Der Höhepunkt des Jahres der geheimen Welt von Turisede lud wieder zum Campen, Tanzen, Toben, und Triumphieren ein. Wie jedes Jahr fand das „FOLKLORUM – die Turisedischen Festspiele“ am ersten Septemberwochenende statt und begeisterte tausende Gäste mit verrückten Spielen und vielfältiger Musik auf 20 Bühnen. Auch im Jahr 2023 kommt das “kleine Woodstockfestival” wieder auf, neben und an die Neiße – dann mit einem begrenzten Eintrittskartenkontingent.
“Zweieinhalb Tage und Nächte Anderssein!”
Wie alle Jahre im September vereinen sich die Freunde der gut gelaunten, chilligen oder extrem temperamentvollen Musik mit den Freunden der immer wieder abenteuerlichen und waghalsigen Spiele auf der Insel der Glückseligkeit. Es war Folklorumzeit- und diese wieder vom Feinsten. 29 Jahre lang wird bereits auf der Insel, direkt an der Neiße und auch jenseits der Neiße- auf der polnischen Seite, getanzt, gefeiert und gespielt. Die Zeltnachbarn, die aus weiter Ferne das erste mal dabei waren, haben es zusammenfassend liebevoll „Das kleine Woodstockfestival“ genannt.
Welch logistischer Aufwand für die Organisatoren dahinter steht, kann kaum jemand erahnen. Waren die letzten beiden Jahre eine unkalkulierbare Zeit, sind die Turiseder- wie das Inselvolk heimlich heißt, wieder zur Höchstform aufgelaufen. Man kann nur sagen : Danke, Danke, Danke für 3 Tage abtauchen in eine andere Zeit und eine andere Welt. In eine viel bessere Welt.
Gelungener Einstieg in ein Wochenende voller Musik & Abenteuer
Am Freitagabend entführten nach der traditionellen Eröffnungsshow unter anderem die hochmusikalischen Damen von „Zucker und Zimt“ in ihre eigene Welt. Musik quer Beet von Osteuropa bis zum Orient war ihr Repertoire, welches mit drei Geigen und viel Tanz-Rhythmus einen gelungenen Auftakt darstellte.
Die Mittelalterband „Irregang“ fand auf der Holztanzbühne ihre Liebhaber, ordentlich was auf die Ohren gab es im Hallelujum mit „Bohemian Betyars“. Töne der ganz anderen Art entlockte Johann Sundermeier auf der Elfenbühne seinen unterschiedlichen Flöten, verwebte sie zu einem Klangteppich mit Beats, Synths und Gesang.
Die leidenschaftlichen Feuerteufel von „Dragona“ heizten dem Publikum anschließend so richtig ein. Spannende Choreographien, anmutige Mädels, aber auch starke Jungs erfreuten die nächtlichen Besucher an der Neiße. Nach der Feuershow heizten „Kallidad“, der latainamerikanisch-australische Export , die in ihrer abenteuerlichen Bemalung an „Kiss“ erinnerten, den Gästen ein. Unglaublich welche Präsenz die drei sympathischen Musiker auf der Bühne hatten, kein Bein hielt dem dynamischen Rhythmus, der ganz ohne Gesang auskam, stand. Hier wünschten sich nicht wenige tanzwütige Gäste vielleicht ein Wiedersehen im nächsten Jahr ? Rundum war es eine
gelungene Freitagseröffnung.
Die kultige Rudolstädter Band „Mokapelle“ staunte nicht schlecht, als sie auf dem Schmuggler Podium, wie diese Bühne tituliert war, auf eine absolut textsichere Gemeinde gestoßen ist. Offenbar alle Wiederholungstäter vom vergangenen Jahr, staunten die Musiker, denn nach wenigen Minuten war die Stimmung so grandios – fast ein intimes Wohnzimmerkonzert mit einem auserwählten Publikum, die die Trinklieder mit den Musikern gemeinsam zelebrierten. Übrigens auch mit echten Flaschen-und das nicht eben wenigen. Stimmen müssen geölt werden. Und das wurden sie. Auch die Gäste wurden hierbei nicht vergessen. Stimmung vom allerfeinsten. „Letzte Instanz“mit ihrer Brachialromantik füllte am Sonnabend Abend die große Halle und brachte die Massen in Tanz-Ekstase. Musikalische Träumereien mit Einhorn , Meerjungfrau, aber auch Schamanin waren ein Ohren und Augenschmaus des Duo Thalamus.
Am Sonntagnachmittag gab es zum Abschluss mit „Namirì“ Musik zum träumen. Latainamerikanische Folklore vermischt mit elektronischen Klängen, dazu live gespielter Flöte, Djembe und seinem sehr markanten Gesang , vor allem aber einem Rhythmus, der keinen Tänzer unberührt ließ, führte die Gäste im Zelt, aber auch über die Neiße hinweg in eine andere Zeit. „Wie im Paradies“, fühlte sich Roland F., der mit einer Bekannten auf dem Neißeboot lag und sich einfach der Musik von „Namirì“, alias Esteban Guiragossian, hingab und nach den 2 turbulenten Tagen einfach nur genoss. „Namirì“ selbst, sang mit seinem tanzbegeisterten Völkchen am Ende des Konzertes ein gemeinsames Mantra und wünschte allen, das die Energie weiterfließen möge. Dieses Konzert und seine Herzenswärme war unvergesslich, und auch hier hofft man auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
Karten für 2023 auf 16.000 begrenzt
Verrückte Spiele, und unendlich vielfältige Musik begeisterten in diesem Jahr erneut Tausende Gäste. 102 Künstler spielten zum Folklorum auf. Ein Novum gibt es dann allerdings zum 30. Folklorum. Um nach den beiden anstrengenden Jahren und harten Zeiten für Veranstalter besser kalkulieren zu können und auch keine Preiserhöhungen mehr einplanen zu müssen, werden die Karten auf 16.000 Karten und somit Festivalteilnehmer begrenzt, so Jürgen Bergmann. Wer dann beim 30. Jubiläum 2023 dabei sein möchte, muss schnell sein, und am besten bald seine Karten für diese drei Tage Glückseligkeit ordern.
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Text und Bilder: Margit Jahn