In der Geschwister-Scholl-Straße in Spremberg wird am Mittwoch der erste Stolperstein verlegt. Gedacht werden soll mit diesem Stein der Jüdin Elfriede Rulla, die in dieser Straße wohnte. Sie wird künftig mit ihrem Stein stellvertretend für viele verfolgte Personen stehen. Wie die Stadt mitteilte, wird der Initiator der Stolpersteine Gunter Demnig den Stein um neun Uhr morgens selbst verlegen.
Die Stadt Spremberg teilte dazu mit:
Am Mittwoch, den 05. Oktober 2022, um 9.00 Uhr wird in der Geschwister-Scholl-Straße (03130 Spremberg) der erste Stolperstein in Spremberg verlegt. Der Künstler und Initiator der Stolpersteine, Gunter Demnig, wird den Stein selbst verlegen. Interessierte sind herzlich eingeladen.
Gedacht wird mit diesem Stein der Jüdin Elfriede Rulla geb. Goldmann, die in der Geschwister-Scholl-Straße wohnte, 1940 verhaftet wurde und sich kurz darauf laut Aktenvermerk in einer Zelle im Rathaus zu Spremberg das Leben nahm. Elfriede Rulla steht mit diesem ersten Stolperstein stellvertretend für viele, aus unterschiedlichen Gründen verfolgte Personen, die in Spremberg nicht vergessen werden sollen. Die Verlegung des Stolpersteins wurde von der AG Spurensuche in Kooperation mit der Michael- und Kreuzkirchengemeinde und dem Bündnis #unteilbar-Spremberg organisiert. Die Verlegung ist Teil der Aufarbeitung der Spremberger Stadtgeschichte und der Friedensarbeit.
AG Spurensuche hat bisher über 100 Namen recherchiert
Die AG Spurensuche hat in den vergangenen beiden Jahren über 100 Namen und Lebensgeschichten von Spremberger*innen, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden, recherchiert. Pfarrerin Jette Förster erklärt: „Wir halten so ihr Andenken wach und setzen mit dem Stolperstein gemeinsam ein Zeichen, dass so etwas nie wieder geschehen darf.“
9. November – Rundgang durch Stadt
Neben der Stolpersteinverlegung wird in diesem Jahr auch wieder am Jahrestag der Novemberpogrome aller im Nationalsozialismus in Spremberg verfolgten Menschen gedacht. Am 9. November um 18 Uhr verlesen Vertreter*innen der Stadtgesellschaft ihre Namen und im Anschluss gibt es einen Rundgang durch die Stadt zu Wohn- und Arbeitsorten damals verfolgter Menschen.
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Red. / Presseinfo
Bild: Stadt Spremberg