Am Gubener Naemi-Wilke-Stift gibt es ab sofort eine neue OP-Methode. Wie das Krankenhaus mitteilte, handelt es sich dabei um eine minimalinvasive Hüft-Operation. In nicht einmal 60 Minuten wird bei dieser Methode eine Hüft-Endoprothese eingesetzt, die laut dem Krankenhaus mit entscheidenden Vorteilen für den Patienten verbunden sein soll. Die sogenannte AMIS-Methode wurde bisher im weiteren Umkreis nur in Berlin, Potsdam und Rothenburg/Oberlausitz umgesetzt.
Das Naemi-Wilke-Stift Guben teilte dazu mit:
Nicht einmal 60 Minuten benötigte das Team um Chefarzt Dr. Dirk Schulze Bertelsbeck, um mit einer für die Operateure neuen minimalinvasiven Technik eine Hüft-Endoprothese bei einer Patientin einzusetzen. Ein operativer Meilenstein für die Orthopädie am Naëmi-Wilke-Stift. Der Unterschied gegenüber konventionellen Methoden liegt im Zugang zur Hüfte. Bei der AMIS Methode erfolgt der Zugang von vorn anstatt von der Seite.
Dies ist mit entscheidenden Vorteilen für die Patienten verbunden. Der vordere Zugang reduziert das Risiko von Verletzungen der Muskeln, Sehnen, Gefäße und Nerven. Der Operateur benötigt nur einen deutlich kleineren Schnitt, um das Hüftgelenk freizulegen, zu entfernen und zu ersetzen. Er schiebt dabei sozusagen das Gewebe beiseite und muss keine Querschnitte setzen. Muskeln, Sehnen, Gefäße und Nerven bleiben unverletzt.
Das Bein liegt während der Operation auf einer speziell für diese Methode entwickelten Schiene. Es wird während der OP gestreckt und gedreht, so dass der Operateur die Endoprothese millimetergenau unter Röntgenkontrolle einpassen kann.
Der Blutverlust ist deutlich verringert gegenüber konventionellen Methoden, die Patienten können schon am OP-Tag mobilisiert werden und das Bett verlassen. Es kann sogar auf Stützen verzichtet werden. Die Nervenfunktionen bleiben erhalten, die Rehabilitation ist deutlich kürzer beziehungsweise vereinfacht und auch die Schmerzen sind geringer. Die Narbe ist kleiner. Weiterer Vorteil: es besteht ein geringeres Luxationsrisiko, das heißt die Gefahr des Auskugelns ist erheblich vermindert.
Die erste Operation nach dem AMIS-Konzept war für alle Beteiligten mit einer gewissen Anspannung verbunden, verlief jedoch völlig ohne Komplikationen. Eine detaillierte Schulung war der Operation vorangestellt, ebenso wie umfangreiche Investitionen in die dafür benötigte Medizintechnik. Der 80-jährigen Patientin geht es sehr gut. Sie konnte sogar schon aufstehen und bedankte sich überschwänglich.
Chefarzt Dr. Dirk Schulze Bertelsbeck dankte seinem Team und stellte nach der erfolgreichen Operation fest: „Ich freue mich als mit der Methode vertrauter Operateur, dass es gemeinsam mit meinem Team gelingt, eine für die Patienten und für uns optimale Technik hier am Standort anzubieten und weiterentwickeln zu dürfen.“ Außerdem bei der Operation dabei waren ein Schulungs-Team der Firma Medacta und natürlich ein eingespieltes OP-Team des Naëmi-Wilke-Stifts.
Mit dieser Innovation setzt die Gubener Orthopädie ein Zeichen in der Region. Die AMIS-Methode wird im weiteren Umkreis nur in Berlin, Potsdam und Rothenburg/Oberlausitz umgesetzt. Sie wurde von der Schweizer Firma Medacta entwickelt. Verwaltungsdirektor Andrea Mogwitz dazu: „Das Naëmi-Wilke-Stift steht mit seinem Versorgungsangebot immer in der ersten Reihe und investiert kontinuierlich in Weiterbildung und Ausstattung. Damit sind unsere Patienten in der Region optimal versorgt.“
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Red. / Presseinfo
Bild: Naemi-Wilke-Stift