Nach fast zweijähriger Bauphase hat der Landkreis Dahme-Spreewald die Rettungswache in Schulzendorf feierlich übergeben können. Wie der Landkreis mitteilte, soll die Wache samt Katastrophenschutz-Stützpunkt ab Freitag auch personell besetzt sein. Neben neuen Einsatzfahrzeugen und Stellplätzen verfügt die Wache über diverse Büroräume sowie über Räumlichkeiten für Auszubildende. Für das Bauvorhaben wurden insgesamt 5,5 Millionen Euro investiert.
Der Landkreis Dahme-Spreewald teilte dazu mit:
Der Landkreis Dahme-Spreewald hat die Rettungswache in Schulzendorf feierlich übergeben. In der Rettungswache stehen vier Fahrzeugstellplätze und im angrenzenden Katastrophenschutz-Stützpunkt drei Fahrzeugstellplätze zur Verfügung. Ab Freitag, 1. April 2022 ist die Wache dann auch personell besetzt.
Ein im Jahr 2015 vom Landkreis erstelltes Gutachten zu den Hilfsfristen hat ergeben, dass eine Erhöhung der Anzahl und Vorhaltezeiten der Rettungsmittel in Schulzendorf nötig ist. Der bisherige Standort war zu klein und konnte den erforderlichen Bedarf an Rettungswagen nicht decken. Es konnte ein Standort mit einer Grundstücksfläche von 5.200 m² gesichert werden, der die Anforderungen des Bauprojektes erfüllt. Dort ist nun neben dem Rettungsdienst auch die Schnelleinsatzgruppe-Verpflegung des Katstrophenschutzes untergebracht.
Johanniter stellen Personal der Rettungswache
Ein Rettungstransportwagen war bereits in der bestehenden Wache 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr im Dienst. Mit der Erweiterung der Sozialräume gilt dies ab dem 1. April 2022 auch für den zweiten Rettungstransportwagen. Zudem wird es Büroräume und Räumlichkeiten für Auszubildende geben. Des Weiteren wird zur Eröffnung der Rettungswache ein Krankentransportwagen (KTW) mit einer Vorhaltung von 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr von der Rettungswache Königs Wusterhausen nach Schulzendorf umgesetzt. Der vierte Stellplatz wird mit einem Reservefahrzeug belegt. Ab dem 1. April ist die neue Rettungswache in Schulzendorf auch personell besetzt. Das Personal stellt wie bei den anderen Rettungswachen auch der Leistungserbringer Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Schnelleinsatzgruppe-Verpflegung des DRK steht bereit
Für den Bereich des Katastrophenschutz-Stützpunktes sind drei Stellplätze, ein Schulungsraum sowie ein Küchenbereich mit Lager vorgesehen. In diesem Gebäudeteil ist zukünftig die Schnelleinsatzgruppe-Verpflegung stationiert. Zur Einheit gehören zwei Fahrzeuge, ein Gerätewagen, ein Mannschaftstransportwagen und der mobile Feldkochherd. Der Einbau einer Küche zur Vorbereitung und Verarbeitung von Speisen und die erforderlichen Lagermöglichkeiten von Einsatzmaterialien wie Lebensmittel in Dosen für kurzfristige Einsatzlagen waren erforderlich.
Für die Fortbildung sind ausreichend neue und zeitgemäß eingerichtete Schulungsräume sowohl für den Rettungsdienst als auch für den Katastrophenschutz vorhanden. Die personelle Absicherung, die Aus- und Fortbildungen sowie Einsatzbereitschaft der Schnelleinsatzgruppe-Verpflegung stellt der DRK Kreisverband Fläming /Spreewald sicher.
Modular und nachhaltig: Funktionalgrundriss umgesetzt
Die Bauverwaltung des Landkreises Dahme-Spreewald hat mit dem Neubauprogramm Rettungswachen einen modularen Grundriss entwickelt. Dieser Funktionalgrundriss bildet auch die Grundlage für die neue Rettungswache Schulzendorf mit den Nutzungsfunktionen des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes.
„Für die Planung und den Bau des Objektes hat der Kreistag insgesamt 5,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit dieser Investition werden sowohl für den Rettungsdienst als auch für den Katastrophenschutz moderne und adäquate Arbeitsbedingungen geschaffen“, sagt die erste Beigeordnete des Landkreises Susanne Rieckhof.
Der eingeschossige Baukörper verfügt über eine Bruttogrundfläche von 1.250 m² sowie 7 Stellplätze. Die Bauarbeiten begannen im Juni 2020.
Das nachhaltige Energiekonzept der Modulwachen konnte zukunftsorientiert realisiert werden. Dieses Objekt bildet damit einen wesentlichen Baustein für die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes des Landkreises Dahme-Spreewald.
Die Wärme- und Kälteversorgung der jeweiligen Rettungswache verfügt über einen überdurchschnittlich hohen regenerativen Anteil. Dazu wird auf oberflächennahe Geothermie und Solarenergie, welche zur Ertragserhöhung batteriegepuffert wird, zurückgegriffen. Die Photovoltaikanlage wurde auf eine Größe von 30 kWpeak ausgebaut.
Neben der nachhaltigen Konzeption im Sektorenbereich Bauen ist das Gebäude ebenso für den Sektor Verkehr konzipiert worden. In der ersten Ausbaustufe wird der Standort mit zwei Ladesäulen für E-Mobilität einen Anteil im Rahmen der Verkehrswende leisten.
Hintergrund
Der Landkreis ist als Träger des Rettungsdienstes verpflichtet, die Rettungswachen so zu errichten, dass jeder an einer öffentlichen Straße gelegene Einsatzort in 95 Prozent aller Fälle in einem Jahr innerhalb von 15 Minuten zu erreichen ist.
Diesbezüglich wurde im Jahr 2015 ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem die Vorhaltezeiten der Rettungsmittel und die Rettungswachen- und Notarztstandorte im Rettungsdienstbereich des Landkreises auf Einhaltung der Hilfsfrist untersucht wurden. Der Landkreis will eine flächendeckende Notfallrettung im Rettungsdienstbereich des Landkreises Dahme-Spreewald für die Bevölkerung zu realisieren. Diesbezüglich wurden in Umsetzung des Gutachtens bereits in den vergangenen Jahren Rettungsmittelvorhaltungen angepasst und neue Rettungswachen erbaut.
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Red. / Presseinformation
Bild: LDS/Stephanie Kunert