Licht und Schatten herrschen prägen die Stimmung des Südbrandenburger Handwerks. Die Zukunft des Handwerks in der Region sieht mittel- und langfristig vielversprechend aus. Mit ihrer zentralen Rolle bei der Energie- und Mobilitätswende sowie beim Gelingen des Strukturwandels in der Lausitz weist die Branche ein hohes Potenzial auf. Dennoch stehen viele Unternehmen aktuell vor diversen Herausforderungen. Laut dem neuesten Konjunkturbericht der Handwerkskammer Cottbus sind 77,2% der befragten südbrandenburgischen Unternehmen mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage zufrieden. Es zeigt sich allerdings eine Branchendiskrepanz: Während sich Nahrungsmittelhandwerker über eine gute Auftragslage freuen können, spüren die Baubetriebe Gegenwind. Rund 400 Betriebe haben sich an der aktuellen Umfrage zur Stimmungslage beteiligt. Die Unternehmen investieren erheblich in ihre Fachkräfte. Drei Viertel konnten ihre Belegschaft halten, aber der Fachkräftemangel bleibt ein Dauerproblem. Wegen erhöhter Kosten für Energie, Transport und Rohstoffe mussten 28,5% der Handwerksbetriebe ihre Preise erhöhen.
Die Handwerkskammer Cottbus teilte dazu mit:
Die großen gesellschaftlichen Themen wie Energie- oder Mobilitätswende können nur mit dem Handwerk umgesetzt werden. Die mittel- und langfristigen Perspektiven für den Wirtschaftszweig sind gut. Aktuell aber stehen die Unternehmen vor vielfältigen Herausforderungen. Es herrscht viel Unsicherheit an den verschiedenen Märkten. Das ist Gift für die Wirtschaft. Und es drückt sich in der Herbstkonjunkturumfrage der Handwerkskammer Cottbus (HWK) aus. Aktuelle Geschäftslage: Mehr als drei Viertel (77,2 Prozent) der befragten südbrandenburgischen Unternehmen sind mit ihrer derzeitigen Geschäftslage zufrieden, wobei die Angaben von Gewerk zu Gewerk stark schwanken. Während sich die Situation im Nahrungsmittelhandwerk langsam entspannt, trübt sich die Stimmung im Bauhauptgewerbe ein. Nur noch 65,9 Prozent der Baubetriebe sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Weniger Genehmigungen und Baufinanzierungen sorgen für einen Rückgang im Baugeschehen. Umsatzentwicklung: Jedes fünfte Unternehmen steigerte im Berichtszeitraum seine Umsätze. Fast ein Drittel hingegen musste Einbußen in Kauf nehmen. Die Angaben decken sich analog zu den Zahlen in der Kategorie „Auftragsbestand“. Bis auf das Bau- und Ausbaugewerbe konnten alle Gewerke den Auftragsvorlauf erhöhen. Im Schnitt liegt der Wert bei 10,2 Wochen. Personal: Etwa 45.000 Frauen und Männer sind in den 9.400 Betrieben beschäftigt. Die Unternehmen investieren viel, um ihre Fachkräfte zu halten. Mit Erfolg: Drei Viertel der Unternehmen konnte ihre Belegschaft zusammenhalten. Dennoch bleibt der Fachkräftemangel ein Dauerthema. Verwaltungen, die Industrie und der Gesundheitssektor suchen händeringend nach geeignetem Personal. Verkaufspreise: Aufgrund der gestiegenen Kosten für Energie, Transport, Rohstoffe usw. sind die Betriebe gezwungen, ihre Preise nach oben anzupassen, um ihre Ertragskraft zu behalten. 28,5 Prozent der Handwerksbetriebe setzten höhere Preise gegenüber ihren Kunden durch. Da die Betriebe mit den Mehreinnahmen jedoch fast ausschließlich ihre zusätzlichen Ausgaben kompensieren, verharrt das Investitionsverhalten auf einem recht niedrigen Niveau. Fast die Hälfte der befragten Betriebe gab an, in den letzten Monaten weniger investiert zu haben, wobei es sich vorwiegend um Ersatzinvestitionen handelte. Erwartungen Geschäftsklima: Obwohl sich die Lage insgesamt etwas verbessert hat, blicken die Unternehmen doch mit gemischten Gefühlen auf die kommenden Wochen und Monate. Die Betriebe stellen sich weiterhin auf härtere Zeiten ein. Nur noch 66,4 Prozent der Unternehmen erwarten eine zumindest stabile Geschäftslage. Vor allem die Kfz-Betriebe blicken pessimistisch in die nähere Zukunft. Hier erwarten 43,6 Prozent der Betriebe sogar eine Verschlechterung der Situation.
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