Am Unistandort Senftenberg startet im Herbst das Studium für Grundschullehramt. Das haben heute das Land Brandenburg und die BTU offiziell bekanntgegeben. Demnach startet der Bachelor für die Fächerkombi Deutsch und Mathe. In den Jahren darauf soll das Angebot auf die Fächer Englisch, Kunst, Musik, Sachunterricht und Sport erweitert werden. Zum kommenden Wintersemester sollen rund 50 Studenten starten können. Laut dem Brandenburger Bildungsministerium öffnen am 20. April 2023 die Bewerbungsportale. Mehr dazu im Video ->> Hier klicken
Das Brandenburger Bildungsministerium teilte dazu mit:
Das Land Brandenburg weitet die Kapazitäten der Ausbildung von Lehrkräften aus: Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle, Bildungsministerin Britta Ernst und der Vizepräsident für Studium und Lehre der BTU Cottbus-Senftenberg, Prof. Dr. Peer Schmidt, haben heute in Senftenberg (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) die Pläne zur Einrichtung eines Lehramtsstudiums am Hochschulstandort Senftenberg vorgestellt. Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) hat dazu in Abstimmung mit dem Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) der Universität Potsdam ein Konzept für ein Grundschulstudium in Senftenberg entwickelt.
Die ersten Lehramtsstudierenden für die Fächerkombination Deutsch und Mathematik beginnen bereits im Wintersemester 2023/24 in Senftenberg ihr Studium. Derzeit laufen die Planungen zum Start der ersten Jahrgangsgruppe auf Hochtouren. In den kommenden Jahren sollen das Studienangebot und die Zahl der Studienplätze deutlich ausgeweitet werden. Die Studien- und Prüfungsordnung liegen bereits vor, die Ausschreibungen für die ersten Professoren- und Mitarbeiter-Stellen laufen. Für die Ausweitung der Kapazitäten der Lehrkräfteausbildung stehen in diesem Jahr zusätzlich rund 5,21 Millionen Euro und im kommenden Jahr rund 7,1 Millionen Euro bereit. Ein erheblicher Teil der Mittel wird für den Aufbau des Lehrkräftestudiums am Standort Senftenberg eingesetzt.
Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle: „Bildung spielt für die Zukunftsfähigkeit und Resilienz unseres Landes eine herausragende Rolle. Deswegen ist der bundesweite Lehrermangel einer der größten bildungs- und wissenschaftspolitischen Herausforderungen, auch für uns in Brandenburg. Das hat die jüngste Lehrermodellrechnung im vergangenen Jahr eindrücklich belegt. Der Auftrag ist klar: Wir müssen massiv neue Kapazitäten aufbauen. Und genau das tun wir: Vom Beschluss des Landtags Ende November, zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen, bis zur Immatrikulation der ersten Studierenden in Senftenberg wird dann weniger als ein Jahr vergangen sein. Das ist bundesweiter Rekord“, so Ministerin Schüle. „Und wir haben Senftenberg bewusst ausgewählt: Die Entscheidung ist ein explizites Bekenntnis des Landes zu diesem Standort. Senftenberg war ein attraktiver Hochschulstandort, er wird es auch in Zukunft sein. Nicht nur, weil die Stadt genug geeignete Räumlichkeiten hat. Und nicht nur, weil viele junge Leute, die hier studieren, später auch eher eine Schule in der Lausitz wählen werden. Sondern weil dieser Beschluss von einer breiten Unterstützung und großer Begeisterung getragen wird: in der BTU, in der Politik, von vielen Partnern und vor allem von den Menschen in Senftenberg und der Lausitz. Ab sofort kann die Werbung beginnen – mein Vorschlag: ‘Krasse Lausitz, krass gut ausgebildete Lehrkräfte – erfolgreich Studieren in Senftenberg‘.“
Bildungsministerin Britta Ernst: „Die Schulen in Brandenburg freuen sich sehr auf die neuen Lehramtsstudierenden. Wir unternehmen sehr viel, um genügend Lehrkräfte einstellen zu können. Höhere Ausbildungskapazitäten an den Universitäten tragen maßgeblich dazu bei, im eigenen Bundesland gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer für unsere Grundschulen zu gewinnen. Und gute Lehrkräfte führen zu gutem Unterricht – darauf kommt es uns an. Ich danke allen Beteiligten, die sich für diese kluge Entscheidung eingesetzt haben und eine schnelle Umsetzung ermöglichen. Gute Schulen machen Brandenburg einmal mehr zu einem hochattraktiven Standort und sind eine Investition in die Zukunft.“
Prof. Dr. Peer Schmidt, Vizepräsident für Studium und Lehre der BTU Cottbus-Senftenberg: „Ich bin stolz darauf, dass es uns gelungen ist, in einem unglaublich kurzen Zeitrahmen von nur drei Monaten die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, um im Wintersemester dieses Jahres mit dem Lehramtsstudium zu starten. Das war nur mit dem unglaublichen Engagement meines Teams an der BTU und der tollen Unterstützung der Gremien unserer Universität möglich. Wir haben dabei besonders von den Erfahrungen und der Unterstützung des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) der Universität Potsdam profitiert. Im neu gegründeten Institut für Erziehungswissenschaft sind an der BTU insgesamt zehn Professuren geplant, fünf davon werden wir in Kürze ausschreiben. Unser neuer Bachelor of Education (B.Ed.) startet mit der Fächerkombination Mathematik/Deutsch. In den kommenden Jahren werden wir den Studiengang sukzessive auf die Fächer Englisch, Kunst, Musik, Sachunterricht und Sport erweitern. Ein besonderer Fokus im neuen Lehramtsstudiengang für die Grundschulen liegt auf erziehungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Anteilen. Darüber hinaus sollen die Studierenden zu fachübergreifendem und interdisziplinärem Arbeiten befähigt werden – Kompetenzen, die sie später als Lehrkräfte ihren Schülerinnen und Schülern vermitteln werden. Bereits am 20. April 2023 öffnen unsere Studienportale für das kommende Wintersemester. Dann können sich junge Menschen auch an der BTU für das Lehramt an Grundschulen bewerben. Das neue Studienangebot ist ein positives Signal für die Lausitz und gegen den Lehrermangel wie auch für die Stärkung des Hochschulstandorts in Senftenberg.“
Der Lehrkräftebedarf wird auf der Grundlage der Lehrermodellrechnung des Landes berechnet. Auf dieser Grundlage hat das Land Brandenburg die Zahl der Studienanfängerplätze im Lehramt an der Universität Potsdam seit 2019 von 650 auf mittlerweile knapp 1.100 Bachelor-Studienanfängerplätze signifikant erhöht. Dies ist die höchste Zahl von Studienplätzen seit Bestehen des Landes.
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