Die LEAG und Veolia haben eine Vereinbarung zur Gründung einer Projektgesellschaft unterschrieben, die mit einer Gesamtinvestition von 60 Millionen Euro am Kraftwerksstandort Boxberg (Sachsen) einhergeht. Damit soll eine Anlage zur Verbrennung von Klärschlamm mit einer Kapazität von 20.000 bis 30.000 Tonnen Trockensubstanz errichtet werden und Ende 2027 in Betrieb gehen.
In einer Mitteilung der Unternehmen heißt es:
Die Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) und die Veolia Klärschlammverwertung Deutschland GmbH (Veolia) haben eine Vereinbarung zur Errichtung einer Klärschlammmonoverbrennungs-anlage (KSMA) mit nachgelagerter Phosphor-Recyclinganlage (P-RC-Anlage) am Kraftwerksstandort Boxberg getroffen. Damit planen beide Unternehmen, in eine Alternative zur regionalen Entsorgung und Verwertung von Klärschlämmen aus kommunaler Herkunft zu investieren. Das geschätzte Gesamtinvestitionsvolumen für die Anlage beträgt rund 60 Millionen Euro.
LEAG-Kraftwerksvorstand Hubertus Altmann sieht in der Vereinbarung einen weiteren wichtigen Meilenstein zur langfristigen Entwicklung des Energiestandortes Boxberg. „Neben dem Betrieb unserer Kraftwerksblöcke im Kraftwerk Boxberg ergeben sich mit der neuen Klärschlammverordnung, die bereits ab dem Jahr 2029 in Kraft tritt, neue Optionen für das Kraftwerk Boxberg. Mit der Planung zum Bau einer eigenständigen Verbrennungsanlage für Klärschlämme signalisieren wir gemeinsam mit unserem Partner Veolia, den Willen für die Umsetzung von großtechnischen Lösungen zur langfristigen Entsorgung von Klärschlämmen. Das ist ein wichtiges Zeichen für Abwasser- und Entsorgungsbetriebe in Ost- und Mittelsachsen, sowie für die Weiterentwicklung unseres Standortes in Boxberg“, so Altmann.
Betreiber von Kläranlagen sollen profitieren
Mit dem Bau einer Monoverbrennungsanlage würden gleichzeitig die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Betreiber kommunaler Kläranlagen aus der Lausitz und darüber hinaus die gesetzliche Forderung, aus Klärschlämmen die lebenswichtige Ressource Phosphor zurückzugewinnen, erfüllen können. Veolia-Geschäftsführer Laurent Hequet sagt dazu: “Die Kosten für die thermische Verwertung und das Phosphorrecycling lassen sich mit dieser auf die Region zugeschnittenen Lösung deutlich senken und natürliche Kreisläufe ökologisch sinnvoll schließen. Der Klärschlamm aus der Region muss nicht kilometerweit in andere Verwertungsanlagen transportiert werden, sondern kann direkt in der Region thermisch verwertet und der dabei zurückgewonnene Phosphor als Dünger von den Agrarbetrieben in der Region genutzt werden. Indem wir auf die personelle und technische Infrastruktur am Standort Boxberg zurückgreifen und hier in unserer Trocknungsanlage die Klärschlämme vorbehandeln können, werden Synergien geschaffen, die kostensenkend wirken, Arbeitsplätze in der Region sichern und sich auch für die Umwelt auszahlen. Das stärkt die lokalen Entsorgungsunternehmen und kommt damit auch den kommunalen Haushalten und der Region zugute.”
Die geplante Großanlage mit einer Gesamtkapazität von 20.000 bis 30.000 Tonnen Trockensubstanz pro Jahr sollte idealerweise bis zum Jahresende 2027 in Betrieb gehen können. Als ersten Schritt auf dem Weg dahin haben sich LEAG und Veolia zur Gründung einer gemeinschaftlichen Projektgesellschaft bis zum Ende dieses Jahres verständigt.
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Red. / Presseinformation