Um das Ballettensemble im Cottbuser Staatstheater weiter zu stärken, wurde jetzt mit insgesamt sechs neuen Stellen aufgestockt. Bisher bestand die Kompanie aus sieben Tänzerinnen und Tänzern und einer choreografischen Assistentin. Ab der Spielzeit 23.24 gehören nun elf Tänzer fest zum Ensemble des Cottbuser Balletts, aufgestockt mit zwei zusätzlichen Eleven und Elevinnen. Wie das Theater mitteilte, eröffnen sich damit neue Möglichkeiten, sodass beispielsweise künftig auch größere Produktionen realisiert werden könnten.
Das Staatstheater Cottbus teilte dazu mit:
Durch Schaffung von vier neuen Stellen wird das Ballettensemble des Staatstheater Cottbus ab der Spielzeit 23.24 aufgestockt. Zwei weitere Positionen werden im Rahmen des wiederbelebten Elev*innen-Programms vergeben.
Nach der 2018 beschlossenen Aufwertung des Balletts als eigene Sparte am Staatstheater Cottbus, die seither gleichberechtigt neben Schauspiel, Musiktheater und Konzert besteht, ist nun ein weiterer Schritt zur Stärkung des Ensembles gelungen. Die Notwendigkeit zur Aufstockung der Ballettkompanie um vier zusätzliche Stellen wurde von den Zuwendungsgebern im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg sowie den Städten Cottbus und Frankfurt (Oder) anerkannt und maßgeblich unterstützt.
Bisher bestand die Kompanie, die seit 2006 von Dirk Neumann zunächst als Ballettmeister, seit 2018 im Rang eines Ballettdirektors geleitet wird, aus acht Tänzer*innen bzw. seit 2022 aus sieben Tänzer*innen und einer choreografischen Assistentin. Ab der Spielzeit 23.24 gehören nun elf Tänzer*innen fest zum Ensemble des Cottbuser Balletts, das als das einzige Ballettensemble im Land Brandenburg eine Besonderheit darstellt; zwei zusätzliche Elev*innen stocken das Ensemble auf 13 Tänzer*innen auf. Auf dem Spielplan steht ein breit gefächertes Repertoire von neoklassischem bis modernem Stil. 2020 erhielt die Kompanie für ihre künstlerische Leistung und ihre Verdienste um die Nachwuchsförderung den Max-Grünebaum-Preis.
Stephan Märki, Intendant des Staatstheater Cottbus: „Die Vergrößerung des Ensembles hat sich die Kompanie mit ihren Leistungen erarbeitet und mit ihrem herausragenden Einsatz verdient. Nachdem sie vor einem Vierteljahrhundert faktisch abgewickelt wurde und nur noch acht Stellen als Beiwerk für die Oper übrigblieben, ist aus diesem Nukleus in den letzten Jahren wieder eine eigene Tanzsparte erwachsen. Mit diesen zusätzlichen sechs Stellen (vier plus zwei Eleven) wird die einzige staatlich geförderte Tanzsparte in Brandenburg entscheidend gefestigt und gestärkt.“
Mit der Vergrößerung des Ensembles eröffnen sich nun weitere Möglichkeiten, sowohl größere Produktionen zu realisieren als auch mit den anderen drei Sparten des Hauses vermehrt zusammenzuarbeiten. Für die Operette „Märchen im Grand-Hotel“ (Premiere am 17. Juni 2023) ist dies bereits fest geplant. Abendfüllende Ballette wie „Straw!nsky“ (Spielzeit 21.22) oder „Der Nussknacker“ (Spielzeit 22.23, Wiederaufnahme am 14. Dezember 2023) waren bisher nur mit zahlreichen Gästen möglich.
Ballettdirektor Dirk Neumann freut sich, nun der hohen Nachfrage beim Publikum und der Beliebtheit solcher aufwendigen Produktionen mit hauseigenen Kräften nachkommen zu können. In der Zusage für die Vergrößerung der Kompanie sieht er vor allem auch den Auftrag, an die früheren Erfolge der Kompanie anzuknüpfen und ihre künstlerische Strahlkraft überregional zu vergrößern.
„Mein Wunsch ist, das Cottbuser Ballett im internationalen Austausch sichtbarer zu machen, auch an Erfolge von früheren Gastspielen in Italien und Polen wieder anzuknüpfen.“ (Dirk Neumann, Ballettdirektor)
Bei den Partnern des Gastspielverbundes wird die Stärkung der Kapazitäten im Ballett ebenfalls begrüßt. So kann das kulturpolitisch wichtige Vorhaben einer vermehrten Gastspieltätigkeit des Balletts im Rahmen des Theater- und Konzertverbundes im Land Brandenburg umgesetzt werden. Aus Sicht der Zuwendungsgeber ist hier mit einer erhöhten Nachfrage zu rechnen, die sich auf die Einnahmeerwartungen positiv auswirken wird.
Ein zweckgebundener Sonderzuschuss der Stadt Cottbus macht darüber hinaus die Wiederbelebung des Elev*innen-Programms möglich. Ab Herbst 2023 können damit zwei junge Tänzer*innen in der Sparte aufgenommen werden. Oberbürgermeister Tobias Schick: „Wir stehen zu unserem Staatstheater. Ich freue mich, dass wir unser Vier-Sparten-Haus weiter gezielt stärken können und es damit Ausstrahlung weit über Cottbus/Chóśebuz hinaus gewinnt. Als Stadt und Region im Wandel brauchen wir die Einbindung dieser schwierigen wie chancenreichen Prozesse durch künstlerische Auseinandersetzungen mit Wurzeln in der Lausitz. Das wollen wir gern gezielt fördern.“
Das Programm bietet Berufsanfänger*innen die Möglichkeit, eine ganze Spielzeit lang praktische Erfahrungen mit dem Ensemble zu sammeln. Die Elev*innen sind dabei in den Vorstellungen der Kompanie eingebunden. Durch die Kombination aus Berufserfahrung und intensivem Training soll das Programm den jungen Tänzer*innen den Einstieg in die professionelle Tanzwelt erleichtern.
Iris Dönicke, Kaufmännische Geschäftsführerin und Vorstandsvorsitzende der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder), sieht in dem Ausbau des Förderprogramms eine wichtige Investition in die Nachhaltigkeit und Zukunft des Staatstheaters:
„Das Staatstheater Cottbus und seine Zuwendungsgeber setzen hier ein wichtiges Zeichen für die nachhaltige Entwicklung der Stiftung: Nachhaltig im künstlerischen Streben, nachhaltig in der Weiterentwicklung der Kompanie und nachhaltig für unser Publikum. Durch den Ausbau des Elev*innen-Programms wird sich das Staatstheater Cottbus auch seiner wichtigen Rolle als kultureller Motor für den Strukturwandel in der Region umso mehr bewusst.“
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Red. / Presseinformation
Bild: Marlies Kross