Die BTU Cottbus-Senftenberg hat sich beim deutschlandweiten Aktionstag “Nachfolge ist weiblich” beteiligt und Schülerinnen und Studentinnen eingeladen, sich unter anderem mit dem Thema der Unternehmensnachfolge zu beschäftigen. So ging es am Dienstag mit dem “Lausitzer NachfolgeBus” beispielsweise nach Spremberg, um HWK-Präsidentin Corina Reifenstein zu besuchen. Vor Ort berichtete sie über ihre Erfahrungen bei der Übernahme und Weiterentwicklung ihres Unternehmens aus dem Baugewerbe. Anschließend ging es zu einer Podiumsdiskussion mit zwei BTU-Professorinnen ins Cottbuser Gründungszentrum Startblock B2. “Nur ein Drittel aller Unternehmen hat eine Frau als Führungskraft. Bei den Professorinnen an der Uni sind beispielsweise nur 17 Prozent weiblich. Wir wollen die Teilnehmenden inspirieren, dass man auch weiter denken sollte.” so Stefanie Schiemenz aus dem BTU-Gründungsservice. Ziel war es, Interessierte zu sensibilisieren, dass auch klassisch männlich-dominierte MINT-Fächer großes Karrierepotential für Frauen bieten können.
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Die HWK Cottbus teilte dazu mit:
Unter dem Motto „Nachfolge ist weiblich – in der Wirtschaft“ hielt der „Lausitzer NachfolgeBus“ am heutigen Dienstag auf dem Betriebsgelände der Terpe Bau GmbH in Spremberg-Terpe. Die BTU Cottbus-Senftenberg hatte 20 Studentinnen und zwei Schülerinnen vom Max-Steenbeck-Gymnasium zur Tour eingeladen, um diese Branche und die Herausforderungen als Unternehmerin kennenzulernen.
Corina Reifenstein, Inhaberin der Terpe Bau GmbH, ist selbst Nachfolgerin in einem typisch männlich geprägten Sektor. Sie hat das Unternehmen im Jahr 2010 mit ihrem Mann übernommen und berichtete den Besucherinnen, wie sie es geschafft haben, das Unternehmen, das als Baubrigade einer LPG zu DDR-Zeiten startete, bis heute zum größten Bauunternehmen der Region aufzubauen.
„Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass gerade in der Anfangszeit eine ordentliche Portion Mut und Willenskraft dazu gehört, um einen Betrieb fortzuführen. Bei allen Herausforderungen macht es aber auch viel Spaß und Freude, den Schritt zu wagen. Wir benötigen in Südbrandenburg Unternehmerpersönlichkeiten, die sich das trauen und damit Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum in unserer Region sichern“, sagte Corina Reifenstein.
Als Präsidentin der Handwerkskammer Cottbus (HWK) setzt sie sich intensiv für das Handwerk und den Mittelstand in der Region ein. „Ich möchte mein Wissen als Unternehmerin teilen und biete meine Erfahrungen an, für Frauen, die erfolgreich eine Unternehmensnachfolge anstreben“, so die Bauingenieurin.
In rund 42 Prozent der 9.600 Mitgliedsbetriebe sind die Betriebsinhaber 55 Jahre oder älter. Diese 4.032 Handwerksbetriebe in Südbrandenburg mit rund 20.000 Beschäftigten sind sensibilisiert, dass Thema Nachfolge in den Blick zu nehmen. Besonders interessant sind die Branchen Elektro und Metall sowie Bau- und Ausbau, aber auch Nahrungsmittel.
Mit einem erfahrenen Team hilft die Handwerkskammer Cottbus jungen Nachfolgerinnen und Nachfolgern dabei, ihre Ideen umzusetzen. Rund 120 Unternehmensnachfolgen werden dadurch jährlich erfolgreich begleitet. Für den Aufbau und die Finanzierung stehen außerdem passgenaue Förderprogramme des Landes Brandenburg zur Verfügung.
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Red. / Presseinformation
Bild: HWK Cottbus, Michel Havasi