…… wie schnell sich der Himmel bezieht: Wind kommt auf, streift zaghaft durch den Garten, die ersten Tropfen platschen auf das verzinkte Fensterbrett: pitsch – patsch, ein Taubenpaar fliegt weg.
Der Wind nimmt zu, es grollt, als wäre ein wildes Tier gefangen, der Regen schwillt an, trommelt energisch; schmissig fährt ein Zinnsoldat im aufgeschäumten Rinnstein, der Gully blubbert; die Amseln sind verstummt, ich schreck hoch – ein wildes Klopfen in der Brust; der Regen pladdert weiter …
… ist der Sommer vorrüber, Unglücklicher, warst du zu lange fort? gab’s doch hier und da Verabredungen der süßesten Art, Blicke zu tauschen, Adressen, ein Schnupftüchlein mit Monogramm – selbstverständlich schöne Grüße an die Frau Mama, mon Cher ..
… die Frühbeete dampfen, ein Maulwurf gräbt sich ins Freie, die gelben Gummistiefel des Gärtners laufen voll, die Schubkarre mit der Rosenschere drin ebenso.
… verträumt, entrückt in wechselnden Gezeiten. Nein, noch ist Mai … der weiße Flieder am Fenster hält sich tapfer, bald wird er verblühen, wie wir jeden Tag verblühen, mit unseren Träumen und Sehnsüchten …
Es winkt, wir sehen uns fern in der Kindheit spielen, ernsthaft in ein unschuldiges Tun vertieft und nicht der Zeit denkend, die vor uns liegt.
Erwachsen werden – welche Torheit, um die grausamste Strafe, die es gibt, das Altern, zu bitten.
Nur um ins Kino zu kommen, zu rauchen und Unarten zu treiben.
Es regnet nicht mehr, selten am Bibulibustag.
Fluchend schüttet der Gärtner seine nassen Stiefel aus.
Der Maulwurf gräbt einen weiteren Gang im nun lockeren Erdreich .
Ich habe einen Entschluss gefasst.
Mein Nachbar hat sich in Mecklenburg einen verlassenen Zoo gekauft.
In der kargen Moor- und Wiesenlandschaft will er dort ausgemusterten Zirkustieren einen versöhnlichen Lebensabend ermöglichen, ihnen das einschläfern ersparen.
Ich lass mich einstellen, übernehme Verantwortung für die geschundenen Raubkatzen, Affen, Bären … glaube, dies tut meiner Seele gut.