Am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) führen Warnstreiks des Lufthansa-Bodenpersonals und anderer Bereiche zu erheblichen Flugausfällen und Verzögerungen. Die Gewerkschaft Verdi rief aufgrund von Tarifkonflikten zu diesen Streiks auf. Lufthansa muss am 20. Februar 2024 alle Flüge von und nach Frankfurt, München und Stuttgart streichen, was weltweit viele tausend Nutzer trifft. Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 12,5% oder mindestens 500 Euro mehr pro Monat für etwa 25.000 Mitarbeiter sowie eine einmalige Zahlung von 3.000 Euro zur Kompensation der Inflation. Am BER selbst sind aufgrund des Verdi-Streiks keine Passagierflüge möglich, was mehrere tausend Passagiere betrifft. Der Streik läuft bis zum 21.02.2024.
Alle Flüge entfallen
Vom Flughafen BER heißt es: “Am Dienstag, den 20. Februar 2024, entfallen alle Lufthansa-Flüge ab und zum BER (Landkreis Dahme-Spreewald) aufgrund des Warnstreikaufrufs der Gewerkschaft ver.di für das Lufthansa-Bodenpersonal. Auch am Mittwoch, den 21. Februar 2024, kann es am Vormittag zu einzelnen Flugstreichungen kommen. Betroffene Passagiere werden gebeten, sich bei der Fluggesellschaft zu Streichungen und Umbuchungsmöglichkeiten zu informieren.”
Ersatztransport mit der Deutschen Bahn
Im Falle einer Streichung eines innerdeutschen Lufthansa Fluges bzw. eines Lufthansa Fluges zwischen Deutschland und Basel, können Sie Ihr Flugticket kostenlos in ein Ticket mit der Deutschen Bahn umwandeln. Wir empfehlen Ihnen hierzu eine Reservierung auf der Seite der Deutschen Bahn zu tätigen. Bitte beachten Sie, dass das Ticket nur in Zügen der Deutschen Bahn am Ausstellungstag und am darauffolgenden Tag gültig ist. ->> Ersatzbuchung bei der Bahn
Worum geht es der Ver.di?
Die Gewerkschaft Ver.di beschreibt die Situation wie folgt: “Für Beschäftigte in der Luftfahrt wird momentan in drei Tarifrunden verhandelt: für das Bodenpersonal der Lufthansa, für die Beschäftigten der Luftsicherheit und für die Beschäftigten Mitteldeutschen Flughafen AG. Aktuell hat ver.di die Beschäftigten der Lufthansa erneut an den Lufthansa-Standorten Frankfurt/Main, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart zum Streik aufgerufen, nachdem es auch in der dritten Verhandlungsrunde am 12. Februar 2024 zu keiner Einigung gekommen ist. Das letzte Angebot der Arbeitgeber wurde in den vergangenen Tagen breit in den Belegschaften diskutiert. Dabei haben 96 Prozent der Beschäftigten das Angebot abgelehnt.
Der Warnstreik für die passagiernahen Bereiche beginnt am Dienstag, dem 20. Februar 2024 ab 4:00 Uhr und endet am Mittwoch, dem 21. Februar 2024 um 7:10 Uhr. Für die nicht passagiernahen Bereiche, wie Fracht oder Technik, gelten abweichende Zeiten.
Darum geht es bei der Lufthansa
Bei der Verhandlung mit der Lufthansa geht es um knapp 25.000 Bodenbeschäftigte – darunter Mitarbeitende an Schaltern, in der Flugzeugabfertigung und im Frachtbetrieb – in den einzelnen Konzerngesellschaften, wie bei der Lufthansa AG, Lufthansa Technik oder Lufthansa Cargo arbeiten. Die Forderungen von ver.di: 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich. In den bisherigen Verhandlungen wurde ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt. Dieses wurde in den vergangenen Tagen breit in den Betrieben diskutiert und als spalterisch kritisiert. Deshalb waren Streiks fällig. Am 7. Februar gingen um 4 Uhr in der Früh Lufthansa-Bodenbeschäftigte in einen ersten ganztägigen Warnstreik. Da alle Bodenbeschäftigten von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung zum Warnstreik aufgerufen wurden, kam es zu Flugausfällen und Verzögerungen.
ver.di bittet die Passagiere um Verständnis für die Streiks und informiert deshalb frühzeitig über anstehende Warnstreik, damit sich Betroffene darauf einstellen und umorientieren können. Schon jetzt haben die Beschäftigten bei der Lufthansa rund 10 Prozent weniger in der Tasche als noch vor drei Jahren. Trotz Rekordgewinnen wollen die Arbeitgeber das noch weiter verschlimmern. Dieser Streik wäre unnötig gewesen, wenn Lufthansa den Bodenbeschäftigten die gleichen Erhöhungen zugestehen würde wie anderen Beschäftigtengruppen im Konzern. „Dazu gab es am Verhandlungstisch jedoch keine Bereitschaft”, betont ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky.
Noch kein Ergebnis bei den Luftsicherheitskräften
Am 6. und 7. Februar 2024 hat ver.di in Berlin in der vierten Runde mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDSL) über höhere Löhne für die rund 25.000 Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich verhandelt. Erneut ohne Ergebnis. Das Arbeitgeberangebot war völlig unzureichend, „im Jahr 2024 weniger als die Hälfte dessen, was die Beschäftigten fordern”, sagte ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. ver.di fordert 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten. Mit der Forderung soll der Kaufkraftverlust der Beschäftigten durch die Inflation ausgeglichen werden. Zudem müsse die Arbeit der Luftsicherheitskräfte finanziell attraktiv bleiben, damit dringend benötigte Fachkräfte gewonnen und gehalten werden können, so Pieper. Die Verhandlungen sollen am 21./22. Februar in Berlin fortgesetzt werden.
Die Luftsicherheitskräfte sind Fachkräfte, die eine breite Palette von Aufgaben und Verantwortlichkeiten übernehmen, um die Sicherheit von Flughäfen, Fluggesellschaften und Passagieren zu gewährleisten. Da schon in den ersten drei Tarifverhandlungsrunden für sie keine Einigung erzielt werden konnte, hatte ver.di am 1. Februar an mehreren Verkehrsflughäfen zum ganztägigen Streik aufgerufen. Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle, in der Personen- und Warenkontrolle, der Frachtkontrolle und in Servicebereichen waren im Ausstand an den Flughäfen Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Köln, Düsseldorf; Leipzig, Dresden, Erfurt, Frankfurt/Main und Stuttgart, um höhere Löhne durchzusetzen.
Tarifverhandlungen mit der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) bislang ohne Annäherung
Auch in den laufenden Tarifverhandlungen zwischen ver.di und der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) – es geht um etwa 1.400 Beschäftigte an den Flughäfen Leipzig und Dresden – konnte bislang nach zwei Verhandlungsterminen keine Annäherung erreicht werden. Daher hatte ver.di alle Beschäftigten des Unternehmens zu einem 30-stündigen Warnstreik aufgerufen. An beiden Flughäfen wurde am 28. und 29. Januar 2024 gestreikt. Die Tarifverhandlungen hatten am 13. Dezember begonnen. Im Vorfeld hatten sich bereits über 500 Beschäftigte an der Forderungsfindung der Gewerkschaft beteiligt. Die Tarifkommission entschied, dass es nach der hohen Inflation der letzten Jahre vor allem in den niedrigen Entgeltgruppen dringend Entlastung braucht. Deswegen steht die Forderung nach einer tabellenwirksamen Erhöhung von 650 Euro für alle Beschäftigten im Mittelpunkt. Darüber hinaus fordern die Beschäftigten die Zahlung der Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro an alle Beschäftigten, verschiedene Änderungen in der Vergütungsstruktur sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 200 Euro und die Schaffung eines Rechtsanspruchs auf Altersteilzeit. Mit dem Abschluss eines Branchentarifvertrags für die Bodenverkehrsdienstleister an den deutschen Flughäfen am 16. Februar ist nun Bewegung in dei Verhandlungen gekommen. Der zuletzt gültige Tarifvertrag bei der MFAG fällt unter die zahlreichen individuellen Haustarifverträge von etwa 130 Betrieben, die nun durch den Branchentarifvertrag Bodenverkehrsdienste ersetzt werden sollen.
Für die Lufthansa sieht es gut aus: Sie fliegt nach der überwundenen Corona-Flaute wieder ganz auf Gewinnkurs. Die Beschäftigten am Boden merken allerdings nichts von den Rekordgewinnen. Im Gegenteil: Die Belegschaft ist seit Corona ausgedünnt – krasser Personalmangel, hohe Arbeitsbelastung und Überstunden ohne Ende stehen auf der Tagesordnung von Techniker*innen, Check-in-Beschäftigten und weiterem Bodenpersonal. „Wir haben während der Corona-Krise unter widrigsten Umständen dafür gesorgt, dass die Lufthansa betriebsbereite Flugzeuge hat. Dabei haben wir schmerzhafte Einschnitte mitgetragen. Jetzt leiden wir unter einem großen Personalmangel. Das heißt Überstunden und ständig ausgebrannt sein“, erzählt Christine Springl, Flugzeugmechanikerin vom Standort München.
Bereits die erste Verhandlungsrunde am 18. Januar endete für die Beschäftigten wie Christine Springel enttäuschend: Seitens der Lufthansa gab es nicht einmal ein Angebot. Darüber zeigte sich auch ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky enttäuscht: „Für die Beschäftigten, die jeden Tag alles geben, ist dieses Verhalten nicht nachvollziehbar. Aber auch für Passagiere ist es kein gutes Signal, denn sie leiden ebenfalls unter dem Personalmangel bei der Lufthansa. Es braucht deshalb schnelle Lösungen, um als Arbeitgeber wieder attraktiv zu werden.“ Die Tarifverhandlungen wurden am 23. Januar fortgesetzt. Marvin Reschinsky betonte: „Wir hätten im Sinne eines guten und schnellen Tarifabschlusses ein verhandlungsfähiges Angebot erwartet.” Er kündigte an. „Diese Situation werden wir nun mit den Beschäftigten in den Betrieben diskutieren und daraufhin Entscheidungen zu Streiks treffen.“ Das ist inzwischen geschehen, deshalb gab es erste Streiks.
ver.di fordert für die rund 25.000 Beschäftigten deutlich höhere Gehälter. Das Entgelt der Beschäftigten soll – wie schon weiter oben erwähnt – um 12,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro im Monat steigen, die Ausbildungsvergütungen um 250 Euro monatlich. Zusätzlich soll es eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro, eine neue monatliche Schichtzulage von 3,6 Prozent des Grundgehalts sowie schnellere, jährliche Stufensteigerungen und eine Erhöhung des Zuschlags zum Urlaubsgeld um 12,5 Prozent geben. „Unsere Forderungen sind das Mindeste, wenn der Personalmangel und das Chaos im Luftverkehr beendet werden sollen“, so Marvin Reschinsky. „Die Lufthansa investiert trotz Rekordgewinnen zu wenig ins Personal. Auch deshalb erleben wir noch immer einen gestörten Luftverkehr.“
Die Beschäftigten sind bereit zu kämpfen
„Mit unserer aktuellen Vergütung wird es immer schwieriger das ganz normale Leben zu bestreiten. Einige wissen nicht, wie sie weiter Miete, Auto und Lebensmittel bezahlen sollen – und das, obwohl wir bei einem erfolgreichen Weltkonzern arbeiten“, berichtet Udo Stoye, Crew-Busfahrer am Standort Frankfurt. „Diese Ungerechtigkeit muss aufhören!“
„Ich liebe meinen Beruf. Doch in den letzten Jahren sind wir für den Konzern über unsere Grenzen gegangen: Personalmangel, Überstunden sind die Regel und ein System Luftverkehr, das nicht mehr funktioniert. Das war Lufthansa leider nicht mal die 3.000 Euro Inflationsprämie wert“, sagt Claudia Salvoch. Seit 22 Jahren arbeitet sie für die Lufthansa. „Deswegen haben wir uns jetzt gewerkschaftlich organisiert, um selbst Wertschätzung, Anerkennung und mehr Geld durchzusetzen.“ Udo Stoye sieht das genauso: „Wir sind bereit, uns zu organisieren, um diese Tarifrunde endlich als unsere Chance zu nutzen, das zu verändern.“
Die Zeichen stehen weiter auf Kampf: 3.624 Kolleg*innen haben bereits bei der Forderungsbefragung mitgemacht und immer mehr Beschäftigte organisieren sich in ver.di.
Bei den Verhandlungen sollen neben den genannten Entgeltforderungen auch bestehende Unterschiede bei der Arbeitszeit zwischen Ost- und Westdeutschland abgeschafft werden. Bislang muss im Osten fürs gleiche Geld 2,5 Stunden länger gearbeitet werden. „Über 30 Jahre nach dem Fall der Mauer arbeiten die Kolleginnen und Kollegen in Ostdeutschland noch immer mehr für das gleiche Geld bei schlechteren Arbeitsbedingungen. Diese Tarifmauer muss endlich eingerissen werden“, so Marvin Raschinsky. Die Lufthansa soll zudem die Auszubildenden unbefristet übernehmen und den Beschäftigten die Wahl zwischen mehr Geld oder mehr Urlaub eröffnen.
Die Situation bei den Luftsicherheitskräften
Der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) hat in den Verhandlungen mit ver.di zwar die Vorlage eines möglichen Angebots in Aussicht gestellt – dieses aber unter der Vorbedingung gestellt, dass ver.di ein Schlichtungsverfahren vereinbart. „Wir lehnen Vorbedingungen für Verhandlungen ab. Dennoch haben wir sehr konstruktiv versucht, in den Verhandlungen voranzukommen – bislang aber ohne Erfolg“, so ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. Das mögliche Angebot der Arbeitgeber sieht Entgelterhöhungen im Jahr 2024 von 4 Prozent vor; das entspricht in der untersten Lohngruppe rund 0,55 Euro mehr pro Stunde und in der obersten Lohngruppe rund 0,82 Euro mehr pro Stunde.
ver.di fordert 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde. Mit der Forderung soll der Kaufkraftverlust der Beschäftigten durch die Inflation ausgeglichen werden „Die Arbeit der Luftsicherheitskräfte muss finanziell attraktiv bleiben, damit die dringend benötigten Fachkräfte gewonnen und gehalten werden können. Deshalb muss der Preisanstieg der letzten beiden Jahre, insbesondere der bei Lebensmitteln und Energie, sowie die prognostizierte Preissteigerung im Jahr 2024 ausgeglichen werden und ein realer Lohnzuwachs erfolgen“, fordert Pieper für die Beschäftigten der Luftsicherheit.
Im Jahr 2025 soll es nach dem Angebot der Arbeitgeber eine weitere Erhöhung von 3 Prozent geben; dies wären rund 0,43 Euro mehr pro Stunde in der untersten bzw. 0,64 Euro mehr pro Stunde in der obersten Lohngruppe. „Das Angebot ist völlig unzureichend, da es in keiner Weise die hohe Inflation der letzten beiden Jahre aufgreift. Des Weiteren lehnen die Arbeitgeber die Erhöhung der Funktionszulagen und die Bezahlung von Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde ab“, so Pieper. „Die Beschäftigten erwarten von ihren Arbeitgebern einen fairen Umgang, faire Löhne und Arbeitsbedingungen.“ Das haben sie nun im Streik am 1. Februar auch gezeigt. Die Tarifverhandlungen wurden am 6. und 7. Februar 2024 in Berlin ergebnislos fortgesetzt.
Sonderfall Mitteldeutsche Flughafen AG
Zwischen ver.di und der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) sind schon zwei Verhandlungstermine gelaufen. Gegenwärtig werden bei der MFAG Löhne gezahlt, die bis zu 25 Prozent unterhalb der Einkommen an anderen Flughäfen liegen. Gleichzeitig ist die wöchentliche Arbeitszeit höher als an verschiedenen anderen Airports. Dennoch hat der Vorstand im Rahmen der Verhandlungen nun ein Angebot vorgelegt, das statt Verbesserungen massive Einschnitte für die Mitarbeitenden bedeuten würde.
„Die Mitteldeutsche Flughafen AG ist mit den Flughäfen Leipzig-Halle und Dresden sowie ihren Tochtergesellschaften ein Herzstück der mitteldeutschen Wirtschaft. Umso beschämender ist es, dass der Vorstand nach Jahren des Billiglohnes nun auch noch die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten angreift“, sagt dazu Paul Schmidt, ver.di-Verhandlungsführer nach der zweiten Runde. „Nach der Rekordinflation der vergangenen Jahre bieten die Arbeitgeber für das Jahr 2024 eine Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 1.200 Euro sowie eine mickrige Tabellenerhöhung von 1,5 Prozent (mind. 50 Euro) an. Im Gegenzug erwarten sie von uns Verhandlungen über einen sogenannten ‚Zukunftstarifvertrag‘. In diesem wollen sie den Beschäftigten zahlreiche freie Tage, Zuschläge und Sonderzahlungen streichen. Die Arbeitszeit soll verlängert werden. Das ist eine absolute Unverschämtheit. Eine derartige Kampfansage wird nicht unbeantwortet bleiben“, so Schmidt. Erste Antwort: ver.di rief die Beschäftigten der MFAG vom 28. Januar 2024 um 18 Uhr bis zum 30. Januar 2024 Mitternacht zum 30-stündigen Warnstreik auf.
Die MFAG begründet ihr Vorgehen mit dem durch ein Gutachten festgestellten Sanierungsbedarf des Unternehmens. Dieses ist weder den Beschäftigten noch ver.di bekannt. „Aus Sicht der Mitarbeiter sind zentrale Fragen unbeantwortet. Welche Verantwortung trägt das Management der MFAG dafür, dass die Flughäfen trotz unterdurchschnittlicher Löhne nicht wettbewerbsfähig sind? Zusätzlich fragen wir uns, wie es zu einem Sanierungsfall passt, dass der Vorstandsvorsitzende im vergangenen Herbst eine Erhöhung seiner Bezüge um rund 22 Prozent auf über eine halbe Million Euro inklusive Boni erhalten hat“, ergänzt der Gewerkschafter. Nun werden ver.di und die Beschäftigten über die Anwendung des neuen Branchentarifvertrags Bodenverkehrsdienste verhandeln. Dieser Tarifvertrag hat vorerst keinen Einfluss auf die laufenden Tarifauseinandersetzungen bei den Luftsicherheitskräften und bei den Bodenbeschäftigten der Lufthansa, diese werden separat verhandelt.”
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Red. / Presseinformation