Einem eindrucksvollen Vortrag über die Entwicklung der Vogelwelt in der rekultivierten Fläche des Tagebaus Welzow Süd, lauschten gestern Abend interessierte Gäste im Dreiseitenhof in Steinitz, bei Drebkau. Ronald Beschow, Vattenfall-Mitarbeiter im Bereich Rekultivierung und Mitglied des NABU Spremberg, teilte seine Erfahrungen und Beobachtungen, aus über 15 Jahren in diesem besonderen Gebiet, mit. Der Tagebau Welzow hat eine Größe von ca. 76,9km² (7689ha), von denen 46,7km² (61%) zum rekultivierten Bereich gehören. Eine Besonderheit ist, dass 20km² (2009ha) davon als Landwirtschaftsfläche, z.B. für Wein oder Getreide, genutzt werden. Es wurden künstlich Teiche angelegt und andere bildeten sich über mehrere Jahre durch Regenwasser. Beim Pflanzen von Bäumen wurde auf einen hohen Laubanteil (ca. 70 %) Wert gelegt. Dies gewährleistet eine hohe Artenvielfalt. Herr Beschow berichtete, welche Vogelarten sich als Brutvögel, Nahrungs- oder Wintergäste in und um die Bergbaufolgelandschaft aufhalten und wie sich der Bestand über die Jahre entwickelte. Er beschäftigte sich intensiv mit der Siedlungsdichtenuntersuchung, Bestandsentwicklung und Wiederbesiedelungsabläufen. 190 Vogelarten konnte er bereits nachweisen, wobei 89 Brutvogelarten sind und sogar 23 Arten auf der Roten Liste I (vom Aussterben bedroht) in Brandenburg stehen. Außerdem betonte er die regionale Bedeutung der rekultivierten Tagebaulandschaft und erklärte, dass durch fortschreitende Sukzession (Pflanzenaufwuchs) in den ehemaligen Truppenübungsplätzen, die offenen und halboffenen Landschaften weniger werden und die dort lebenden Vogelarten zunehmend auf die rekultivierten Flächen ausweichen. Sehr lebhaft schilderte er einige Begegnungen mit seltenen Vogelarten, wie z.B. dem Flussregenpfeifer, der mitten zwischen den Fahrspuren eines Wirtschaftsweges seine gut getarnten Küken aufzog. Seit mehreren Jahren sind auch Wölfe hin und wieder gesichtet worden. Im letzten Jahr habe sich sogar ein Triel (große Regenpfeifer-Art) im Rekultivierungsgebiet eingefunden, der seit vielen Jahren in Deutschland als ausgestorben gilt.
Als Ergebnis seiner Untersuchungen teilte er den aufmerksamen Gästen mit, dass sich ab dem 7. Jahr Waldvögel ansiedeln und ab dem 10. Jahr auch Pirole gesichtet wurden. Zum Ende des Vortrags gab es heftigen Beifall.
Der Vortag diente als Vorbereitung auf eine geführte Wanderung durch die Bergbaufolgelandschaft am Sonntag, dem 06. Mai 2012.
Teilnehmer sollten bitte festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung tragen. Ein Fernglas für individuelle Beobachtungen kann mitgebracht werden.
Um 8 Uhr fährt der Sammelbus vom Busparkplatz beim Dreiseitenhof in Steinitz zum Ausgangspunkt der Wanderung, wo ein 5km langer Rundweg hoffentlich so manche Besonderheiten der Vogelwelt preisgibt. Die Führung dauert ca. 3h.
Hier einige der beobachteten Arten, die sich im Tagebau, am Rand, an Kippenflächen und in der Bergbaufolgelandschaft aufhalten:
– Steinschmätzer
– Brachpieper
– Grauammer
– Ortolan
– Schafstelze
– Raubwürger
– Neuntöter
– Rebhuhn
– Wachtel
– Seeadler
– Turmfalke
– Rauhfußbussard
– Ziegenmelker
– Uferschwalben
Quelle: Ronald Beschow
Einem eindrucksvollen Vortrag über die Entwicklung der Vogelwelt in der rekultivierten Fläche des Tagebaus Welzow Süd, lauschten gestern Abend interessierte Gäste im Dreiseitenhof in Steinitz, bei Drebkau. Ronald Beschow, Vattenfall-Mitarbeiter im Bereich Rekultivierung und Mitglied des NABU Spremberg, teilte seine Erfahrungen und Beobachtungen, aus über 15 Jahren in diesem besonderen Gebiet, mit. Der Tagebau Welzow hat eine Größe von ca. 76,9km² (7689ha), von denen 46,7km² (61%) zum rekultivierten Bereich gehören. Eine Besonderheit ist, dass 20km² (2009ha) davon als Landwirtschaftsfläche, z.B. für Wein oder Getreide, genutzt werden. Es wurden künstlich Teiche angelegt und andere bildeten sich über mehrere Jahre durch Regenwasser. Beim Pflanzen von Bäumen wurde auf einen hohen Laubanteil (ca. 70 %) Wert gelegt. Dies gewährleistet eine hohe Artenvielfalt. Herr Beschow berichtete, welche Vogelarten sich als Brutvögel, Nahrungs- oder Wintergäste in und um die Bergbaufolgelandschaft aufhalten und wie sich der Bestand über die Jahre entwickelte. Er beschäftigte sich intensiv mit der Siedlungsdichtenuntersuchung, Bestandsentwicklung und Wiederbesiedelungsabläufen. 190 Vogelarten konnte er bereits nachweisen, wobei 89 Brutvogelarten sind und sogar 23 Arten auf der Roten Liste I (vom Aussterben bedroht) in Brandenburg stehen. Außerdem betonte er die regionale Bedeutung der rekultivierten Tagebaulandschaft und erklärte, dass durch fortschreitende Sukzession (Pflanzenaufwuchs) in den ehemaligen Truppenübungsplätzen, die offenen und halboffenen Landschaften weniger werden und die dort lebenden Vogelarten zunehmend auf die rekultivierten Flächen ausweichen. Sehr lebhaft schilderte er einige Begegnungen mit seltenen Vogelarten, wie z.B. dem Flussregenpfeifer, der mitten zwischen den Fahrspuren eines Wirtschaftsweges seine gut getarnten Küken aufzog. Seit mehreren Jahren sind auch Wölfe hin und wieder gesichtet worden. Im letzten Jahr habe sich sogar ein Triel (große Regenpfeifer-Art) im Rekultivierungsgebiet eingefunden, der seit vielen Jahren in Deutschland als ausgestorben gilt.
Als Ergebnis seiner Untersuchungen teilte er den aufmerksamen Gästen mit, dass sich ab dem 7. Jahr Waldvögel ansiedeln und ab dem 10. Jahr auch Pirole gesichtet wurden. Zum Ende des Vortrags gab es heftigen Beifall.
Der Vortag diente als Vorbereitung auf eine geführte Wanderung durch die Bergbaufolgelandschaft am Sonntag, dem 06. Mai 2012.
Teilnehmer sollten bitte festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung tragen. Ein Fernglas für individuelle Beobachtungen kann mitgebracht werden.
Um 8 Uhr fährt der Sammelbus vom Busparkplatz beim Dreiseitenhof in Steinitz zum Ausgangspunkt der Wanderung, wo ein 5km langer Rundweg hoffentlich so manche Besonderheiten der Vogelwelt preisgibt. Die Führung dauert ca. 3h.
Hier einige der beobachteten Arten, die sich im Tagebau, am Rand, an Kippenflächen und in der Bergbaufolgelandschaft aufhalten:
– Steinschmätzer
– Brachpieper
– Grauammer
– Ortolan
– Schafstelze
– Raubwürger
– Neuntöter
– Rebhuhn
– Wachtel
– Seeadler
– Turmfalke
– Rauhfußbussard
– Ziegenmelker
– Uferschwalben
Quelle: Ronald Beschow