Um den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen auf den Arbeitgeber zu erhöhen, legen LEAG-Mitarbeiter seit Beginn der Frühschicht an allen Standorten erneut die Arbeit nieder. Die Gewerkschaft IGBCE hat die rund 7.200 Beschäftigten zum achtstündigen Warnstreik aufgerufen. Ein Notbesetzung soll aber gewährleistet bleiben. Es ist bereits der zweite Ausstand innerhalb eines Monats. Der erste fand am 1. September statt. Die Gewerkschaft fordert eine dauerhafte Lohnerhöhung um zwölf Prozent, mindestens jedoch um 400 Euro. Die LEAG legte bisher kein neues Angebot vor. Am Freitag steht die dritte Verhandlungsrunde an.
Achtstündiger Warnstreik
Mit Beginn der Frühschicht um fünf Uhr am Mittwochmorgen haben die Mitarbeitenden der LEAG an allen ihren Kraftwerks- und Tagebau-Standorten die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft IGBCE hat die Beschäftigten zu einem achtstündigen Warnstreik mobilisiert hat, um in den aktuellen Tarifverhandlungen den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen. Bereits am 1. September hatten rund 2.000 Leag-Beschäftigte ihre Arbeit für sechs Stunden niedergelegt. Dieser zweite Ausstand zielt darauf ab, die Forderungen der Gewerkschaft in der bevorstehenden dritten Verhandlungsrunde, die für Freitag angesetzt ist, zu unterstreichen. Reni Richter, Gewerkschaftssekretärin des IGBCE-Bezirks Lausitz, erwartet mindestens 1.200 Streikende aus unterschiedlichen Standorten. Um die Sicherheit während des Streiks zu gewährleisten, wurden Notbesetzungen eingerichtet. In Schwarze-Pumpe fand eine Kundgebung statt, bei der die Mitarbeitenden über den aktuellen Stand der Verhandlungen informiert werden sollten. „Die Beschäftigten haben in den vergangenen Monaten unter Hochdruck gearbeitet und reihenweise Überstunden gemacht, um die Energiekrise zu meistern.“ Dadurch habe das Unternehmen Milliardengewinne erwirtschaftet. „Die Lage aus dem Strommarkt ist sehr gut, die Strompreise lagen im vergangenen Jahr auf Rekordhoch, die LEAG hat davon profitiert.“ Er betont: „Die Beschäftigten haben geliefert. Jetzt sind sie dran. Jetzt ist Zahltag!“, sagte IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden.
Deutliches Zeichen für ein “annehmbares und verhandelbares” Angebot
Die IGBCE fordert eine dauerhafte Erhöhung der Vergütungen um zwölf Prozent, jedoch mindestens um 400 Euro. Auch die Entlohnung der Auszubildenden soll überproportional angehoben werden. Die Gewerkschaft besteht auf eine Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. In der vorherigen, zweiten Runde der Tarifverhandlungen hatte die Leag neben einer tariflichen Prämie zum Inflationsausgleich von 1.500 Euro auch eine Einmalzahlung von 8.500 Euro angeboten. Dies wurde jedoch von der IGBCE als unzureichend betrachtet. Auch ein neues Angebot seitens des Arbeitgebers gibt es nicht. “Jetzt geht es darum, ein weiteres deutliches Zeichen Richtung Arbetgeberseite zu senden, damit wir endlich ein annehmbares und verhandelbares Angebot auf den Verhandlungsstisch bekommen”, heißt es von der Gewerkschaft.
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Red. / Presseinfo