Mit einem Gedenken an den verstorbenen HWK-Ehrenpräsidenten Peter Dreißig und der Forderung nach mehr Gemeinsamkeit schlug die Handwerkskammer Cottbus beim diesjährigen Neujahrsempfang versöhnliche Töne in Richtung Politik an. Zum Empfang waren rund 300 Gäste aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik geladen, so auch Ministerpräsident Dietmar Woidke. Er versicherte, dass die Landesregierung an der Seite der Handwerkerschaft steht und für entsprechende Rahmenbedingungen sorgen wird. “Die Handwerker sind die Wirtschaftsmacht von nebenan und aktive Klimaschützer”, machte der Landeschef vor den Gästen deutlich. Sicherlich schmeichelnde Worte, dennoch bleiben die Herausforderungen und Sorgenfalten auch in 2023 groß. Der Fachkräftemangel, die Energie- und Rohstoffpreise machen der Planbarkeit vieler Betriebe oft ein Strich durch die Rechnung. “Gerade die Lieferengpässe im letzten Jahr waren für viele Unternehmen ein großes Problem”, so HWK-Präsidentin Corina Reifenstein, die mit neuer Zuversicht für das Jahr zur Einigkeit im Handwerk und zur gemeinsamen Suche nach Lösungen mit der Politik aufruft. Mehr dazu im Videotalk ->> Hier anschauen.
Die Handwerkskammer Cottbus teilte dazu mit:
Knapp 300 Gäste haben beim Neujahrsempfang der Handwerkskammer Cottbus (HWK) über die aktuellen Herausforderungen für das Jahr 2023 diskutiert. Fachkräftemangel, stabile und bezahlbare Energieversorgung, frühzeitige Berufsorientierung und der Umgang miteinander waren die zentralen Themen, über die sich die Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Beisein von Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, Wirtschaftsminister Prof. Jörg Steinbach und dem ZDH-Präsidenten, Dachdeckermeister Jörg Dittrich, austauschten.
Es gibt nach drei Krisenjahren viele Unsicherheiten und Ängste. Es ist wichtig, sie auszusprechen. Daran wird bei uns niemand gehindert. Entscheidend ist, wie wir darüber sprechen – in der Familie, im Freundeskreis, in der Öffentlichkeit“, sagte HWK-Präsidentin Corina Reifenstein in ihrer Rede und appellierte an den Gemeinsinn. „In der Demokratie müssen wir nicht alle einer Meinung sein. Es kommt auch nicht darauf an, dass wir alle dasselbe tun. Wichtig ist aber, dass wir ein gemeinsames Ziel haben: Alles zu stärken, was uns verbindet!“
Die rund 9.400 südbrandenburgischen Handwerksunternehmen mit ihren rund 45.000 Mitarbeitern und 1.700 Lehrlingen erwirtschafteten 2022 knapp vier Milliarden Euro Umsatz. „Ohne Fachkräfte ist diese starke Leistung nicht zu schaffen“, so die Bauingenieurin. „Gerade deshalb setzen wir alles daran, junge Frauen und Männer für unseren Wirtschaftszweig zu begeistern. Derzeit aber landen zu wenige Schulabgänger in unseren Betrieben. Das A und O ist eine frühzeitige Berufsorientierung in allen Schulformen. Dafür muss Zeit in den Lehrplänen freigeräumt werden.“
Ministerpräsident Woidke: “Die Lausitz bleibt Energieregion”
„Die vergangenen Jahre haben viel Unerwartetes gebracht. Das Handwerk aber bietet eine Gewissheit: Es packt an, es ist unsere Wirtschaftsmacht von nebenan! Gemeinsam gehen wir durch die Krise infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Bund und Land haben ein großes Bündel an Entlastungsmaßnahmen geschnürt. Auch das Handwerk profitiert davon. Mit unserem Zwei-Milliarden-Brandenburg-Paket fördern wir dabei auch Transformationsprozesse, damit es nachhaltig wirkt.
Genau das zeigt sich beispielhaft in der Lausitz, wo die Strukturentwicklung jetzt richtig sichtbar wird. Die Lausitz ist Modellregion für ganz Deutschland – eine echt krasse Gegend, wie der Slogan unserer neuen Image-Kampagne für die Lausitz kraftvoll betont. Mit der Kampagne verstärken wir die Werbung um Fachkräfte. In unserem Lausitzprogramm zur Strukturentwicklung ist die Förderung und Bildung von Fachkräften eine eigene Priorität.“
Woidke würdigte das Schaffen des im Dezember verstorbenen Ehrenpräsidenten der Handwerkskammer Cottbus: „Peter Dreißig war eine klare Stimme für das Handwerk in Südbrandenburg und mit seinem unermüdlichen Engagement das Sinnbild des verantwortungsvollen Unternehmers. Er wird vielen im brandenburgischen Handwerk und weit darüber hinaus fehlen und unvergessen bleiben.“
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Red. / Presseinformation