Bereits am Montagmorgen ist es auf der Autobahn 4 zu einer Verfolgungsfahrt mit Schussabgabe durch einen Polizisten bis Bischofswerda gekommen. Der 21-jährige Fahrer ist am Dienstagvormittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft einem Richter vorgeführt worden. Dieser ordnete die Untersuchungshaft an. Eine Streife brachte den Tatverdächtigen in eine Justizvollzugsanstalt.
Schüsse auf Reifen
Eine Streife der Bundespolizei wollte auf der A 4 den Fahrer eines Nissan Qashqai kontrollieren. Dieser ignorierte jedoch die Anhaltesignale und raste mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Dresden davon. Die Bundespolizisten sowie Streifen der Autobahnpolizei und der Gemeinsamen Fahndungsgruppe Bautzen nahmen die Verfolgung auf. An der Anschlussstelle Salzenforst verließ der Nissan-Fahrer die Autobahn und floh weiter über Land.
Während eines Kontrollversuchs in Geißmannsdorf stoppte der Flüchtende kurz und versuchte dann zu wenden. Beamte traten an das Fahrzeug heran und forderten den Lenker auf auszusteigen. Dieser rangierte weiter und überfuhr dabei beinahe einen der Polizisten. Daraufhin schoss ein Beamter mehrmals auf die Reifen des Nissan. Dennoch gab der Mann Gas und setzte seine Fahrt in Richtung Bischofswerda fort. Dort hatten die Beamten einen Stoppstick ausgelegt, welchen der Fliehende überfuhr.
Daraufhin gelangte der Mann über den Kreisverkehr Cölln auf die S 106 in Richtung Autobahn und weiter bis zum Kreisverkehr Dreistern. Dort ging es dann über die S 111 nach Bischofswerda. Im Gewerbegebiet bei der Firma Schoplast kam es zur seitlichen Berührung mit einem Funkstreifenwagen. Die Fahrt ging dann weiter über die Carl-Maria-von-Weber-Straße nach Geißmannsdorf, wo der Täter wegen eines querstehenden Polizeifahrzeugs wendete, dabei fast einen Polizisten überfuhr und ein weiterer Beamter mit mehreren Schüssen auf die Reifen versuchte, den Flüchtenden zu stoppen.
Fluchtende in Bischofswerda
Weiter ging es über die Kamenzer Straße ins Stadtzentrum von Bischofswerda. Zwischen Krankenhaus und Netto überfuhr er einen StopStick, welcher zu einen Luftverlust im Vorderreifen führte. Anschließend flüchtete der Mann weiter zum Marktplatz, wo er ein parkendes Fahrzeug rammte, ehe er eine Treppe hinabfuhr und nicht mehr fahrbereit feststeckte. Der Fluchtversuch zu Fuß scheiterte. Insgesamt entstand ein Sachschaden von rund 18.000 Euro.
Der 21-Jährige war die gesamte Zeit grob verkehrsgefährdend und rücksichtslos unterwegs. Auf der Autobahn raste er teilweise mit 180 km/h über den Standstreifen. Auch über die Staatsstraßen fuhr er mit 150 bis 170 km/h. In Göda passierte der Nissan-Fahrer einen Blitzer. Die Auswertung ergab, dass er statt der innerorts erlaubten 50 km/h satte 147 km/h auf dem Tacho hatte.
Aufgrund der hohen Geschwindigkeit, verloren die Polizisten den Nissan immer wieder aus den Augen. Der Abstand betrug teilweise mehrere hundert Meter. Es ist bislang nicht bekannt, ob bei der Fahrt andere Fahrer gefährdet wurden, bremsen oder ausweichen mussten. Innerorts könnten möglicherweise auch Fußgänger gefährdet worden sein. Jeder Geschädigte und auch jeder der Angaben zur Fahrweise des Fliehenden machen kann, wird gebeten sich beim Verkehrsunfalldienst unter der Rufnummer 03591 367 0 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
Die Polizei stellte das Auto sicher und wird es kriminaltechnisch untersuchen. Der syrische Tatverdächtige steht möglicherweise im Zusammenhang mit Schleusungskriminalität. Erste Ermittlungen ergaben, dass der Wagen kurz zuvor voll besetzt war. Bundespolizisten griffen insgesamt sieben Personen bei Muschelwitz auf, welche vermutlich zuvor in dem Nissan gesessen hatten.
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Red. / Presseinformation