Die Stadt selbst teilte dazu mit:
Auf dem Muckeplatz in Cottbuser Ortsteil Schmellwitz ist am Dienstag der Opfer des Bombenangriffs auf die Stadt am 15.02.1945 gedacht worden. Eingeladen hatten das Offene Netzwerk Schmellwitz in Kooperation mit dem Arbeitskreis Schmellwitz gegen Rechtsextremismus. Unter dem Motto „Bunte Mützen statt braune Kappen“ zählten Oberbürgermeister Holger Kelch sowie die Dezernenten Maren Dieckmann und Thomas Bergner zu den Anwesenden. Die Gedenkworte von Oberbürgermeister Holger Kelch auf der Veranstaltung in Schmellwitz sind hier dokumentiert: „Cottbus und die Cottbuserinnen und Cottbuser wurden am 15.02.1945 schwer getroffen. Der Bombenangriff war die Folge des von Nazi-Deutschland entfesselten Zweiten Weltkrieges. Amerikanische Bomber brachten den Krieg und mit ihm weiteres Leid, Tod, Zerstörung wieder dahin zurück, von wo er ausgezogen war zur wahnwitzigen Welteroberung. Der 15. Februar ist ein Tag des Innehaltens für unsere Stadt. Heute Mittag wurde in der Lutherkirche, einem der damals zerstörten Gebäude, der Opfer von 1945 sowie aller Opfer des nationalsozialistischen Weltenbrandes gedacht.
Es geht mit dem Gedenken am 15.02. nicht darum, Kriegsgräuel zu relativieren oder Verbrechen aufzurechnen. Es geht auch nicht darum, den heutigen Generationen eine Schuld aus der Vergangenheit aufzuladen. Es geht darum daran zu erinnern, was Krieg bedeutet und welche Folgen er hat. Joachim Rhode hat seine Erlebnisse um den 15.02.1945 in unserem Podcast sehr eindrücklich geschildert. Unser Erinnern schließt ein, diese Berichte von Zeitzeugen zu bewahren und zugänglich zu halten für die kommenden Generationen. Nie wieder Krieg! Das klang in Europa immer so selbstverständlich. Das ist es nicht mehr. Wir blicken voll Sorge auf die angespannte Situation an der Grenze der Ukraine. Deshalb ist es wichtig, sich immer wieder zu erinnern. Deshalb ist es wichtig, immer wieder auf Neues auf die Verantwortung zu verweisen, die uns allen aus der Geschichte erwächst. Und wir müssen diese Zeugenschaft für die geschichtlichen Fakten übernehmen. Das ist Aufgabe und Bildungsauftrag für jetzt und die kommenden Generationen. Der Rechtsextremismus in unserer Stadt und in der Region wird nicht schwächer, und wir erleben die von einem als rechtsextremistisch eingestuften Verein inszenierten Demonstrationen und Proteste gegen die Einschränkungen durch Corona. Gereiztheit und Anspannung nehmen weiter zu. Deshalb dürfen wir mit Bildung und Aufklärung nicht locker lassen. Wir wollen,soweit möglich, Gespräche anbieten und zuhören. Wir dürfen nicht vergessen und wir dürfen uns nicht aus der Verantwortung stehlen. Dafür stehen wir heute hier. Ich danke Ihnen allen dafür herzlich.“ Zuvor war in der Lutherkirche – 1945 schwer zerstört – an die Folgen des Angriffs und die Opfer erinnert worden.
11:51 Uhr begann Bormbardement
Um 11.51 Uhr schlugen die Glocken. Zu diesem Zeitpunkt hatte vor 77 Jahren das Bombardement begonnen, bei dem ca. 1.000 Menschen ihr Leben verloren, viele Tausend Hab und Gut. Weite Teile der Südstadt mit Bahnhof und Krankenhaus waren zerstört oder schwer beschädigt. Aus Anlass des 15.02. ist ein Podcast mit Zeitzeugen, OB Holger Kelch und Robert Büschel von den Stadtgeschichtlichen Sammlungen auf www.cottbus.de zu hören.
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Red. / Presseinfo