem Gebiet der Werkstoff- und Produktionstechnologien sowie der Verfahrens- und Recyclingtechnik, um zukunftsweisende Technologien für die Kreislaufwirtschaft im Industriemaßstab abzubilden und so die Schaffung neuer Arbeitsplätze durch Ansiedlungen und Ausgründungen in der Region zu initiieren.
Ende 2026 soll „CircEcon“ seinen Betrieb aufnehmen. Der Bund und der Freistaat Sachsen investieren bis dahin rund 108 Millionen Euro. Davon fließen rund 48 Millionen Euro in den Bau des Zentrums und etwa 60 Millionen Euro in die Ausstattung mit Geräten und Pilotanlagen.
Prof.in Ursula Staudinger, Rektorin der TUD: „So wird die Lausitz zu einer international sichtbaren Technologieregion auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft – eine Win-Win-Situation, die der Region die Perspektive für neue Arbeitsplätze und eine dynamische Entwicklung eröffnet und für Forschung und Transfer Erkenntnisgewinne und neue Formen der Zusammenarbeit im Bereich der Kreislaufwirtschaft ermöglicht.“
Prof. Uwe Götze, Prorektor für Transfer und Weiterbildung der TUC: „Der Transfer der gewonnenen Erkenntnisse in Innovationen wird nicht nur wichtige Impulse für den Klimaschutz geben, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur regionalen Entwicklung in der Lausitz leisten. Unser Dank gilt den vielen an diesem ebenso komplexen wie zukunftsweisenden Vorhaben Beteiligten für ihre wertvollen Impulse und Beiträge – aus Sicht der TU Chemnitz insbesondere Prof. Dr. Lothar Kroll und seinem Team.“
Prof. Klaus-Dieter Barbknecht, Rektor der TUBAF: „Wir sind uns sicher, dass damit eine nachhaltige Transformation für die Region und ihre Wirtschaft aktiv unterstützt wird.“
Prof. Alexander Kratzsch, Rektor der HSZG: „CircEcon wird nicht nur zu einem Innovationszentrum für nachhaltige Technologien, sondern auch zu einem Motor für regionale Entwicklung und neue Arbeitsplätze in unserer Lausitzer Heimat. Es zeigt, was Hochschulen für angewandte Wissenschaften Großes bewegen können, und dass wir gemeinsam mit starken Partnern eine Vorreiterrolle in der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft einnehmen können.“
Roland Peine, Technischer Geschäftsführer ASG Spremberg GmbH/Industrieparkmanagement Schwarze Pumpe: „Vor 10 Jahren haben wir begonnen, uns über ein Gründungs- und Kompetenzzentrum Gedanken zu machen. Wir wussten, der Industriepark Schwarze Pumpe (ISP) muss innovativ werden. Das Dock 3 Lausitz ist eine Erfolgsgeschichte geworden. Wir konnten mit Freude feststellen, dass alles, was wir durch das Dock 3 anbieten, von der Region angenommen und vom Industriepark geradezu aufgesaugt wird. Universitäten bieten Innovationen, die um ein Vielfaches umfangreicher sind, als wir das als Industriepark bzw. Wirtschaftsfördergesellschaft tun können. Diese Ansiedlung wird das ein weiteres Mal beispielhaft umsetzen. Dass wir bereits bis jetzt Anfragen weiterer drei Investoren haben, die sich CircEcon wegen ebenfalls hier ansiedeln möchten, ist ein Beweis dafür. Der ISP selbst wird kein Forschungsstandort werden. Er bleibt Industriepark. Aber das Forschungsprojekte wie CircEcon hier starten und Nutzen liefern, sichert dem ISP eine starke Perspektive. Wir sind sicher – das Land Brandenburg wird in dieser Hinsicht nachziehen. Es gibt dazu bereits Gespräche über ein konkretes Projekt. All das gibt uns eine hohe Sicherheit für unsere Arbeit. Als Industrieparkmanager jongliere ich mit vielen Bällen. Keiner darf runterfallen! Bis lang sind wir gut unterwegs in Sachen Forschung am Standort Schwarze Pumpe. Das werden wir fortsetzen.“
Über CircEcon
Durch den beschlossenen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 befindet sich die Lausitz mitten in einem beschleunigten Strukturwandel. Für die Region und die Menschen bedeutet das große Herausforderungen – aber auch große Chancen, aus dem Wandel besonders gestärkt hervorzugehen. Die Technischen Universitäten Chemnitz, Dresden, Freiberg und die Hochschule Zittau/Görlitz leisten hierfür einen Beitrag und bündeln ihre Expertise im Bereich der Werkstoff- und Produktionstechnologien sowie der Verfahrens- und Recyclingtechnik. Mit „CircEcon“ soll ein in Europa einzigartiges Zentrum zur Erforschung und Entwicklung neuer Technologien für das Recycling und die Wiederverwendung etwa von Faserverbundwerkstoffen aus Windkraftanlagen aufgebaut werden.
Mit gemeinsamen Pilotlinien, Versuchsanlagen und Demonstrationssystemen werden erstmalig die gezielte Verknüpfung der sächsischen Forschungskompetenzen vorangetrieben und innovative Ansätze zur effizienten Kreislaufwirtschaft entwickelt und gemeinsam mit regionalen Unternehmen zur Marktreife gebracht. Moderne Methoden wie vollumfängliche Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sollen zum Energie- und Wertstoffmanagement herangezogen werden, um so den gesamten Wertschöpfungskreislauf – von der Rohstoffgewinnung und Aufbereitung der Wert- und Werkstoffe bis hin zur Re-Produktion – realistisch abzubilden und in industrierelevanter Skalierung treibhausgasneutral zu schließen.
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Red. / Presseinfo