Am vergangenen Freitag konnte sich die Stadt Cottbus über prominenten Besuch freuen. Schlagerlegende Roland Kaiser höchstpersönlich war zu Gast für einen Live-Auftritt. Der Spreeauenpark rollte zwar keinen roten Teppich aus, aber dafür eine riesige Bühne, vor der sich knapp 10.000 begeisterte Zuschauer versammelten.
Wiederholung der Vorjahreskritik?
Nicht nur tausende Fans strömten bereits mehrere Stunden im voraus Richtung Eventlocation, sondern auch ein ununterbrochener Regenschauer vom Himmel. Zu einem Gewinner des Abends zählte dadurch auf jeden Fall der Regenponcho. Das Angebot zwei Stück für 3€ zu bekommen entpuppte sich wetterbedingt als echter Verkaufsschlager, zumal alle mitgebrachten Regenschirme am Einlass abgegeben werden mussten. Die lange Warteschlange entlang der Osttribüne war dennoch in bester Stimmung und durfte ab 18:00 Uhr den Veranstaltungsort betreten. Besonders kritisch wurde die Organisation und gastronomische Versorgung begutachtet, nachdem es da im vergangenen Jahr eine Vielzahl an Beschwerden gab. Und diesmal überzeugte das Konzept. In vielen Reaktionen lobten auch User und Leser von auf unseren Social-Media-Plattformen die gastronomische Versorgung auf dem Gelände als “top”.
Showtime im Cottbuser Spreeauenpark!
Um 19:15 Uhr ertönte die erste musikalische Einstimmung. Sängerin Sarah Zucker eröffnete als Voract das Konzert und wurde mit offenen Armen empfangen. Mit einem Mix aus Pop-Schlagern und teils französischsprachigen Texten schaffte es die Schwester vom Erfolgsmusiker Ben Zucker die Fans trotz andauernden Regens bestens einzuheizen. Pünktlich 20:00 Uhr kannte der Jubel keine Grenzen mehr, als sich Roland Kaiser dem Publikum zeigte. Ganz nach dem Motto der Open Air-Tournee, sowie dem ersten Song, war spätestens jetzt bei jedem „alles O.K.“ und alle Regentropfen waren zumindest gedanklich verschwunden. Begleitet wurde der gelernte Werbekaufmann von seiner Band, die mit ihrer Vielfalt an Instrumenten für einen abwechslungsreichen Rahmen sorgten. Von Trompeten-Passagen über Schlagzeug-Klängen kam ein Musikliebhaber voll auf seine Kosten. Von dem Front of Stage-Bereich ganz vorne bis in die letzte Reihe entfachte der Kult-Schlagerstar eine Welle voller Euphorie. Zum Erfolgsrezept vom Kaiser zählt zweifelsohne auch sein Mut ständig am Zahn der Zeit zu bleiben.
Ein geborener Entertainer zwischen Zeitreise und Zeitgeist
Zeitlose Klassikern wie “Santa Maria”, “Dich zu lieben” und “Extreme“ durften natürlich nicht fehlen und wurden von den Zuschauerinnen und Zuschauern durch lautstarkes Mitsingen honoriert. Zudem überraschte Kaiser mit Covern, wie beispielsweise von Westernhagen oder Udo Jürgens. Immer wieder wechselte der 71-Jährige zwischen großen Hits vergangener Tage und modernen Titeln der Neuzeit. Nicht selten luden seine aktuellen Nummern wie „Du, deine Freundin und ich“ oder „Kurios“ dazu ein, das Tanzbein zu schwingen. Die ein oder andere Textstelle baute eine perfekte Brücke zum Tagesgeschehen: „Ich will nochmal im Regen mit dir tanzen gehen“ lautet eine Zeile aus seinem Werk „Stark“. In gewohnt charmanter Manier moderierte der Schlagerstar von Lied zu Lied, mit meist kurzen aber gleichzeitig humorvollen Zwischenanekdoten. Faszinierend ist auch, dass Menschen jeder Altersgruppe ihrem Idol zujubelten. Insbesondere beim großen Finale mit seinem Hit „Warum hast du nicht nein gesagt“ mobilisierten alle Generationen nochmal ihre Kräfte.
Ein feuchtfröhliches Konzert in Cottbus – Das Fazit
Beeindruckend mit welch einem Durchhaltevermögen Roland Kaiser mit seiner Band und dem Publikum über zwei Stunden hinweg Vollgas gegeben haben. Im Vorfeld der Show zeigte sich die Schlager-Ikone übrigens von seiner menschlichsten Seite und half tatkräftig bei der Cottbuser Tafel mit, bis er anschließend die Arbeitsschürze gegen sein Markenzeichen, dem Anzug, eintauschte. Diese Fusion aus Menschlichkeit und professionellem Musiker sind ein großer Baustein seiner jahrzehntelangen Popularität. Auch mit der gelungenen Veranstaltung in Cottbus hat Roland Kaiser einmal mehr unter Beweis gestellt, dass seine Musik zeitlos ist. Die Art und Weise ein vielfältiges Publikum derartig mitzuziehen, allen äußeren Umständen zu trotzen und innerhalb seiner Bühnenpräsenz Souveränität und nahbar sein so zu vereinen verdeutlichte einmal mehr, warum er zu den größten Stars der deutschen Musikgeschichte gehört. Man darf wohl hoffnungsvoll sein, dass er noch ein weiteres Mal ein Hauch Kaisermania in die Lausitz bringen wird.
Fahrraddiebstähle am Konzertwochenende
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