Kaum zu bremsen waren die Bischdorfer Murrer-Drillinge, als ihnen Mutter Romy zu deren 5. Geburtstag eine Mitfahrt auf einem Trecker spendierte. Jeder wollte mal lenken, und das möglichst lange. Auf dem Angerhof stand die modernste Landtechnik Parade. Jeder der wollte, konnte gegen einen kleinen Obolus eine Runde auf der Wiese drehen – natürlich nur mit angestammtem Fahrer. Mähdrescherpilot Maik Krüger hatte da ebenfalls alle Hände voll zu tun, den die beiden kleinen Mädchen Nele Benack aus Bischdorf und Celine George aus Lübbenau griffen beherzt ins Lenkrad. Eine echte Kinderattraktion eben, fernab von Rummelplatz-Illusion und mitten aus dem Dorfleben. Hofchef Helmut Richter: „Unseren Besuchern wollen wir viel bieten und ihnen mit attraktiven Angeboten ein schönes Wochenende bereiten. Der Tombola-Hauptpreis ist immerhin ein Schlachtfest im Wert von 500 Euro. Damit wird praktisch die nächste Familienfeier von uns übernommen.“
Tür und Stall standen offen. Besonders die Kinder sahen sich bei Hühnern, Schweinen und Bullen um. Manche mit einem kleinen Zählauftrag, denn eine Quizfrage lautete: Wie viele Bullen stehen im Stall? (32, 33 oder 35?). Die 13 Läuferschweine warteten, mit Rückennummern versehen, derweil auf ihren Auftritt. In drei Rennen sollten sie zeigen, wer der schnellste Läufer ist und seinen Namen zu Recht trägt. Jeder Besucher konnte auf seinen Favoriten setzen.
Um die Mittagszeit setzte reger Fahrzeugverkehr ein. Die in Lübbenau gestarteten Oldtimer trafen zum Zwischenstopp auf dem Angerhof ein. Über 100 Autos und Motorräder standen dann auf der Festwiese. Die Fahrzeugführer hatten viel zu erklären und vorzuführen. „Bloß gut, dass wir auf den Wetterbericht gehört haben, der für heute Regen angesagt hatte“, erzählt die Vetschauerin Bärbel Scheiber. „Sonst wären wir zu einer großen Tour aufgebrochen und wären niemals zu diesem Kurztrip hier her gekommen. Ein schönes Erlebnis hätten wir dann verpasst.“
An allen Ecken und Enden war etwas zu sehen, zum Mitmachen oder zum Probieren: Die Märchenmusikantin inmitten historischer Trachtenpuppen, die Kinderschminke oder der Hofladen mit seinen leckeren Speisen. Auch die Bischdorfer Ortsvorsteherin Christina Abt hatte mit Plinsen rollen und Kuchen ausgeben, alles gebacken vom Frauenverein, alle Hände voll zu tun. Neu auf dem Fest der Stand des Bischdorfers Burkhard Kusig: Vom „Keilerbier“ bis zum selbstgebackenem Treberbrot, dass wie Bier schmeckte, reichte sein Angebot.
„Eigentlich wollten wir schon längst daheim in Ottendorf-Okrilla sein. Aber heute Morgen, beim Bäcker, sahen wir den Flyer und beschlossen auf der Heimfahrt mal kurz vorbei zu kommen. Aber nun sind wir schon Stunden hier, unsere Tochter Lucie (5) kommt einfach nicht von den Tieren los“, erzählt Mutter Michaela Wendler, die mit ihrer Familie im Spreewald eine Woche Urlaub machte.