Zurzeit räumt die Polizei das von Umweltschutz-Aktivisten besetzte “Heibo-Camp” nahe Laußnitz (Landkreis Bautzen). Protestiert wird vor Ort seit 2021 gegen eine geplante Vergrößerung der nahen Kiesgrube, wofür 7,5 Hektar Waldfläche gerodet werden müsste. Aktivistinnen und Aktivisten werden per Lautsprecherdurchsagen aufgerufen, das Waldstück zu verlassen.
Die Polizei teilte dazu mit:
Die Versammlungsbehörde des Landkreises Bautzen hat im Rahmen der Vor-Ort-Kontrolle im Heibo-Camp am Morgen festgestellt, dass einige Verstöße gegen die Auflagen des Versammlungsbescheides vorlagen. Daraufhin löste die Behörde die Versammlung vor Ort auf. Anschließend sprach der Staatsbetrieb Sachsenforst ein Aufenthalts- und Betretungsverbot für das Waldstück aus.
Einsatzkräfte der Polizei haben nun begonnen, diese Verfügung und damit geltendes Recht, umzusetzen. Die Polizei hat den entsprechenden Bereich gesichert und fordert die Aktivistinnen und Aktivisten nun per Lautsprecherdurchsagen fortwährend dazu auf, das Waldstück zu verlassen.
Eine Person, welche sich an einem Rohr festgeklebt hat, um die Räumung zu verhindern, wurde durch unsere Kräfte auf ihren Wunsch hin zur Behandlung an einen unabhängigen Arzt übergeben. Von dem Rohr konnte sie bisher noch nicht gelöst werden. #oo1502
— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) February 15, 2023
Zwischenzeitlich haben Spezialkräfte zwei Baumhäuser und einen Tripod beräumt. Die sieben Personen, die sich in diesen aufhielten, wurden sicher auf den Boden gebracht. Anschließend begleiteten Polizeibeamte sie aus dem Camp. Eine der Personen hatte sich an einem Rohr festgeklebt.
Weiterhin entfernten die Einsatzkräfte bislang mehr als zahlreiche Bodenstrukturen, darunter Stacheldraht, Holzsperren sowie Gräben. Insbesondere der verlegte Stacheldraht stellte eine erhebliche Verletzungsgefahr dar.
Im Zusammenhang mit der Räumung leitete die Polizei bis jetzt drei Ermittlungsverfahren ein. Zwei davon wegen des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, sowie ein weiteres wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Zudem fertigten sie eine Ordnungswidrigkeitenanzeige mit Blick auf das Aufenthalts- und Betretungsverbot.
Waldstück seit 2021 von Umweltschützern besetzt
Das Waldstück Heidebogen in der Laußnitzer Heide ist seit 2021 von Umweltschützern besetzt. Diese protestieren gegen eine geplante Abholzung der des Waldes für die Erweiterungen der naheliegenden Kiesgrube. Bereits zum 23. Januar wurden die Aktivisten aufgefordert, das Camp zu räumen.
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Red. / Presseinfo
Bild: Blaulichtreport Lausitz