Der Waldbrand in der Lieberoser Heide bei Butzen (Gemeinde Spreewaldheide) hat sich über Nacht auf 66 Hektar ausgebreitet, Brandgeruch war in den späten Abendstunden bis nach Cottbus und weiter zu vernehmen. Knapp 300 Einsatzkräfte versuchen das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Große Teile des Moores sind verbrannt, es wird ein Tiefenbrand befürchtet, die Feuerwehr versucht das Feuer einzuschließen. Auch das Thema Löschflugzeuge kam nochmal auf.
Lage vor Ort. Feuer breitet sich aus
Das Feuer weitete sich auf 66 Hektar aus. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in der Lieberoser Heide waren gestern 280 Einsatzkräfte im Einsatz, die derzeit vor Ort ausgetauscht werden. Die Stiftung Naturlandschaft Brandenburg teilte in der aktuellen Lage mit, dass das 30 Hektar große Moorgebiet “Große Zehme“ im Schutzgebiet „Lieberoser Endmoräne“ zu 70 Prozent verbrannt ist. Dr. Andreas Meißner Mitglied der Geschäftsführung der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg: „Das Moor nimmt mit dem Brand erheblich Schaden. Die obere Vegetationsschicht wird zerstört. Der größere Schaden entsteht, wenn das Moor in die Tiefe brennt, dann ist der Schaden gigantisch und ein Schatz in der Lieberoser Heide ist zerstört. Durch einen Tiefbrand werden Jahrhunderte bis Jahrtausende Moorwachstum zerstört.“
16 Kilometer langer Ring um das Feuer gelegt
Derzeit breitet sich das Feuer in nord-östliche Richtung aus. Wind und der fehlende Regen erschweren den Einsatz. Die Einsatzkräfte versuchen mit allen Möglichkeiten das Feuer einzudämmen. „Es wurde um die Brandfläche ein ca. 16 Kilometer Ring aufgebaut“, informiert Kreisbrandmeister Christian Liebe. Dieser Rand wird befeuchtet mit Hubschraubern (zwei) aus der Luft, 13 Tanklöschfahrzeugen und 67 Kreisregnern. Ziel ist es, ein Übertreten auf andere Waldgebiete zu verhindern. Circa 20 Kilometer Feuerwehrschläuche wurden bisher verlegt. Zwei Hochdruckpumpen (HFS) pumpen 9.000 Liter pro Minute aus dem nahegelegenen See.
Das Problem ist die munitionsbelastete Fläche, die jegliches Handeln erschwert. Der Brand kann nur von freigegebenen Wegen aus gelöscht werden.
Beteiligte im Einsatz
Einsatzkräfte aus den Landkreisen Dahme-Spreewald, Spree-Neiße, Oder-Spree, Märkisch-Oderland, Oberspreewald-Lausitz sowie aus Cottbus und Potsdam sind vor Ort.
Hinzu kommt das Technische Hilfswerk, die den Wegebau absichert. Circa 800 Tonnen Schotter werden derzeit für den Wegebau verbaut. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft stellt Boote zur Verfügung. Die Landes- und Bundespolizei löschen mit Hubschraubern aus der Luft. Der Hubschrauber der Landespolizei unterstützt mit dem „Adebar“ und liefert wichtiges Bild- und Videomaterial.
Der Landesbetrieb Forst Brandenburg, die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg und die Amtsverwaltung Lieberose/Oberspreewald unterstützen mit hervorragenden Ortskenntnissen. Das Deutsche Rote Kreuz, der Arbeiter Samariter-Bund, die Johanniter-Unfall-Hilfe Regionalverband Südbrandenburg sichern die Versorgung ab. Die Telekom installierte ein Funkmast an der Einsatzstelle. Auch zivile Kräfte sind im Einsatz.
„Dieses Zusammenspiel von allen beteiligten Kräften ist in der jetzigen Phase eine wichtiger Bestandteil. Das aufgebaute Netzwerk vor Ort ist elementar für den Einsatz. Ich danke allen Einsatzkräften“, sagt der Kreisbrandmeister. Alle Einsatzkräfte hoffen auf den vorhergesagten Regen.
Löschflugzeuge sinnvoll?
Vor Ort haben wir mit Einsatzleiter Christian Liebe und Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald Stephan Loge gesprochen. Er hat sich auch nochmal zu der Thematik Löschflugzeuge geäußert, die laut einer Idee in Welzow stationiert werden könnten, das Land um Innenminister Stübgen die Idee aber ablehnt und nicht weiter verfolgt hat.
Einsatzleiter Christian Liebe:
Landrat Stephan Loge:
Vor Ort sind derzeit zwei Hubschrauber der Bundespolizei im Einsatz, die Wassertanks mitführen können, um die Löscharbeiten zu unterstützen.
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