Das FilmFestival Cottbus ist in vollem Gange. Am heutigen Donnerstag könnt ihr wieder in allen Festivalkinos Filme schauen, mit Filmemachern sprechen und den Abend bei Drinks und Musik ausklingen lassen. Wir haben wieder einige besondere Filmtipps für euch: Aus der Wettbewerbsreihe Spielfilm laufen “METRONOM” , “THE HEAD OF A BIG FISH”, “MINSK” und “WOMAN ON THE ROOF”. Im Weltspiegel gibt es am Abend die lettische Snow-Komödie “CLOVES & CARNATION” zu sehen, im Gladhouse erzählt “A Tunnel” die Story über die Auswirkungen eines Ausbauprojekts im Rahmen der “Neuen Seidenstraße” in Georgien. Das heutige Programm findet ihr hier ->> Hier entlang.
METRONOM
Alexandru Belc, RO/FR 2022, 102 min
Rumänien 1972, Coming-of-Age unter Druck: Ana und Sorin sind ineinander verliebt, kommen aber nicht so richtig zusammen. In der Sendung „Metronom“ in „Radio Free Europe“ laufen die Beats von Janis Joplin, Jim Morrison, Jimi Hendrix und Led Zeppelin – bis die Securitate die Party stürmt. Authentisch ausgestaltetes Zeitportrait mit Wiedererkennungswert zwischen Underground und Verrat, Eifersucht und Leidenschaft.
Do 10.11. 22:00 Stadthalle Cottbus
Fr 11.11. 10:00 Weltspiegel Saal 2
THE HEAD OF A BIG FISH
Arsen Oremović, HR 2022, 80 min
„Traktor“, der Kriegsveteran aus Slawonien, könnte fast ein Bruder von Travis aus Wim Wenders „Paris-Texas“ sein. Er redet kaum, rasiert sich nicht mehr und braucht einen Push durch den Bruder aus Zagreb, um wenigstens wieder etwas zu kommunizieren. Ruhig inszenierter Film über zwei Brüder im postjugoslawischen Kroatien, der mit überzeugenden Bildern und starken Darstellern von einem Land im Wandel erzählt – auch wenn sich seine Protagonisten den anders vorgestellt haben.
Fr 11.11. 13:30 Stadthalle Cottbus
Sa 12.11. 17:00 Weltspiegel Saal 2
MINSK
Boris Guts, EE 2022, 78 min
Julia und Pasha, ein junges Paar, Eigentumswohnung. Drinnen Liebesspielchen, draußen Polizeisirenen. Die belarussische Miliz knüppelt die Proteste gegen Lukaschenko nieder, auch Julia und Pascha geraten in deren Fänge. Statt Siri geben gewalttätige Polizisten den Ton an – wütender One-Take-Politthriller über eine Schicksalsnacht in Minsk.
Fr 11.11. 21:00 Stadthalle Cottbus
Sa 12.11. 12:30 Weltspiegel Saal 2
WOMAN ON THE ROOF
Anna Jadowska, PL/FR/SE 2022, 95 min
Mirka wollte es immer allen recht machen. Doch jetzt reicht das Geld nicht mal mehr, um die Fische im Aquarium zu füttern. Die Ehefrau und Mutter hat sich immer nach den Wünschen anderer gerichtet – bis eine Verzweiflungstat alles ändert: Fehltritt oder Emanzipation? Eindringlicher, leiser Film über eine 60-jährige, die sich, langsam aber sicher, auf den steinigen Weg begibt, sie selbst zu werden.
Fr 11.11. 16:00 Stadthalle Cottbus
Sa 12.11. 14:30 Weltspiegel Saal 2
A TUNNEL
Nino Orjonikidze/Vano Arsenishvili, GE/DE 2019, 90 min
Eine verschlafene Bahnstation irgendwo mitten in Georgien. Hier soll in naher Zukunft die „Neue Seidenstraße“ vorbeiführen. Schon bald lassen sich Hunderte chinesischer Arbeiter in dem abgelegenen Tal nieder, um im wahrsten Sinne des Wortes Berge zu versetzen. Ein Großprojekt mit Folgen, nicht nur für die Umwelt, sondern auch das soziale Miteinander vor Ort.
Do 10.11. 17:30 Glad-House
Im Anschluss findet eine Diskussionsrunde in englischer Sprache statt.
SlowTalk zu ECOEAST
Die neue Sektion beim FFC diskutiert ökologische Themen und die Auswirkungen der Eingriffe in Natur und Landschaft auf das soziale Miteinander. In diesem Jahr zeigen zehn Filme, wie sich georgische Regisseur*innen zwischen 1934 und heute mit dem Thema beschäftigen. Im „Slow“ sprechen die Filmemacher*innen und Expert*innen über die Wechselwirkungen zwischen Ökologie und Gesellschaft, Industrialisierung und Protestkultur und die Rolle des Mediums Films in der Nachhaltigkeitsdebatte.
Gäste:
Magda Gvelesiani (Regisseurin NOBODY AND THE BLUE SKY), Nino Orjonikidze (Regisseurin A TUNNEL), Susanne Strätling (Osteuropa-Institut der Freuen Universität Berlin); Moderation: Irine Beridze.
Do 10.11. 19:30 Uhr | Slow, Glad-House
Es ist wieder FilmFestival-Zeit!
Die 32. Ausgabe des FilmFestival Cottbus findet bis 13. November statt. Das FFC ist eines der weltweit führenden Foren für das osteuropäische Kino und gibt mit insgesamt 219 Filmen einen einzigartigen Überblick über das aktuelle Filmschaffen in Mittel- und Osteuropa. Darunter sind auch in diesem Jahr zahlreiche Deutschland-, Welt- und Internationale Premieren. Insgesamt werden beim diesjährigen FilmFestival 16 Preise im Gesamtwert von nahezu 70.000 Euro vergeben. Über die Vergabe der Preise entscheidet eine Jury, bestehend aus Sophie Bock, Schauspielerin am Staatstheater Cottbus, Miriam Oeter, Umweltingenieurin an der BTU Cottbus-Senftenberg und Gregor Kliem, Kultur- und Musikredakteur im Sorbischen Programm des Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb).