Am 10. Juli werden am Elbe-Elster Klinikum die Tarifverhandlungen aufgenommen. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 700 nichtärztlich Beschäftigten und Auszubildenden unter anderem die schrittweise Angleichung an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, eine Inflationsausgleichszahlung und die Reduzierung der Arbeitszeit. Wie es von Seiten der Gewerkschaft außerdem hieß, hatten zuvor mehr als 400 Mitarbeitende des Elbe-Elster-Klinikums in einer Petition den ver.di-Tarifforderungen mit ihrer Unterschrift zugestimmt.
Die Gewerkschaft ver.di teilte dazu mit:
Die ver.di-Tarifkommission fordert für die rund 700 nichtärztlichen Beschäftigten und Auszubildenden der kreiseigenen Elbe-Elster-Klinikum GmbH im Landkreis Elbe-Elster eine Angleichung an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Am Montag, den 10. Juli 2023 starten in Finsterwalde die Tarifverhandlungen.
Die ver.di-Tarifkommission fordert in einem ersten Schritt eine Entgelterhöhung auf 97 Prozent des Entgeltes nach dem TVöD, die Übernahme der Entgeltordnung aus dem TVöD zur Regelung der Eingruppierung und die Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 EUR bzw. für Auszubildende in Höhe von 1.500 EU. Darüber hinaus fordert die Tarifkommission die schrittweise Reduzierung der Arbeitszeit (ab 1. Januar 2024 auf 39,5 Stunden, ab 1. Januar 2024 auf 39 Stunden, ab 1. Januar 2025 auf 38,5 Stunden).
Weiterhin fordert die ver.di-Tarifkommission in einem zweiten Schritt die Übernahme der für den TVöD zum 1. März 2024 vereinbarten Tariferhöhung. Im TvöD steigen die Tabellenentgelte zum 1. März 2024 um 200 EUR und um weitere 5,5 Prozent. Die Entgelterhöhung im öffentlichen Dienst beträgt zum 1. März 2024 im Durchschnitt 11,5 Prozent. In einer Petition zur ver.di-Tarifforderung unterstützen mehr als 400 nichtärztliche Beschäftigte und Auszubildende der Elbe-Elster-Klinikum GmbH mit ihrer Unterschrift die ver.di-Tarifforderung.
Seit dem Jahr 2008 besteht mit der Gewerkschaft ver.di ein Haustarifvertrag, der durch Tarifverhandlungen aller 2 Jahre verbessert wurde. Eine vollständige Angleichung an den TVöD konnte in den zurückliegenden Tarifverhandlungen jedoch noch nicht erzielt werden.
Bei einer in Vollzeit beschäftigten Pflegefachkraft mit 15-jähriger Betriebszugehörigkeit ist das derzeitige monatliches Bruttoentgelt rund 340 EUR niedriger als das Entgelt nach dem TVöD. Beim TVöD gibt es darüber hinaus von Juli bis Februar 2024 zusätzlich eine monatliche Inflationsausgleichzahlung in Höhe von 220 EUR netto, die es im Elbe-Elster-Klinikum bislang nicht gibt. Die ver.di-Tarifkommission diese Zahlung auch für den Haustarifvertrag. Zum 1. März 2024 steigt die monatliche Differenz zum TVöD auf rund 750 EUR pro Monat, wenn es bei der Elbe-Elster-Klinikum GmbH zum 1. März 2024 zu keiner Tariferhöhung kommt.
Auch die Jahressonderzahlung (umgangssprachlich Weihnachtsgeld) beträgt beim Elbe-Elster-Klinikum nur 67,5 Prozent des monatlichen Entgeltes. Nach dem Tarifvertrag für den TVöD beträgt die Jahressonderzahlung für eine Pflegefachkraft 84,5 Prozent des monatlichen Entgeltes.
„Mit den Tarifverhandlungen soll die große Entgeltlücke zum TVöD spürbar verkleinert werden. Die Beschäftigten der Elbe-Elster-Klinikum GmbH erbringen die gleiche Arbeitsleistung wie die Beschäftigten in anderen Kliniken, bei denen das Entgelt nach dem TVöD gezahlt wird.“ so Solveig Brombeer-Barig, Mitglied der ver.di-Tarifkommission.
„Die Vergütung der Krankenhausleistungen durch die Krankenkassen ist seit Jahren bundesweit einheitlich. Daher werden an den Krankenhaustandorten in Finsterwalde, Herzberg und Elsterwerda die Krankenhausleistungen durch die Krankenkassen genauso hoch vergütet, wie in Potsdam, in Berlin oder in Dresden, wo die Beschäftigten nach dem TVöD vergütet werden. Daher steht den Beschäftigten im Elbe-Elster-Klinikum die gleiche Vergütung wie in Potsdam, Berlin und Dresden zu. Die schwierige wirtschaftliche Situation der Elbe-Elster-Klinikum GmbH darf jetzt nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Der ver.di-Tarifkommission ist die schwierige Situation bewusst, aber die Beschäftigten brauchen den Inflationsausgleich und eine Angleichung an den TVöD.“, so Ralf Franke, der ver.di-Verhandlungsführer. Der Landkreis Elbe-Elster ist der Eigentümer der Elbe-Elster-Kliniken GmbH.
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Red. / Presseinformation