Draußen zieht ein Gewitter heran, gleich wird es regnen.
Wie gestern abend, als wir mit einem Kahn durch den Branitzer Park gestaakt wurden, um die Pyramiden herum, der Ruhestätte der Pücklers.
Ein Regenbogen krümmte sich halbkreisförmig über das Schloss, wie eine devote Verbeugung.
Die Stille der Natur spiegelte sich in den Gesichtern der Geladenen, die nun in der alten Gärtnerei saßen und köstlich verwöhnt wurden.
Weißer und roter Wein funkelte in den Gläsern, sogar an einen Heizstrahler hatten die umsichtigen Gastgeber gedacht.
Ich bleib noch zum Dessert, sagte meine Tischnachbarin.
Ist es ein Zitronen- oder ein Mandarinbaum?
Egal,das originelle G eschenk steht nun bei uns auf dem Fensterbrett,zur Freude meiner Frau und unseres Katers.
Pückler ließ mich nicht los: irgendwo in meinen Gedanken spukte der Fürst weiterhin rum.
So setzten wir uns am nächsten Tag ins Auto und fuhren nach Muskau. Der dortige Park übertrifft in der Ausdehnung Branitz bei weitem. Doch während in Cottbus geschmeidige Greife das Schloss bewachen, hat Pückler in Muskau Löwen damit beauftragt, riesige, muskulöse Wächter aus goldrotem Metall.
In bestimmten Nächten steigen sie von ihren steinernden Podesten und streifen durch den Park. Die hohe Eingangstore werden deswegen bei Einbruch der Dunkelheit geschlossen und mit schweren Ketten gesichert. Neugierige, die trotz aller Warnungen rübergeklettert sind, blieben für immer verschwunden, erzählten mir Einheimische und die mussten es ja wissen …