Die anhaltende Trockenheit in unserer Region sorgt zunehmend mehr Einschränkungen und Probleme. In der Spreewaldregion rund um Lübbenau werden Paddler jetzt aufgerufen, auf das Schleusen ihrer Boote wegen des niedrigen Wasserstandes zu verzichten. Die Touristeninfo rät, vorhandene Bootsrollen zu nutzen oder die Boote herumzutragen. Demzufolge fließen bei jedem Schleusen viele Kubikmeter Wasser zusätzlich ab, da der Spreewald ein staureguliertes Gewässer ist. Und auch der Tierwelt macht der Wassermangel zu schaffen, weil Wasserstellen austrocknen. So helfen aktuell Jägerinnen und Jäger in ihren Revieren, diese zu befüllen oder zusätzlich neue anzulegen. Der Landesjagdverband appelliert im Zuge dessen an alle Hundehalter, ihre Vierbeiner an die Leine zu nehmen, um die bereits geschwächten Wildtiere nicht einer weiteren lebensbedrohlichen Stresssituation auszusetzen.
Von der Touristeninfo in Lübbenau heißt es aktuell:
“Da in absehbarer Zeit keine Besserung in Form von Niederschlägen eintreten wird, müssen wir Alle versuchen, das Wasser solange wie möglich im Spreewald zu halten”. Wer Schleusen meiden kann, sollte deshalb einen Bogen um sie machen oder wenigstens mit mehreren Booten gemeinsam schleusen.
Der Landesjagdverband Brandenburg e.V. teilte dazu mit:
Lange Hitzeperioden und nicht endende Trockenphasen prägen das Wetter der vergangenen Wochen. Nicht nur die Forst- und Landwirtschaft leidet unter diesen Bedingungen. Natürliche Wasserstellen im Wald trocknen aus und Wildtiere, Vögel und Insekten geraten in eine Notzeit. Wildtiere können einige Zeit ohne Wasser überleben. Feuchtigkeit nehmen sie stattdessen über die Nahrung oder das Abstreifen von Morgentau auf. Trotzdem bleibt Wasser ein unersetzliches Element, dass das Überleben sichert. Doch gerade das Schalenwild wie Rehwild, Rotwild oder Schwarzwild ist darauf angewiesen, Wasserstellen zu finden, um ihr gesamtes Bedürfnis nach Wasser zu decken. Denn gleichzeitig dienen ihnen Wasser- oder Schlammlöcher zur Abkühlung und zur Vertreibung von Parasiten.
Der ausbleibende Regen und die andauernde Hitze lassen flache Wasserstellen binnen weniger Tage verdunsten. Die Wildtiere sind gezwungen große Strecken zurückzulegen, um die wenigen noch vorhandenen Oasen aufzusuchen. Die vermehrte Bewegung bedeutet in dieser Zeit aber zusätzlich ein erhöhtes Maß an Stress. Insbesondere junge Wildtiere, wie die erst wenige Wochen alten Rehkitze, geraten an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.
Jägerinnen und Jäger helfen allerorts in ihren Revieren, indem sie ehemalige Wasserstellen befüllen oder zusätzlich neue anlegen. Die so geschaffenen lebenswichtigen Feuchtbiotope werden schnell vom Wild, von Vögeln und Insekten angenommen und sichern das Überleben. „Spaziergänger in Feld und Wald sollten keine zusätzliche Unruhe in die Natur bringen. Vor allem Hundehalter sind dringend aufgefordert, ihre Vierbeiner an die Leine zu nehmen, um die bereits geschwächten Wildtiere nicht einer weiteren lebensbedrohlichen Stresssituation auszusetzen“, sagt Kai Hamann, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes Brandenburg.
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Red. / Presseinformation