Angesichts des von Bund und Ländern angekündigten 9-Euro-Tickets für Bus und Bahn fordert der Brandenburger Fahrgastverband Pro Bahn auch mehr Züge auf Brandenburgs Strecken. Demzufolge sei damit zu rechnen, dass das Angebot sowohl für berufliche Zwecke als auch privat gut angenommen werde. Wie der Verband weiter mitteilte, müssen jetzt Züge und Personal bei privaten Anbietern unter Vertrag genommen werden. Weiterhin sollten die Verkehrsunternehmen DB Regio und ODEG mit ihren Reserven aus dem Berufsverkehr für Zusatzzüge zu Ausflugszielen am Wochenende unter Vertrag genommen werden.
Der Fahrgastverband PRO BAHN Berlin-Brandenburg e.V. teilte dazu mit:
Bund und Länder haben sich darauf verständigt, zur Steuersenkung an den Tankstellen als Ausgleich für die ÖPNV-Nutzer das „9 für 90“ Ticket einzuführen: Eine Monatskarte für nur neun Euro soll im Juni, Juli und August das Bahn- und Busfahren deutlich verbilligen, um einen Anreiz zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu schaffen.
Es ist absehbar, dass dieses Angebot gut angenommen wird, und zwar nicht nur von Fahrgästen, die zur Arbeit pendeln. Es ist damit zu rechnen, dass die Züge in alle attraktiven Ausflugsziele wie Spreewald, Uckermark, Prignitz oder Ostseeküste an Freitagen, Samstagen und Sonntagen völlig überfüllt sein werden; viele werden sogar zurückbleiben und enttäuscht vom öffentlichen Verkehr nach Hause gehen und das Auto aus der Garage holen.
Frust und Enttäuschung können die Länder Berlin und Brandenburg jetzt vermeiden, indem sie schleunigst zusätzliche Zugleistungen bestellen. Züge und Personal sind bei privaten Anbietern unter Vertrag zu nehmen, die regulär tätigen Verkehrsunternehmen DB Regio und ODEG müssen mit ihren Reserven aus dem Berufsverkehr für Zusatzzüge zu Ausflugszielen am Wochenende unter Vertrag genommen werden. Wenn – wie zu erwarten – das Angebot rege angenommen und ein gut besuchtes „Sommer-Bahn-Happening“ stattfinden wird, ist zu überlegen, wie ein attraktives Dauer-Angebot geschaffen werden kann. Das „Klima-Ticket“ in Österreich, wo für 3×365 Euro pro Jahr, also 1095 Euro, die Nutzung des gesamten öffentlichen Verkehrs inklusive der Fernverkehrszüge möglich ist, wäre ein mögliches Beispiel, das an deutsche Verhältnisse bezüglich des Geltungsbereichs anzupassen wäre. Vielleicht vier Bundesländer für 1095 Euro, inklusive ICE/IC in den gewählten Ländern?
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Red. / Presseinfo