Der kalendarische Sommeranfang ist erst am 21. Juni 2022, bereits davor trifft die Lausitz am Wochenende aber die erste Hitzewelle. In Spanien und Teilen Frankreichs herrschen derzeit Temperaturen jenseits der 40 Grad Celsius, diese Hitzewelle erreicht bis zum Sonntag auch den Osten Deutschlands. Temperaturen bis 38 Grad werden am Sonntag für den Süden Brandenburgs mit den Landkreisen Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und Dahme-Spreewald sowie der kreisfreien Stadt Cottbus erwartet, gefühlt sollen sie sogar bei 42 Grad liegen. Es wird mit einer starken Wärmebelastung gerechnet. Sonnenschein und Badewetter, so schön diese Wetterlage für viele sein mag, so gefährlich ist sie andererseits aber auch für bestimmte Bevölkerungsgruppen.
Hitzewarnung vom DWD
Der Deutsche Wetterdienst hat für die Region eine Hitzewarnung für den Samstag ausgegeben, es wird mit einer starken Wärmebelastung gerechnet. Auch für Sonntag wird mit aller Wahrscheinlichkeit eine Hitzewarnung ausgegeben.
Eine starke/ extreme Wärmebelastung kann besonders für ältere, pflegebedürftige und chronisch kranke Menschen eine Gefahr bedeuten.
Verhaltensempfehlungen:
– Eine Flüssigkeitszufuhr und den Wetterbedingungen angepasstes Trinkverhalten von mindestens 1,5 l ist unerlässlich.
– Bei langem Aufenthalt in der Sonne kann es zu hitzebedingten Erkrankungen wie Sonnenbrand und Hitzschlag kommen. Kopf und Nackenpartien sind besonders empfindlich.
– Körperliche Aktivitäten tun gut, aber bitte in Maßen und den Tagestemperaturen angepasst. Aktivitäten in den Morgen- oder Abendstunden sind für den Organismus weniger anstrengend.
– Bei angenehmer Raumtemperatur kann sich Ihr Körper vom Hitzestress erholen. Verschattete Räume und ein vorzugsweises Lüften in den Morgen- und Abendstunden tragen zu einem angenehmen Raumklima bei.
– Achten Sie auch auf Ihre Mitmenschen.
Heiß und trocken
Am Freitag sind für Südbrandenburg laut Deutschem Wetterdienst (DWD) noch maximal 26 Grad vorhergesagt, am Samstag bereits 34 Grad, ein Temperaturunterschied von acht Grad. Dabei weht nur ein schwacher Wind und die Luftfeuchte nimmt stark ab, es wird heiß und trocken bei bis zu 17 Sonnenstunden pro Tag. Durch den schwachen Wind sollen die gefühlten Temperaturen am Freitagnachmittag aber bereits die 30 Grad-Marke erreichen, am Samstag zur selben Zeit 38 Grad!
Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher warnt: „Vor allem ältere, chronisch kranke oder pflegebedürftige Menschen, Kleinkinder und Schwangere sind durch Hitzebelastung gefährdet. Daher mein Appell an alle Brandenburgerinnen und Brandenburger: Geben Sie an heißen Tagen besonders auf Ihre Mitmenschen acht und helfen Sie, wo immer es nötig erscheint!“
Sonntag mit Höchsttemperaturen
Sonntag legt das Wetter noch eine Stufe zu. Vorhergesagte Temperaturen bis 38 Grad auf dem Thermometer, lediglich um die 20% Luftfeuchte und leichter Wind sollen sich wie 42 Grad anfühlen. Bei zu erwartenden 16 Sonnenstunden wird vor hoher UV-Strahlungsbelastung und Sonnenbrandgefahr gewarnt.
Nach den heißen Tagen kühlt sich die Wetterlage am Montag um bis zu 15 Grad auf 23 bis 25 Grad Celsius ab, es sind auch Gewitter möglich, die Vorhersagen hierzu sind aber laut DWD noch zu unsicher.
2022 zu warm und zu wenig Niederschlag
Das Jahr 2022 ist bisher in Südbrandenburg zu warm und zu trocken, seit Jahresbeginn war der Februar im Wettervergleich seit 1881 bis heute im Durchschnitt fünf Grad zu warm, der Januar vier Grad und der Mai zwei Grad Celsius. Lediglich der März (-1 Grad) und der April (-2 Grad) waren kühler. Dazu kommen zu geringe Niederschlagswerte in der Region. Während sich der Januar und Mai (zu geringe Niederschläge) mit dem Februar und April (zu viel Niederschlag) noch ausglichen, fiel im März fast gar kein Niederschlag und auch die Juni ist bisher weit unter dem Durchschnitt.
Die durch den Klimawandel hervorgerufenen langen Hitzeperioden der vergangenen Jahre haben auch in Brandenburg gravierende Auswirkungen. So registrierte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg im vergangenen Jahr 111 Hitzetote für Brandenburg. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Durchschnitt der Jahre seit 1985 (54). Zum Vergleich: 2020 waren 143 Hitzetote erfasst worden, 2019 waren es 126. Der bisherige traurige Rekord wurde 2018 mit 331 Hitzetoten erreicht.
Wasserentnahmen in der Spree bereits eingeschränkt
Die Untere Wasserbehörde des Landkreises Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa und die Stadt Cottbus schränken die Entnahme von Wasser aus der Spree und Seen ein. Darüber informieren beide Verwaltungen, da der länderübergreifend festgelegte Mindestabfluss in der Spree am Unterpegel Leibsch seit dem 25.05.2022 aufgrund zu geringer Niederschläge und steigender Temperaturen unterschritten wird. Eine signifikante Verbesserung der Situation ist in Kürze aufgrund der prognostizierten trockenen und warmen Witterung nicht zu erwarten. ->> Weiterlesen
Teile des Stausees wegen Blaualgen gesperrt
Teile des Spremberger Stausees wurden gestern durch das Gesundheitsamt Spree-Neiße aufgrund von Blaualgenbefall für Badende und Wassersportler gesperrt. Betroffen von dem Verbot ist der Bereich innerhalb von zwei Metern wasserseitig vor dem Ufer der Talsperre. Weiterhin gilt das Verbot für den Bereich von der Staumauer der Talsperre südlich bis zum Ende des Badestrandes des Spree-Camps („Bagenzer Seite“) auf dem Gebiet der Gemeinde Neuhausen/Spree. Weiterlesen
Spree & Schwarze Elster: Wasserentnahmeverbot in Oberspreewald-Lausitz
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Aufgrund der Dürresituation in den vergangenen Jahren und der aktuellen Niederschlagssituation ist erneut eine flächendeckende Niedrigwassersituation in Grund- und Oberflächengewässern im Landkreis Elbe-Elster zu verzeichnen. Der Landkreis hat nun, ähnlich wie bereits die Landkreise Spree-Neiße und die Stadt Cottbus, die Entnahme von Wasser mittels Pumpen aus allen Oberflächengewässern untersagt. ->> Weiterlesen
Dahme-Spreewald: Wasserentnahme im Spreewald eingeschränkt
Der Landkreis Dahme-Spreewald hat für den Spreewald die Wasserentnahme mittels Pumpen in der Zeit von 8 – 20 Uhr eingeschränkt. Gründe sind die warme und trockene Wetterlage und fehlende Niederschläge. Betroffen sind die Gemeinde Märkische Heide, das Amt Unterspreewald, das Amt Lieberose/Oberspreewald, die Stadt Lübben, die Stadt Luckau und die Gemeinde Heideblick. ->> Weiterlesen
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Red. / Presseinfo