Kompressoren sind Geräte mit nahezu unbegrenzten Anwendungsmöglichkeiten. In der Praxis hängt es jedoch von den technischen Parametern eines Kompressors ab, für welche Anwendungen ein bestimmter Kompressor genau geeignet ist. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die gängigsten Kompressortypen und deren spezifische Eigenschaften vor.
Was sind die Unterschiede zwischen einem Schraubenkompressor und einem Kolbenkompressor?
Auf dem Markt gibt es verschiedene Arten von Kompressoren, die sich unter anderem in Sachen Verdichtungsprinzip unterscheiden. Am bekanntesten sind sicherlich Schrauben- und Kolbenkompressoren.
Schraubenkompressoren sind technologisch fortgeschrittene Drucklufterzeuger für industrielle Anwendungen. Schraubenverdichter können im Dauerbetrieb arbeiten und erreichen einen sehr hohen Wirkungsgrad. Ein Schraubenkompressor empfiehlt sich vor allem für mittelgroße und große Produktions- und Industrieanlagen sowie als Basis für große Druckluftsystemen. Aufgrund des relativ hohen Anschaffungspreises und der hohen Betriebskosten ist der Anwenderkreis dieser Kompressoren eng und hochspezialisiert.
Bei einem Kolbenkompressor hingegen ist die Situation umgekehrt. Ein Kolbenkompressor ist ein praktisches Gerät, wartungsfreundlich und sehr einfach zu handhaben. Ein Kolbenkompressor findet beispielsweise in der heimischen Werkstatt Anwendung, aber auch in einer professionellen (Kfz-)Werkstatt und in Servicebetrieben verschiedener Branchen. Obwohl das Verdrängungsprinzip eines Kolbenkompressors sehr einfach und leicht zu verstehen ist, gibt es zwischen den verschiedenen Arten von Kolbenkompressoren noch einige wesentliche Nuancen. Lernen Sie die Unterschiede kennen und finden Sie heraus, welcher Kompressortyp für Sie geeignet ist!
Ölgeschmierte und ölfreie Kompressoren – Unterschiede in der Anwendung
Für den ordnungsgemäßen Betrieb der Motor-/Pumpeneinheit ist standardmäßig die Verwendung eines Schmiermittels in Form eines Spezialöls erforderlich, das die Reibung bei der Bewegung des Kolbens im Zylinder verringert, eine Kühlfunktion hat und Verunreinigungen teilweise auffängt. Öl muss regelmäßig nachgefüllt und gewechselt werden, daher sind ölgeschmierte Kolbenkompressoren in Sachen Wartung etwas anspruchsvoller als ölfreie Modelle. Ein Vorteil eines ölgeschmierten Kompressors ist jedoch, dass Sie in einem Kompressionszyklus eine größere Menge an Druckluft erzeugen können. Außerdem sind ölgeschmierte Kompressoren oft auch mit größeren Druckluftbehältern ausgestattet. Erhöhte Effizienz bedeutet längere Arbeitszyklen mit dem Kompressor und größere Einsatzmöglichkeiten von Druckluftwerkzeugen. Wenn Sie planen, den Kompressor häufig und in Kombination mit Druckluftwerkzeugen zu verwenden, ist ein ölgeschmierter Kompressor genau das Richtige für Sie! Wenn Sie jedoch qualitativ hochwertige, ölfreie Druckluft benötigen, müssen Sie Ihren Verdichter mit einem Filterset zur Aufbereitung der Druckluft ausstatten.
Im Gegensatz zu einem herkömmlichen ölgeschmierten Kompressor wird für eine einwandfreie Funktion eines ölfreien Kompressors kein Öl benötigt. Möglich macht das die einzigartige Konstruktion des Kolbens, der bei ölfreien Kompressoren aus einem speziellen Material besteht, das besonders beständig gegen Reibung ist. Ölfreie Kompressoren sind oft kleiner als ölgeschmierte Kompressoren, was sie besonders gut für den Heimgebrauch macht. Ihr größter Vorteil ist, dass die erzeugte Druckluft völlig frei von Ölpartikeln ist. Deswegen eignen sich ölfreie Kompressoren hervorragend für Arbeiten, bei denen saubere Druckluft erforderlich ist. Ein ölfreier Kompressor empfiehlt sich besonders für Einsteiger mit geringeren Anforderungen. Der Nachteil eines ölfreien Kompressors ist, dass er wegen des kleineren Druckluftkessels sowie seiner Abgabeleistung für längere und anspruchsvollere Druckluftwerkzeuge weniger geeignet ist.
Welcher Kompressor für Haus und Garage und welcher für die professionelle (Kfz)-Werkstatt?
Wenn Sie sich für einen öl-geschmierten oder einen ölfreien Kompressor entschieden haben, achten Sie auf die weiteren Komponenten eines Druckluftkompressors. Einer der wichtigsten Parameter ist die bereits erwähnte Abgabeleistung. Für einfache Arbeiten im und rund ums Haus und das gelegentliche Aufpumpen von Reifen, Bällen, Matratzen oder Schwimmbädern reicht eine Abgabeleistung von 100-150 l/min aus. Für komplexere Arbeiten in der heimischen Garage wählen Sie einen Kompressor mit einer Liefermenge von bis zu 300 l/min. Dieser Grenzwert ist ein sicheres Minimum für Werkstattkompressoren, für einen effizienten Betrieb werden jedoch Geräte mit einer Leistung von 500 l/min oder mehr empfohlen.
Ebenso wichtig ist der vom Kompressor erzeugte Druck. Dies ist besonders wichtig bei der Arbeit mit pneumatischen Werkzeugen. Die üblichen Kompressoren erreichen einen maximalen Druck von 8 bzw. 10 bar. Für einfache Reinigungsarbeiten im Haushalt mit weniger anspruchsvollen Werkzeugen genügen Geräte mit einem Druck von 8 bar. Für anspruchsvollere Arbeiten in der Garage empfehlen sich Kompressoren mit 10 bar Maximaldruck. Für industrielle Anwendungen geeignet sind Kolbenkompressoren mit einem Maximaldruck von 14 bar.
50-l-Kompressor – Druckluftbehälter und Nutzwert
Nicht umsonst steht diese Zahl im Titel. Kompressoren mit Druckluftbehältern mit einem Fassungsvermögen von 50 Litern gehören zu den am häufigsten gekauften Modellen für Haushalte und Heimwerkstätte. Und tatsächlich erfüllen sie ihre Grundbedürfnisse am besten. Sollte der Kompressor jedoch für anspruchsvollere Arbeiten mit Druckluft eingesetzt werden, reicht diese Kapazität möglicherweise nicht aus. Warum?
Es sei daran erinnert, dass ein Kolbenkompressor nicht für den Dauerbetrieb ausgelegt ist. Der Betriebsmodus eines Kolbenkompressors ist in zwei Phasen unterteilt: Kompressionszeit und Ruhezeit. Die erste ist die Zeit, in der der Motor die Kompressorpumpe antreibt – das ist die tatsächliche Zeit, um die Luft zu komprimieren und den Druckluftbehälter zu füllen. Wenn der Luftdruck im Behälter den Maximalwert erreicht, z. B. 10 bar, schaltet sich das Gerät automatisch ab. Dann beginnt die Ruhezeit des Kompressors und gleichzeitig die richtige Zeit für Ihre Arbeit. In der Praxis bedeutet dies: Je größer das Fassungsvermögen des Tanks, desto länger können Sie mit Druckluft im richtigen Druck arbeiten.
Daher sollte das Fassungsvermögen des Druckluftbehälters auf die Besonderheiten der Arbeit und der verwendeten Druckluftwerkzeuge abgestimmt sein. Für vergleichsweise leichte Druckluftarbeiten (im Intervallbetrieb) reichen Kompressoren mit einem Kesselinhalt von 24 bis 100 Liter. Wenn Sie den Kompressor jedoch zum Spritzlackieren, Schleifen, Sandstrahlen oder Lackieren verwenden möchten, wählen Sie einen Kompressor mit einem größeren Tank – zwischen 300 und 500 Liter. Mit einem solchen Gerät funktionieren die Werkzeuge einwandfrei und Ihre Arbeit wird ein wahres Vergnügen sein!