Die Wirtschaftsregion Lausitz GmbH teilte dazu mit:
Die Lausitz soll mit Wasserstoff als Kernelement der Energiewende eine Vorreiterrolle bei der Einführung erneuerbarer Technologien übernehmen. Investitionen in Wasserstoff sind eine Investition in die Zukunft der Lausitz, in den Klimaschutz, in qualifizierte Arbeitsplätze als auch die Energieversorgungssicherheit unserer Region. Gleichzeitig ist es eine der größten Herausforderungen der Zukunft, grüne Energie und insbesondere Wasserstoff vom Erzeuger zum Konsumenten zu bringen.
Eine Machbarkeitsstudie zum Aufbau eines leitungsgebundenen Wasserstofftransportnetzes in der Lausitz hat dazu in den vergangenen Monaten Erzeuger und Verbraucherpotentiale erfasst, technische und wirtschaftliche Möglichkeiten betrachtet, Trassenführungen entwickelt und die rechtliche Umsetzbarkeit geprüft.
Zur Vorstellung der Ergebnisse der Studie begrüßten am 11.12.2023 Dr. Klaus Freytag, Lausitz-Beauftragter des Ministerpräsidenten und Harald Altekrüger, Landrat des Landkreises Spree-Neiße sowie Heiko Jahn, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Lausitz gemeinsam mit dem Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach Akteure und Stakeholder der Lausitz im Cottbuser Stadthaus. Die Studie wurde durch die INFRACON Infrastruktur Service GmbH & Co. KG in Zusammenarbeit mit dem Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V. aus Mitteln des Investitionsgesetz Kohleregionen des Bundes erarbeitet. Sie hat als Kooperationsprojekt der Landkreise Spree-Neiße, Oberspreewald Lausitz und Elbe-Elster und der kreisfreien Stadt Cottbus das Ziel, die Lausitz fit zu machen, eine führende Rolle in der Entwicklung und Nutzung von Wasserstofftechnologien einzunehmen und somit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Für die Bewältigung des Strukturwandels ist es notwendig, die Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Wirtschaftsstandort Lausitz neu auszurichten, zu stärken sowie die Lebensbedingungen zu verbessern. Die Lausitz, als etablierte Energieregion, hat sich zum Ziel gesetzt, ihr vorhandenes Know-how weiterhin zu nutzen, eine explizite Energieregion zu bleiben und ökologische Nachhaltigkeit zu erreichen, indem sie eine nachhaltige, zukunftsfähige und klimafreundliche Energieindustrie schafft und alternative Energieformen integriert.
Wirtschaftsminister Jörg Steinbach betonte heute bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie: „Neben dem Aufbau des überregionalen Wasserstoff-Kernnetzes, das für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft unabdingbar ist, hat auch der Aufbau einer bedarfsgerechten Verteilnetzinfrastruktur für Wasserstoff in die Landkreise und Regionen hinein eine große Relevanz. Nur so können wir die regionale Wasserstofferzeugung und den lokalen Verbrauch sinnvoll einbinden und sicherstellen, dass Wertschöpfung vor Ort generiert wird.“
„Ohne Wasserstoff keine Energiewende! Deshalb gilt: Die Zukunft gehört den Regionen, die zeitnah die Wasserstofftechnologie einführen. Die Lausitz spielt diesbezüglich in der Champions League!“, sagt WRL-Geschäftsführer Heiko Jahn. Die Studie bestätigt, dass für die Anwendung und den Einsatz von Wasserstoff in der brandenburgischen Lausitz vor allem im Industriesektor sehr großes Potenzial vorhanden ist.
Es ist daher wichtig, die Industrie- und Gewerbegebiete in der Lausitz zeitnah an eine Wasserstoffpipeline anzuschließen. Insgesamt wird ausgehend von heute bis in das Jahr 2045 neben einem hohen Wasserstoffbedarf der Unternehmen in der Lausitz noch ein deutlich höheres Wasserstofferzeugungspotenzial prognostiziert. Das in der Studie entwickelte Wasserstoffnetz könnte im Jahr 2045 eine Gesamtlänge von rund 404 km aufweisen und zu rund 30 % aus umgestellten Leitungen bestehen.
Die IHK Cottbus teilte dazu mit: Das bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus angesiedelte Wasserstoffnetzwerk Lausitz DurcH2atmen nimmt Stellung zu der von Wirtschaftsminister Prof. Dr. Jörg Steinbach und vom Lausitzbeauftragten Dr. Klaus Freytag heute vorgestellten Wasserstoffpipelinestudie für die brandenburgische Lausitz: Wasserstoff ist ein wichtiger Energieträger der Zukunft. Entscheidend für dessen Herstellung und Verwendung in Unternehmen, Kommunen und kommunalen Stadtwerken sowie als Energiespeicher wird sein, ob und ab wann grüner Wasserstoff kostengünstig vom Hersteller zum Verbraucher transportiert werden kann. Der Transport mittels LKW-Auflieger oder Zug-Wagon stellt hier keine bezahlbare Alternative dar. Ein kostengünstiger Transport von Wasserstoff gelingt künftig nur über ein gut ausgebautes H2-Pipelinenetz.
Netzwerksprecher Jens Krause sagt: „Mit der Vorstellung der Machbarkeitsstudie für ein Leitungsgebundenes Wasserstofftransportnetz in der brandenburgischen Lausitz ist ein Meilenstein für eine klimaneutrale Zukunft der Energieregion Lausitz gelegt worden. Denn um beurteilen zu können, welche der bereits in der Erde liegenden Erdgasleitungen künftig auf Wasserstoff umgestellt werden können, wo neue Wasserstoffleitungen verlegt werden müssen und was all dies kosten wird, brauchte es diese Ergebnisse dringend. Die Zeitfenster 2030, 2035, 2040 und 2045 für eine mögliche Umstellung und damit verbundene nötige Aktivitäten geben allen regionalen Akteuren nun eine realistische Orientierung zum avisierten Wasserstoffhochlauf in der Lausitz.“
Studienziel war es auch, die Netzwerkmitglieder zu aktivieren und in die Erarbeitung der Studie mit einzubinden. Denn nicht nur alle neu geplanten Wasserstoffkraftwerkstandorte der LEAG sollten in der Pipeline-Planung berücksichtigt werden, sondern auch interessierte mittelständische Erzeuger und Verbraucher der Region. Die Gutachter der Infracon GmbH in Leipzig sind dem nachgekommen und haben mit fast 40 Wasserstoffprojektentwicklern in der Lausitz gesprochen und deren konkrete Pläne abgefragt. Das Ergebnis spricht laut Jens Krause für sich: „Die Studienergebnisse übersteigen alle bisher ermittelten Werte zur Menge an benötigtem grünem Wasserstoff um ein Vielfaches! Die Lausitzer Wirtschaft setzt auf den neuen Energieträger und ist bereit, ihn in die Prozesse einzubinden – unter Voraussetzung der Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit. Gemeinsam mit den Gasnetzbetreibern müssen die Akteure nun ein Finanzierungsmodell für den Bau der geplanten Infrastruktur für eine Wasserstoffpipeline aufzusetzen. Das erfordert für einen schnellen Planungsstart von allen Seiten Verbindlichkeit.“
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Red. / Presseinfo