Am kommenden Wochenende startet die 16. Brandenburger Landpartie. In jedem Jahr am zweiten Juniwochenende öffnen Brandenburger Bauernhöfe, Agrarbetriebe und ländliche Kultureinrichtungen ihre Tore für Besucher.
Brandenburgs Agrarminister Jörg Vogelsänger hofft wieder auf eine rege Teilnahme: „Die Landpartie ist die publikumsstärkste Veranstaltung im ländlichen Raum. Sie ist eine gute Gelegenheit, um konzentriert an einem Tag nicht nur die landwirtschaftlichen Unternehmen, sondern das Leben und Wirtschaften auf dem Lande in all seinen Facetten zu erleben. Dabei werden sowohl alte Handwerkstechniken vorgeführt wie Buttern und Filzen, aber auch die moderne Landwirtschaft mit Gurkenflieger und Biogasanlagen. Dabei ist man nie vor Überraschungen gefeit, wer weiß schon, dass Brandenburg auch die Heimat exotisch anmutender Straußenfarmen und auch von Alpakas, Lamas, Rentieren und Kamelen ist? Gourmets werden zu Spargelessen und Weinbergschneckenverkostung eingeladen. In allen Regionen des Landes machen Imker auf die fleißige Arbeit ihrer Helfer aufmerksam und werben damit für die Zukunft ihres Berufsstands.“
Heiko Terno, Vizepräsident des Landesbauernverbands Brandenburg: „Für uns ist die Landpartie eine jährlich wiederkehrende Chance, unsere Arbeit vor Ort, auf den Höfen und in den Betrieben zu zeigen. Wir Landwirte produzieren Lebensmittel, die der Verbraucher haben will, die aber auch ihren Preis haben. Auch wir hoffen auf viele Besucher, die sich in unseren Betrieben umsehen und viele Fragen stellen. Blicke hinter die Kulissen und Gespräche lohnen sich immer.“
Zunächst war es vor 16 Jahren die Idee, mehr Städter aufs Land zu locken. In den Jahren ihres Bestehens hat sich die Brandenburger Landpartie zum größten Event im ländlichen Raum Brandenburgs entwickelt. Hof- und Dorffeste haben die Landpartie zur publikumsstärksten Veranstaltung gemacht. Jahr für Jahr sind weit über 100.000 Menschen unterwegs, um Land und Leute kennenzulernen. In diesem Jahr beteiligen sich 253 Unternehmen aus allen Teilen des Landes an der Brandenburger Landpartie. 109 von ihnen sind im landwirtschaftlichen Haupterwerb tätig, 29 nehmen zum ersten Mal an der Landpartie teil, 29 ökologisch wirtschaftende Betriebe sind Gastgeber. Einer von ihnen steht zum Auftakt im Blickfeld des ganzen Landes. Auf dem Gut Schmerwitz erfolgt am Sonnabend um 11 Uhr durch Agrarstaatssekretär Rainer Bretschneider die landesweite Eröffnung der Landpartie 2010.
Eröffnung in Schmerwitz
Auf der Bühne in der Festscheune auf dem Gut Schmerwitz (Potsdam-Mittelmark) gibt es den Auftakt zur Landpartie. Das Gut ist mit 1.550 Hektar einer der größten Öko-Betriebe Deutschlands. Schmerwitz ist heute Ortsteil von Wiesenburg. Für die Vermarktung im Berliner und Brandenburger Raum hat der Öko-Betrieb beste Voraussetzungen. Bereits zum siebenten Mal feiert Gut Schmerwitz zur Landpartie sein Hoffest. Sonnabend und Sonntag von 11 bis 18 Uhr können sich die Besucher auf dem weitläufigen Festgelände des Betriebs über Ökolandbau, artgerechte Tierhaltung und modernen Feldbau informieren. Bei Feldrundfahrten auf dem Traktor, Kremserfahrten mit den „Titanen der Rennbahn“ oder im Helikopterrundflug über Schmerwitz bieten sich viele Möglichkeiten, den Ökobetrieb zu erkunden.
Die denkmalgeschützte Hofscheune verwandelt sich am Landpartie-Wochenende in einen Handwerker- und Bauernmarkt mit gutseigenen und weiteren regionalen Spezialitäten. Das Jugendblasorchester Wiesenburg und das Kindermusical e. V. aus Berlin unterhalten auf dem Gutshof die Landpartiegäste. Für die jüngsten unter ihnen wird das Ponyreiten, die Hüpfburg oder eine kleine Spritztour auf dem Feuerwehrauto interessant sein. Stündlich werden ab Schmerwitz Feldrundfahrten auf dem Anhänger eines Traktors angeboten. Wie früher Getreide gedroschen wurde, kann auf dem Gutshof erlebt werden. Die Treckerfreunde aus Medewitz und Reetz werden mit liebevoll aufpolierter, historischer Landtechnik dabei sein. In der Gutskirche wird es zur Landpartie Konzerte geben. Es treten dort unter anderem die Gruppe „Classic-Folk Musik“ und Schüler der Belziger Musikschule auf.
Im Schmerwitzer Hofladen sind die Bioprodukte des Betriebs erhältlich. Dazu zählen unter anderem frisches Obst, Gemüse, Kartoffeln und Getreide, Mehle, Eier, Säfte, Wurstwaren vom Schwein und Lamm sowie Frischfleisch auf Bestellung. Im Herbst 2009 ist in Schmerwitz eine Sanddornplantage neu angelegt worden. Über die Regionalmarke „von hier“ liefert Schmerwitz auch in den konventionellen Lebensmitteleinzelhandel. Für Besucher, die ohne Auto kommen, gibt es einen Shuttleverkehr ab Bahnhof Belzig.
In Wulkow gelandet
Am Sonnabend (12. Juni) wird um 11 Uhr das neugestaltete Speichergebäude im Ökospeicher Wulkow (Märkisch-Oderland) seiner Bestimmung übergeben. Der Präsident des Landesamts für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Dirk Illgenstein, kommt zur Einweihung nach Wulkow. Der Informations- und Konsultationspunkt für Ökologie sowie das Ausstellungs- und Beratungszentrum mit Cafe finden in dem Gebäude ihren Platz. Wegen seiner futuristischen Form hat sich für das zentrale Gebäude des Begegnungszentrums im Volksmund der Name UFO eingebürgert. Das Gebäude wurde mit 117.000 Euro aus EU- und Landesmitteln gefördert.
Tour de Kuhhorst
Der Ökohof Kuhhorst (Ostprignitz-Ruppin) bietet Hof- und Stallführungen an. Besuchern soll der Weg der Produkte bis zum fertigen Lebensmittel anschaulich gemacht werden. Das Fest zur Landpartie in Kuhhorst findet am Sonntag (13 Juni) von 11 bis 18 Uhr statt.
Petkus: Vom Korn zum Brot
Auf dem Landgut Petkus im gleichnamigen Baruther Ortsteil (Teltow-Fläming) wird es viel Technik geben. Spielend Landwirtschaft erleben können Kinder, während der Rallye „Vom Korn zum Brot“. Und es gewinnen alle dabei. Wer mit Bravour die Rallye gemeistert hat, kann gleich weiterrollen. Das Gutshaus Petkus ist das erste Skaterhotel der Welt und liegt am 200 Kilometer langen Flämingskate. Eine faszinierende und sich ständig ändernde Landsicht für sportliche Gäste.
Neu bei der Landpartie
29 Unternehmen sind zum ersten Mal mit dabei. So der Landwirtschaftsbetrieb von Babette Hübner. Die Erdbeeren werden auf dem Hof im Biesenthaler Ortsteil Danewitz wohl nicht mehr bis zur Landpartie reif, aber Spargel, Kräuter, Frühkartoffeln, Salat und Kohlrabi sind erntefrisch, teilweise unterm Folienzelt gewachsen. Wer mag, kann seinen Spargel selbst stechen oder beim Schubkarrenrennen Hofrekorde aufstellen. Mit etwas Glück ist die Glucke des Hofes bis zur Landpartie mit dem Ausbrüten fertig und ihre kleinen Küken können bestaunt und vielleicht sogar gestreichelt werden.
Neulinge bei der Landpartie sind auch die Kerstin Mallock-Gerwin und ihr Mann Jörg aus Groß Kreutz. Sie haben einen alten Hof saniert, ausgebaut, pflegen und beackern ein großes Grundstück mit einem riesigen Blumen- und Kräutergarten. Aber das ist noch nicht alles. Vor wenigen Wochen wurde das Schmuckstück und der Namensgeber des Hofes, die Kräuterscheune, als Pension ihrer Bestimmung übergeben. Hier kann man ausspannen, sich erholen, an Workshops teilnehmen oder der rührigen Frau des Haus ein Konfitüren-Rezept entlocken. Es ist ein großartiges Anwesen geworden, so wie es an der Dorfaue Nummer 4 in Groß Kreutz steht – übrigens nur wenige Gehminuten vom Bahnhof des Dorfes entfernt. Zur Landpartie wird es unter anderem Kräutergartenführungen geben. Kinder können Kräuterseifen gießen.
Radsportliches Landpartiewochenende
Nicht allein mit dem Auto oder auf dem Schienenweg kann man die Gastgeber der Landpartie besuchen, sondern auch mit dem Fahrrad. Besonders im Landkreis Potsdam-Mittelmark, wo insgesamt 46 Höfe, Betriebe, Urlaubsbauernhöfe und Landgasthäuser öffnen, bieten sich Radtouren von Hof zu Hof an.
Ganz im Süden des Landes startet in Schlieben (Elbe-Elster) am Sonntag (13. Juni) um 10 Uhr die traditionelle Radpartie. Mit 16 Jahren ist sie genauso alt wie die Landpartie. Diesmal geht es vom Drahndorf-Hof über das Wehrhainer Museum nach Stechau auf den Reiter- und Zuchthof Scholz, die Gärtnerein Schulze und Tietze können besichtigt werden. Nach zehn Kilometern endet die Radpartie in Schlieben in der Kellerstraße.
„Von Hof zu Hof“ ist das Motto einer weiteren Radtour. Sie wird von der Naturwacht Brandenburg im Landkreis Oder-Spree angeboten. Start ist am Sonntag, den 13. Juni um 10 Uhr auf dem Burgparkplatz Storkow. Es geht über 30 Kilometer durch die Salzwiesen bei Philadelphia, zum Brunnenhof Klein Eichholz, danach zur Fischerei Köllnitz. In den Nachmittagsstunden macht die Tour Station in Groß Schauen. Das ist ein ganz besonderer Landpartieort. Denn in diesem Dorf öffnen insgesamt neun Höfe ihre Tore. Die Vielfalt der Hofthemen reicht von Landwirtschaft über Tourismus, Jagd, Imkerei, Ziervögel und andere Tiere, Landtechnik, Handwerk, backen – auf Hof 8 wird ein noch intakter Holzbackofen angeheizt und Brot gebacken – sowie Fischerei. Station 10 im Offenen Dorf Groß Schauen ist der Dorfmittelpunkt. Auf ihm steht die Groß Schauener Fachwerkkirche. Vor der Kirche wird ein großes Kuchenbuffet aufgebaut, denn mit dem Erlös desselben wollen die Dorfbewohner Geld für die Wiederbeschaffung ihrer zweiten Kirchenglocke spenden.
Anpfiff in Schmargendorf
Futteranbau für 300 Kühe, artgerechte Tierhaltung, Produktion und Vertrieb – das alles liegt im uckermärkischen Milchhof Schmargendorf in einer Hand. Zum Hof- und Milchfest das Unternehmen in den Angermünder Ortsteil Schmargendorf ein. Sehen schmecken, schwärmen könnte das Motto dieses Landpartiefestes sein. Fußballfans sind hier genau richtig, denn hier werden die WM-Spiele Serbien gegen Ghana (15.30 Uhr) und Deutschland gegen Australien (20.30 Uhr) auf einer XXL-Leinwand gezeigt.
Tierisch, tierisch
Die Vorstellung von großen und kleinen Bauernhöfen wird während der Landpartie hörbar bestätigt. Gackern, blöken, schmatzen, mümmeln und schnauben kann man aus Hühner-, Schaf- und Pferdeställen hören. Hund und Katze, Kaninchen, Gänse, Ziegen, Schweine, Tauben oder Bienen sind auf dem Land fast immer anzutreffen. Mehr und mehr halten Exoten Einzug in märkischen Ställen. Kurz hinter Oranienburg sind in Nassenheide (Oberhavel) auf einem von außen nicht ungewöhnlichen Vierseitenhof, dem Fleckschnupphof, neun stattliche Kamele und der kleine Trampeltier-Junior „Katta“, gerade mal zwei Monate alt, zu Hause. Im Wildpferdegehege Liebenthal (Oberhavel) können Besucher die seltenen Przewalski-Pferde sehen.
Die Gläserne Waldimkerei von „Bienenklaus“ verspricht in Zehdenick einen nicht alltäglichen Ausflug unter Baumkronen. Auch die Waldimkerei Reimer zeigt Einblicke in ihre Arbeit in Herrensee, einem Ortsteil von Rehfelde (Märkisch-Oderland).
Eine Elch- und Rentierfarm ist Bestandteil des Hofes von Thomas Golz im Schenkenberger Ortsteil Kleptow (Uckermark).
Camarque Pferde sind auf dem gleichnamigen Pferdehof im Altlandsberger Ortsteil Wesendahl (Märkisch Oderland) zu Hause.
Auf sechs Höfen im ganzen Land können Alpakas, eine domestizierte Kamelform, sowie Lamas besucht werden. In Groß Kreutz-Deetz, Chorin-Servest, Luckau-Rüdingsdorf (Dahme-Spreewald) sind diese Exoten unter anderem zu finden. Insgesamt sechs Straußenhöfe, unter anderem in Hohenfinow (Barnim), Großderschau (Havelland), Schöneiche (Oder-Spree) und Merzdorf (Teltow-Fläming), freuen sich auf Landpartie-Besucher am kommenden Wochenende.
Spaßfaktor: Straußeneierlauf und Schubkarrenrennen
Entdeckerlust, Unterhaltung und sich ausprobieren können gehören von Anfang an zur Landpartie dazu. Im uckermärkischen Gerswalde können sich auf dem Straußenhof Berkenlatten große und kleine Landpartiebesucher im Straußeneierlauf versuchen. Das traditionelle Kinderspiel mit Gips-Ei und Esslöffel wird auf dem Straußenhof – den Eiern sei Dank – im XXL-Format gespielt. Statt Esslöffel wie bei Hühnereiern werden die Straußeneier mit Schöpfkellen über die Strecke balanciert.
Auf dem Gutshof Tiefensee können die ersten Erdbeeren selbst geerntet werden und beim großen Schubkarrenrennen kommt der Spaß keinesfalls zu kurz. Das Storchendorf Linum ist nicht nur wegen seiner Störche eine Attraktion. Nahe dem Luch gibt es viele Entdeckungen zu machen. Auf Rixmanns Hof – ebenfalls in Linum – (Ostprignitz-Ruppin) reift die Erdbeerernte 2010 heran und im Teichland Linum stehen Solarboote für Entdeckungen zu Wasser bereit.
Der Hof Grüneberg (Oberhavel) – ein Urlaubsbauernhof mit Ferienwohnungen und Pferdehaltung – nimmt zum vierten Mal an der Landpartie teil. In diesem Jahr werden eine Dach-Solaranlage und der neue Holzbackofen auf dem Hof eingeweiht. Hof Grüneberg ist ein Urlaubsbauernhof mit Ferienwohnungen und Pferdehaltung. Seit einem Jahr hat der historische Hof eine ganz besondere Attraktion vor der Tür: einen historischen Göpel. Das ist ein von Pferden angetriebener Motor, auch Rosswerk genannt. Die Technik ist mehr als 2.000 Jahre alt, seit Jahrzehnten so gut wie ausgestorben. Mit diesem „Pferdemotor“ wurden einst Landmaschinen wie Häcksler oder Dreschkästen angetrieben. Zur Landpartie enfaltet der Göpel seine Kräfte für ein sich dann drehendes und danebenstehendes Kinderkarussell – einmalig in ganz Brandenburg.
Informationen und Prospekte
Die Brandenburger Landpartie ist eine Initiative des Agrarministeriums Brandenburg. Sie wird vom Landesbauernverband und dem Brandenburger Landfrauenverband unterstützt. Pro agro, der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes im Land Brandenburg e.V., hat die Organisation der landesweiten Veranstaltung in seinen Händen. Geschäftsführer Gerd Lehmann: „Die Dörfer entwickeln sich sehr überschiedlich. Die bauliche Erneuerung ist in allen Orten sichtbar, die moderne Landwirtschaft ist in Ställen und auf Feldern offensichtlich. Die Bevölkerung wird älter und die junge Menschen noch zu selten ihr Zukunft auf dem Lande. Die Brandenburger Landpartie zeigt allen Einwohnern und Gästen sehr anschaulich die Chancen und Möglichkeiten, die der ländliche Raum bietet. Vom Bauernhof, über die Ferienpension bis hin zum Hofladen haben in den letzten Jahren viele die Chance ergriffen, sich eine Existenz auf dem Lande zu schaffen. Das zeigt das Spektrum der Anbieter zur Landpartie, die durch pro agro unterstützt werden.“
Im Internet sind alle Gastgeber unter der Adresse http://www.natuerlich-brandenburg.de/typo3/landpartie.html recherchierbar.
Quelle: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
Am kommenden Wochenende startet die 16. Brandenburger Landpartie. In jedem Jahr am zweiten Juniwochenende öffnen Brandenburger Bauernhöfe, Agrarbetriebe und ländliche Kultureinrichtungen ihre Tore für Besucher.
Brandenburgs Agrarminister Jörg Vogelsänger hofft wieder auf eine rege Teilnahme: „Die Landpartie ist die publikumsstärkste Veranstaltung im ländlichen Raum. Sie ist eine gute Gelegenheit, um konzentriert an einem Tag nicht nur die landwirtschaftlichen Unternehmen, sondern das Leben und Wirtschaften auf dem Lande in all seinen Facetten zu erleben. Dabei werden sowohl alte Handwerkstechniken vorgeführt wie Buttern und Filzen, aber auch die moderne Landwirtschaft mit Gurkenflieger und Biogasanlagen. Dabei ist man nie vor Überraschungen gefeit, wer weiß schon, dass Brandenburg auch die Heimat exotisch anmutender Straußenfarmen und auch von Alpakas, Lamas, Rentieren und Kamelen ist? Gourmets werden zu Spargelessen und Weinbergschneckenverkostung eingeladen. In allen Regionen des Landes machen Imker auf die fleißige Arbeit ihrer Helfer aufmerksam und werben damit für die Zukunft ihres Berufsstands.“
Heiko Terno, Vizepräsident des Landesbauernverbands Brandenburg: „Für uns ist die Landpartie eine jährlich wiederkehrende Chance, unsere Arbeit vor Ort, auf den Höfen und in den Betrieben zu zeigen. Wir Landwirte produzieren Lebensmittel, die der Verbraucher haben will, die aber auch ihren Preis haben. Auch wir hoffen auf viele Besucher, die sich in unseren Betrieben umsehen und viele Fragen stellen. Blicke hinter die Kulissen und Gespräche lohnen sich immer.“
Zunächst war es vor 16 Jahren die Idee, mehr Städter aufs Land zu locken. In den Jahren ihres Bestehens hat sich die Brandenburger Landpartie zum größten Event im ländlichen Raum Brandenburgs entwickelt. Hof- und Dorffeste haben die Landpartie zur publikumsstärksten Veranstaltung gemacht. Jahr für Jahr sind weit über 100.000 Menschen unterwegs, um Land und Leute kennenzulernen. In diesem Jahr beteiligen sich 253 Unternehmen aus allen Teilen des Landes an der Brandenburger Landpartie. 109 von ihnen sind im landwirtschaftlichen Haupterwerb tätig, 29 nehmen zum ersten Mal an der Landpartie teil, 29 ökologisch wirtschaftende Betriebe sind Gastgeber. Einer von ihnen steht zum Auftakt im Blickfeld des ganzen Landes. Auf dem Gut Schmerwitz erfolgt am Sonnabend um 11 Uhr durch Agrarstaatssekretär Rainer Bretschneider die landesweite Eröffnung der Landpartie 2010.
Eröffnung in Schmerwitz
Auf der Bühne in der Festscheune auf dem Gut Schmerwitz (Potsdam-Mittelmark) gibt es den Auftakt zur Landpartie. Das Gut ist mit 1.550 Hektar einer der größten Öko-Betriebe Deutschlands. Schmerwitz ist heute Ortsteil von Wiesenburg. Für die Vermarktung im Berliner und Brandenburger Raum hat der Öko-Betrieb beste Voraussetzungen. Bereits zum siebenten Mal feiert Gut Schmerwitz zur Landpartie sein Hoffest. Sonnabend und Sonntag von 11 bis 18 Uhr können sich die Besucher auf dem weitläufigen Festgelände des Betriebs über Ökolandbau, artgerechte Tierhaltung und modernen Feldbau informieren. Bei Feldrundfahrten auf dem Traktor, Kremserfahrten mit den „Titanen der Rennbahn“ oder im Helikopterrundflug über Schmerwitz bieten sich viele Möglichkeiten, den Ökobetrieb zu erkunden.
Die denkmalgeschützte Hofscheune verwandelt sich am Landpartie-Wochenende in einen Handwerker- und Bauernmarkt mit gutseigenen und weiteren regionalen Spezialitäten. Das Jugendblasorchester Wiesenburg und das Kindermusical e. V. aus Berlin unterhalten auf dem Gutshof die Landpartiegäste. Für die jüngsten unter ihnen wird das Ponyreiten, die Hüpfburg oder eine kleine Spritztour auf dem Feuerwehrauto interessant sein. Stündlich werden ab Schmerwitz Feldrundfahrten auf dem Anhänger eines Traktors angeboten. Wie früher Getreide gedroschen wurde, kann auf dem Gutshof erlebt werden. Die Treckerfreunde aus Medewitz und Reetz werden mit liebevoll aufpolierter, historischer Landtechnik dabei sein. In der Gutskirche wird es zur Landpartie Konzerte geben. Es treten dort unter anderem die Gruppe „Classic-Folk Musik“ und Schüler der Belziger Musikschule auf.
Im Schmerwitzer Hofladen sind die Bioprodukte des Betriebs erhältlich. Dazu zählen unter anderem frisches Obst, Gemüse, Kartoffeln und Getreide, Mehle, Eier, Säfte, Wurstwaren vom Schwein und Lamm sowie Frischfleisch auf Bestellung. Im Herbst 2009 ist in Schmerwitz eine Sanddornplantage neu angelegt worden. Über die Regionalmarke „von hier“ liefert Schmerwitz auch in den konventionellen Lebensmitteleinzelhandel. Für Besucher, die ohne Auto kommen, gibt es einen Shuttleverkehr ab Bahnhof Belzig.
In Wulkow gelandet
Am Sonnabend (12. Juni) wird um 11 Uhr das neugestaltete Speichergebäude im Ökospeicher Wulkow (Märkisch-Oderland) seiner Bestimmung übergeben. Der Präsident des Landesamts für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Dirk Illgenstein, kommt zur Einweihung nach Wulkow. Der Informations- und Konsultationspunkt für Ökologie sowie das Ausstellungs- und Beratungszentrum mit Cafe finden in dem Gebäude ihren Platz. Wegen seiner futuristischen Form hat sich für das zentrale Gebäude des Begegnungszentrums im Volksmund der Name UFO eingebürgert. Das Gebäude wurde mit 117.000 Euro aus EU- und Landesmitteln gefördert.
Tour de Kuhhorst
Der Ökohof Kuhhorst (Ostprignitz-Ruppin) bietet Hof- und Stallführungen an. Besuchern soll der Weg der Produkte bis zum fertigen Lebensmittel anschaulich gemacht werden. Das Fest zur Landpartie in Kuhhorst findet am Sonntag (13 Juni) von 11 bis 18 Uhr statt.
Petkus: Vom Korn zum Brot
Auf dem Landgut Petkus im gleichnamigen Baruther Ortsteil (Teltow-Fläming) wird es viel Technik geben. Spielend Landwirtschaft erleben können Kinder, während der Rallye „Vom Korn zum Brot“. Und es gewinnen alle dabei. Wer mit Bravour die Rallye gemeistert hat, kann gleich weiterrollen. Das Gutshaus Petkus ist das erste Skaterhotel der Welt und liegt am 200 Kilometer langen Flämingskate. Eine faszinierende und sich ständig ändernde Landsicht für sportliche Gäste.
Neu bei der Landpartie
29 Unternehmen sind zum ersten Mal mit dabei. So der Landwirtschaftsbetrieb von Babette Hübner. Die Erdbeeren werden auf dem Hof im Biesenthaler Ortsteil Danewitz wohl nicht mehr bis zur Landpartie reif, aber Spargel, Kräuter, Frühkartoffeln, Salat und Kohlrabi sind erntefrisch, teilweise unterm Folienzelt gewachsen. Wer mag, kann seinen Spargel selbst stechen oder beim Schubkarrenrennen Hofrekorde aufstellen. Mit etwas Glück ist die Glucke des Hofes bis zur Landpartie mit dem Ausbrüten fertig und ihre kleinen Küken können bestaunt und vielleicht sogar gestreichelt werden.
Neulinge bei der Landpartie sind auch die Kerstin Mallock-Gerwin und ihr Mann Jörg aus Groß Kreutz. Sie haben einen alten Hof saniert, ausgebaut, pflegen und beackern ein großes Grundstück mit einem riesigen Blumen- und Kräutergarten. Aber das ist noch nicht alles. Vor wenigen Wochen wurde das Schmuckstück und der Namensgeber des Hofes, die Kräuterscheune, als Pension ihrer Bestimmung übergeben. Hier kann man ausspannen, sich erholen, an Workshops teilnehmen oder der rührigen Frau des Haus ein Konfitüren-Rezept entlocken. Es ist ein großartiges Anwesen geworden, so wie es an der Dorfaue Nummer 4 in Groß Kreutz steht – übrigens nur wenige Gehminuten vom Bahnhof des Dorfes entfernt. Zur Landpartie wird es unter anderem Kräutergartenführungen geben. Kinder können Kräuterseifen gießen.
Radsportliches Landpartiewochenende
Nicht allein mit dem Auto oder auf dem Schienenweg kann man die Gastgeber der Landpartie besuchen, sondern auch mit dem Fahrrad. Besonders im Landkreis Potsdam-Mittelmark, wo insgesamt 46 Höfe, Betriebe, Urlaubsbauernhöfe und Landgasthäuser öffnen, bieten sich Radtouren von Hof zu Hof an.
Ganz im Süden des Landes startet in Schlieben (Elbe-Elster) am Sonntag (13. Juni) um 10 Uhr die traditionelle Radpartie. Mit 16 Jahren ist sie genauso alt wie die Landpartie. Diesmal geht es vom Drahndorf-Hof über das Wehrhainer Museum nach Stechau auf den Reiter- und Zuchthof Scholz, die Gärtnerein Schulze und Tietze können besichtigt werden. Nach zehn Kilometern endet die Radpartie in Schlieben in der Kellerstraße.
„Von Hof zu Hof“ ist das Motto einer weiteren Radtour. Sie wird von der Naturwacht Brandenburg im Landkreis Oder-Spree angeboten. Start ist am Sonntag, den 13. Juni um 10 Uhr auf dem Burgparkplatz Storkow. Es geht über 30 Kilometer durch die Salzwiesen bei Philadelphia, zum Brunnenhof Klein Eichholz, danach zur Fischerei Köllnitz. In den Nachmittagsstunden macht die Tour Station in Groß Schauen. Das ist ein ganz besonderer Landpartieort. Denn in diesem Dorf öffnen insgesamt neun Höfe ihre Tore. Die Vielfalt der Hofthemen reicht von Landwirtschaft über Tourismus, Jagd, Imkerei, Ziervögel und andere Tiere, Landtechnik, Handwerk, backen – auf Hof 8 wird ein noch intakter Holzbackofen angeheizt und Brot gebacken – sowie Fischerei. Station 10 im Offenen Dorf Groß Schauen ist der Dorfmittelpunkt. Auf ihm steht die Groß Schauener Fachwerkkirche. Vor der Kirche wird ein großes Kuchenbuffet aufgebaut, denn mit dem Erlös desselben wollen die Dorfbewohner Geld für die Wiederbeschaffung ihrer zweiten Kirchenglocke spenden.
Anpfiff in Schmargendorf
Futteranbau für 300 Kühe, artgerechte Tierhaltung, Produktion und Vertrieb – das alles liegt im uckermärkischen Milchhof Schmargendorf in einer Hand. Zum Hof- und Milchfest das Unternehmen in den Angermünder Ortsteil Schmargendorf ein. Sehen schmecken, schwärmen könnte das Motto dieses Landpartiefestes sein. Fußballfans sind hier genau richtig, denn hier werden die WM-Spiele Serbien gegen Ghana (15.30 Uhr) und Deutschland gegen Australien (20.30 Uhr) auf einer XXL-Leinwand gezeigt.
Tierisch, tierisch
Die Vorstellung von großen und kleinen Bauernhöfen wird während der Landpartie hörbar bestätigt. Gackern, blöken, schmatzen, mümmeln und schnauben kann man aus Hühner-, Schaf- und Pferdeställen hören. Hund und Katze, Kaninchen, Gänse, Ziegen, Schweine, Tauben oder Bienen sind auf dem Land fast immer anzutreffen. Mehr und mehr halten Exoten Einzug in märkischen Ställen. Kurz hinter Oranienburg sind in Nassenheide (Oberhavel) auf einem von außen nicht ungewöhnlichen Vierseitenhof, dem Fleckschnupphof, neun stattliche Kamele und der kleine Trampeltier-Junior „Katta“, gerade mal zwei Monate alt, zu Hause. Im Wildpferdegehege Liebenthal (Oberhavel) können Besucher die seltenen Przewalski-Pferde sehen.
Die Gläserne Waldimkerei von „Bienenklaus“ verspricht in Zehdenick einen nicht alltäglichen Ausflug unter Baumkronen. Auch die Waldimkerei Reimer zeigt Einblicke in ihre Arbeit in Herrensee, einem Ortsteil von Rehfelde (Märkisch-Oderland).
Eine Elch- und Rentierfarm ist Bestandteil des Hofes von Thomas Golz im Schenkenberger Ortsteil Kleptow (Uckermark).
Camarque Pferde sind auf dem gleichnamigen Pferdehof im Altlandsberger Ortsteil Wesendahl (Märkisch Oderland) zu Hause.
Auf sechs Höfen im ganzen Land können Alpakas, eine domestizierte Kamelform, sowie Lamas besucht werden. In Groß Kreutz-Deetz, Chorin-Servest, Luckau-Rüdingsdorf (Dahme-Spreewald) sind diese Exoten unter anderem zu finden. Insgesamt sechs Straußenhöfe, unter anderem in Hohenfinow (Barnim), Großderschau (Havelland), Schöneiche (Oder-Spree) und Merzdorf (Teltow-Fläming), freuen sich auf Landpartie-Besucher am kommenden Wochenende.
Spaßfaktor: Straußeneierlauf und Schubkarrenrennen
Entdeckerlust, Unterhaltung und sich ausprobieren können gehören von Anfang an zur Landpartie dazu. Im uckermärkischen Gerswalde können sich auf dem Straußenhof Berkenlatten große und kleine Landpartiebesucher im Straußeneierlauf versuchen. Das traditionelle Kinderspiel mit Gips-Ei und Esslöffel wird auf dem Straußenhof – den Eiern sei Dank – im XXL-Format gespielt. Statt Esslöffel wie bei Hühnereiern werden die Straußeneier mit Schöpfkellen über die Strecke balanciert.
Auf dem Gutshof Tiefensee können die ersten Erdbeeren selbst geerntet werden und beim großen Schubkarrenrennen kommt der Spaß keinesfalls zu kurz. Das Storchendorf Linum ist nicht nur wegen seiner Störche eine Attraktion. Nahe dem Luch gibt es viele Entdeckungen zu machen. Auf Rixmanns Hof – ebenfalls in Linum – (Ostprignitz-Ruppin) reift die Erdbeerernte 2010 heran und im Teichland Linum stehen Solarboote für Entdeckungen zu Wasser bereit.
Der Hof Grüneberg (Oberhavel) – ein Urlaubsbauernhof mit Ferienwohnungen und Pferdehaltung – nimmt zum vierten Mal an der Landpartie teil. In diesem Jahr werden eine Dach-Solaranlage und der neue Holzbackofen auf dem Hof eingeweiht. Hof Grüneberg ist ein Urlaubsbauernhof mit Ferienwohnungen und Pferdehaltung. Seit einem Jahr hat der historische Hof eine ganz besondere Attraktion vor der Tür: einen historischen Göpel. Das ist ein von Pferden angetriebener Motor, auch Rosswerk genannt. Die Technik ist mehr als 2.000 Jahre alt, seit Jahrzehnten so gut wie ausgestorben. Mit diesem „Pferdemotor“ wurden einst Landmaschinen wie Häcksler oder Dreschkästen angetrieben. Zur Landpartie enfaltet der Göpel seine Kräfte für ein sich dann drehendes und danebenstehendes Kinderkarussell – einmalig in ganz Brandenburg.
Informationen und Prospekte
Die Brandenburger Landpartie ist eine Initiative des Agrarministeriums Brandenburg. Sie wird vom Landesbauernverband und dem Brandenburger Landfrauenverband unterstützt. Pro agro, der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes im Land Brandenburg e.V., hat die Organisation der landesweiten Veranstaltung in seinen Händen. Geschäftsführer Gerd Lehmann: „Die Dörfer entwickeln sich sehr überschiedlich. Die bauliche Erneuerung ist in allen Orten sichtbar, die moderne Landwirtschaft ist in Ställen und auf Feldern offensichtlich. Die Bevölkerung wird älter und die junge Menschen noch zu selten ihr Zukunft auf dem Lande. Die Brandenburger Landpartie zeigt allen Einwohnern und Gästen sehr anschaulich die Chancen und Möglichkeiten, die der ländliche Raum bietet. Vom Bauernhof, über die Ferienpension bis hin zum Hofladen haben in den letzten Jahren viele die Chance ergriffen, sich eine Existenz auf dem Lande zu schaffen. Das zeigt das Spektrum der Anbieter zur Landpartie, die durch pro agro unterstützt werden.“
Im Internet sind alle Gastgeber unter der Adresse http://www.natuerlich-brandenburg.de/typo3/landpartie.html recherchierbar.
Quelle: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
Am kommenden Wochenende startet die 16. Brandenburger Landpartie. In jedem Jahr am zweiten Juniwochenende öffnen Brandenburger Bauernhöfe, Agrarbetriebe und ländliche Kultureinrichtungen ihre Tore für Besucher.
Brandenburgs Agrarminister Jörg Vogelsänger hofft wieder auf eine rege Teilnahme: „Die Landpartie ist die publikumsstärkste Veranstaltung im ländlichen Raum. Sie ist eine gute Gelegenheit, um konzentriert an einem Tag nicht nur die landwirtschaftlichen Unternehmen, sondern das Leben und Wirtschaften auf dem Lande in all seinen Facetten zu erleben. Dabei werden sowohl alte Handwerkstechniken vorgeführt wie Buttern und Filzen, aber auch die moderne Landwirtschaft mit Gurkenflieger und Biogasanlagen. Dabei ist man nie vor Überraschungen gefeit, wer weiß schon, dass Brandenburg auch die Heimat exotisch anmutender Straußenfarmen und auch von Alpakas, Lamas, Rentieren und Kamelen ist? Gourmets werden zu Spargelessen und Weinbergschneckenverkostung eingeladen. In allen Regionen des Landes machen Imker auf die fleißige Arbeit ihrer Helfer aufmerksam und werben damit für die Zukunft ihres Berufsstands.“
Heiko Terno, Vizepräsident des Landesbauernverbands Brandenburg: „Für uns ist die Landpartie eine jährlich wiederkehrende Chance, unsere Arbeit vor Ort, auf den Höfen und in den Betrieben zu zeigen. Wir Landwirte produzieren Lebensmittel, die der Verbraucher haben will, die aber auch ihren Preis haben. Auch wir hoffen auf viele Besucher, die sich in unseren Betrieben umsehen und viele Fragen stellen. Blicke hinter die Kulissen und Gespräche lohnen sich immer.“
Zunächst war es vor 16 Jahren die Idee, mehr Städter aufs Land zu locken. In den Jahren ihres Bestehens hat sich die Brandenburger Landpartie zum größten Event im ländlichen Raum Brandenburgs entwickelt. Hof- und Dorffeste haben die Landpartie zur publikumsstärksten Veranstaltung gemacht. Jahr für Jahr sind weit über 100.000 Menschen unterwegs, um Land und Leute kennenzulernen. In diesem Jahr beteiligen sich 253 Unternehmen aus allen Teilen des Landes an der Brandenburger Landpartie. 109 von ihnen sind im landwirtschaftlichen Haupterwerb tätig, 29 nehmen zum ersten Mal an der Landpartie teil, 29 ökologisch wirtschaftende Betriebe sind Gastgeber. Einer von ihnen steht zum Auftakt im Blickfeld des ganzen Landes. Auf dem Gut Schmerwitz erfolgt am Sonnabend um 11 Uhr durch Agrarstaatssekretär Rainer Bretschneider die landesweite Eröffnung der Landpartie 2010.
Eröffnung in Schmerwitz
Auf der Bühne in der Festscheune auf dem Gut Schmerwitz (Potsdam-Mittelmark) gibt es den Auftakt zur Landpartie. Das Gut ist mit 1.550 Hektar einer der größten Öko-Betriebe Deutschlands. Schmerwitz ist heute Ortsteil von Wiesenburg. Für die Vermarktung im Berliner und Brandenburger Raum hat der Öko-Betrieb beste Voraussetzungen. Bereits zum siebenten Mal feiert Gut Schmerwitz zur Landpartie sein Hoffest. Sonnabend und Sonntag von 11 bis 18 Uhr können sich die Besucher auf dem weitläufigen Festgelände des Betriebs über Ökolandbau, artgerechte Tierhaltung und modernen Feldbau informieren. Bei Feldrundfahrten auf dem Traktor, Kremserfahrten mit den „Titanen der Rennbahn“ oder im Helikopterrundflug über Schmerwitz bieten sich viele Möglichkeiten, den Ökobetrieb zu erkunden.
Die denkmalgeschützte Hofscheune verwandelt sich am Landpartie-Wochenende in einen Handwerker- und Bauernmarkt mit gutseigenen und weiteren regionalen Spezialitäten. Das Jugendblasorchester Wiesenburg und das Kindermusical e. V. aus Berlin unterhalten auf dem Gutshof die Landpartiegäste. Für die jüngsten unter ihnen wird das Ponyreiten, die Hüpfburg oder eine kleine Spritztour auf dem Feuerwehrauto interessant sein. Stündlich werden ab Schmerwitz Feldrundfahrten auf dem Anhänger eines Traktors angeboten. Wie früher Getreide gedroschen wurde, kann auf dem Gutshof erlebt werden. Die Treckerfreunde aus Medewitz und Reetz werden mit liebevoll aufpolierter, historischer Landtechnik dabei sein. In der Gutskirche wird es zur Landpartie Konzerte geben. Es treten dort unter anderem die Gruppe „Classic-Folk Musik“ und Schüler der Belziger Musikschule auf.
Im Schmerwitzer Hofladen sind die Bioprodukte des Betriebs erhältlich. Dazu zählen unter anderem frisches Obst, Gemüse, Kartoffeln und Getreide, Mehle, Eier, Säfte, Wurstwaren vom Schwein und Lamm sowie Frischfleisch auf Bestellung. Im Herbst 2009 ist in Schmerwitz eine Sanddornplantage neu angelegt worden. Über die Regionalmarke „von hier“ liefert Schmerwitz auch in den konventionellen Lebensmitteleinzelhandel. Für Besucher, die ohne Auto kommen, gibt es einen Shuttleverkehr ab Bahnhof Belzig.
In Wulkow gelandet
Am Sonnabend (12. Juni) wird um 11 Uhr das neugestaltete Speichergebäude im Ökospeicher Wulkow (Märkisch-Oderland) seiner Bestimmung übergeben. Der Präsident des Landesamts für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Dirk Illgenstein, kommt zur Einweihung nach Wulkow. Der Informations- und Konsultationspunkt für Ökologie sowie das Ausstellungs- und Beratungszentrum mit Cafe finden in dem Gebäude ihren Platz. Wegen seiner futuristischen Form hat sich für das zentrale Gebäude des Begegnungszentrums im Volksmund der Name UFO eingebürgert. Das Gebäude wurde mit 117.000 Euro aus EU- und Landesmitteln gefördert.
Tour de Kuhhorst
Der Ökohof Kuhhorst (Ostprignitz-Ruppin) bietet Hof- und Stallführungen an. Besuchern soll der Weg der Produkte bis zum fertigen Lebensmittel anschaulich gemacht werden. Das Fest zur Landpartie in Kuhhorst findet am Sonntag (13 Juni) von 11 bis 18 Uhr statt.
Petkus: Vom Korn zum Brot
Auf dem Landgut Petkus im gleichnamigen Baruther Ortsteil (Teltow-Fläming) wird es viel Technik geben. Spielend Landwirtschaft erleben können Kinder, während der Rallye „Vom Korn zum Brot“. Und es gewinnen alle dabei. Wer mit Bravour die Rallye gemeistert hat, kann gleich weiterrollen. Das Gutshaus Petkus ist das erste Skaterhotel der Welt und liegt am 200 Kilometer langen Flämingskate. Eine faszinierende und sich ständig ändernde Landsicht für sportliche Gäste.
Neu bei der Landpartie
29 Unternehmen sind zum ersten Mal mit dabei. So der Landwirtschaftsbetrieb von Babette Hübner. Die Erdbeeren werden auf dem Hof im Biesenthaler Ortsteil Danewitz wohl nicht mehr bis zur Landpartie reif, aber Spargel, Kräuter, Frühkartoffeln, Salat und Kohlrabi sind erntefrisch, teilweise unterm Folienzelt gewachsen. Wer mag, kann seinen Spargel selbst stechen oder beim Schubkarrenrennen Hofrekorde aufstellen. Mit etwas Glück ist die Glucke des Hofes bis zur Landpartie mit dem Ausbrüten fertig und ihre kleinen Küken können bestaunt und vielleicht sogar gestreichelt werden.
Neulinge bei der Landpartie sind auch die Kerstin Mallock-Gerwin und ihr Mann Jörg aus Groß Kreutz. Sie haben einen alten Hof saniert, ausgebaut, pflegen und beackern ein großes Grundstück mit einem riesigen Blumen- und Kräutergarten. Aber das ist noch nicht alles. Vor wenigen Wochen wurde das Schmuckstück und der Namensgeber des Hofes, die Kräuterscheune, als Pension ihrer Bestimmung übergeben. Hier kann man ausspannen, sich erholen, an Workshops teilnehmen oder der rührigen Frau des Haus ein Konfitüren-Rezept entlocken. Es ist ein großartiges Anwesen geworden, so wie es an der Dorfaue Nummer 4 in Groß Kreutz steht – übrigens nur wenige Gehminuten vom Bahnhof des Dorfes entfernt. Zur Landpartie wird es unter anderem Kräutergartenführungen geben. Kinder können Kräuterseifen gießen.
Radsportliches Landpartiewochenende
Nicht allein mit dem Auto oder auf dem Schienenweg kann man die Gastgeber der Landpartie besuchen, sondern auch mit dem Fahrrad. Besonders im Landkreis Potsdam-Mittelmark, wo insgesamt 46 Höfe, Betriebe, Urlaubsbauernhöfe und Landgasthäuser öffnen, bieten sich Radtouren von Hof zu Hof an.
Ganz im Süden des Landes startet in Schlieben (Elbe-Elster) am Sonntag (13. Juni) um 10 Uhr die traditionelle Radpartie. Mit 16 Jahren ist sie genauso alt wie die Landpartie. Diesmal geht es vom Drahndorf-Hof über das Wehrhainer Museum nach Stechau auf den Reiter- und Zuchthof Scholz, die Gärtnerein Schulze und Tietze können besichtigt werden. Nach zehn Kilometern endet die Radpartie in Schlieben in der Kellerstraße.
„Von Hof zu Hof“ ist das Motto einer weiteren Radtour. Sie wird von der Naturwacht Brandenburg im Landkreis Oder-Spree angeboten. Start ist am Sonntag, den 13. Juni um 10 Uhr auf dem Burgparkplatz Storkow. Es geht über 30 Kilometer durch die Salzwiesen bei Philadelphia, zum Brunnenhof Klein Eichholz, danach zur Fischerei Köllnitz. In den Nachmittagsstunden macht die Tour Station in Groß Schauen. Das ist ein ganz besonderer Landpartieort. Denn in diesem Dorf öffnen insgesamt neun Höfe ihre Tore. Die Vielfalt der Hofthemen reicht von Landwirtschaft über Tourismus, Jagd, Imkerei, Ziervögel und andere Tiere, Landtechnik, Handwerk, backen – auf Hof 8 wird ein noch intakter Holzbackofen angeheizt und Brot gebacken – sowie Fischerei. Station 10 im Offenen Dorf Groß Schauen ist der Dorfmittelpunkt. Auf ihm steht die Groß Schauener Fachwerkkirche. Vor der Kirche wird ein großes Kuchenbuffet aufgebaut, denn mit dem Erlös desselben wollen die Dorfbewohner Geld für die Wiederbeschaffung ihrer zweiten Kirchenglocke spenden.
Anpfiff in Schmargendorf
Futteranbau für 300 Kühe, artgerechte Tierhaltung, Produktion und Vertrieb – das alles liegt im uckermärkischen Milchhof Schmargendorf in einer Hand. Zum Hof- und Milchfest das Unternehmen in den Angermünder Ortsteil Schmargendorf ein. Sehen schmecken, schwärmen könnte das Motto dieses Landpartiefestes sein. Fußballfans sind hier genau richtig, denn hier werden die WM-Spiele Serbien gegen Ghana (15.30 Uhr) und Deutschland gegen Australien (20.30 Uhr) auf einer XXL-Leinwand gezeigt.
Tierisch, tierisch
Die Vorstellung von großen und kleinen Bauernhöfen wird während der Landpartie hörbar bestätigt. Gackern, blöken, schmatzen, mümmeln und schnauben kann man aus Hühner-, Schaf- und Pferdeställen hören. Hund und Katze, Kaninchen, Gänse, Ziegen, Schweine, Tauben oder Bienen sind auf dem Land fast immer anzutreffen. Mehr und mehr halten Exoten Einzug in märkischen Ställen. Kurz hinter Oranienburg sind in Nassenheide (Oberhavel) auf einem von außen nicht ungewöhnlichen Vierseitenhof, dem Fleckschnupphof, neun stattliche Kamele und der kleine Trampeltier-Junior „Katta“, gerade mal zwei Monate alt, zu Hause. Im Wildpferdegehege Liebenthal (Oberhavel) können Besucher die seltenen Przewalski-Pferde sehen.
Die Gläserne Waldimkerei von „Bienenklaus“ verspricht in Zehdenick einen nicht alltäglichen Ausflug unter Baumkronen. Auch die Waldimkerei Reimer zeigt Einblicke in ihre Arbeit in Herrensee, einem Ortsteil von Rehfelde (Märkisch-Oderland).
Eine Elch- und Rentierfarm ist Bestandteil des Hofes von Thomas Golz im Schenkenberger Ortsteil Kleptow (Uckermark).
Camarque Pferde sind auf dem gleichnamigen Pferdehof im Altlandsberger Ortsteil Wesendahl (Märkisch Oderland) zu Hause.
Auf sechs Höfen im ganzen Land können Alpakas, eine domestizierte Kamelform, sowie Lamas besucht werden. In Groß Kreutz-Deetz, Chorin-Servest, Luckau-Rüdingsdorf (Dahme-Spreewald) sind diese Exoten unter anderem zu finden. Insgesamt sechs Straußenhöfe, unter anderem in Hohenfinow (Barnim), Großderschau (Havelland), Schöneiche (Oder-Spree) und Merzdorf (Teltow-Fläming), freuen sich auf Landpartie-Besucher am kommenden Wochenende.
Spaßfaktor: Straußeneierlauf und Schubkarrenrennen
Entdeckerlust, Unterhaltung und sich ausprobieren können gehören von Anfang an zur Landpartie dazu. Im uckermärkischen Gerswalde können sich auf dem Straußenhof Berkenlatten große und kleine Landpartiebesucher im Straußeneierlauf versuchen. Das traditionelle Kinderspiel mit Gips-Ei und Esslöffel wird auf dem Straußenhof – den Eiern sei Dank – im XXL-Format gespielt. Statt Esslöffel wie bei Hühnereiern werden die Straußeneier mit Schöpfkellen über die Strecke balanciert.
Auf dem Gutshof Tiefensee können die ersten Erdbeeren selbst geerntet werden und beim großen Schubkarrenrennen kommt der Spaß keinesfalls zu kurz. Das Storchendorf Linum ist nicht nur wegen seiner Störche eine Attraktion. Nahe dem Luch gibt es viele Entdeckungen zu machen. Auf Rixmanns Hof – ebenfalls in Linum – (Ostprignitz-Ruppin) reift die Erdbeerernte 2010 heran und im Teichland Linum stehen Solarboote für Entdeckungen zu Wasser bereit.
Der Hof Grüneberg (Oberhavel) – ein Urlaubsbauernhof mit Ferienwohnungen und Pferdehaltung – nimmt zum vierten Mal an der Landpartie teil. In diesem Jahr werden eine Dach-Solaranlage und der neue Holzbackofen auf dem Hof eingeweiht. Hof Grüneberg ist ein Urlaubsbauernhof mit Ferienwohnungen und Pferdehaltung. Seit einem Jahr hat der historische Hof eine ganz besondere Attraktion vor der Tür: einen historischen Göpel. Das ist ein von Pferden angetriebener Motor, auch Rosswerk genannt. Die Technik ist mehr als 2.000 Jahre alt, seit Jahrzehnten so gut wie ausgestorben. Mit diesem „Pferdemotor“ wurden einst Landmaschinen wie Häcksler oder Dreschkästen angetrieben. Zur Landpartie enfaltet der Göpel seine Kräfte für ein sich dann drehendes und danebenstehendes Kinderkarussell – einmalig in ganz Brandenburg.
Informationen und Prospekte
Die Brandenburger Landpartie ist eine Initiative des Agrarministeriums Brandenburg. Sie wird vom Landesbauernverband und dem Brandenburger Landfrauenverband unterstützt. Pro agro, der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes im Land Brandenburg e.V., hat die Organisation der landesweiten Veranstaltung in seinen Händen. Geschäftsführer Gerd Lehmann: „Die Dörfer entwickeln sich sehr überschiedlich. Die bauliche Erneuerung ist in allen Orten sichtbar, die moderne Landwirtschaft ist in Ställen und auf Feldern offensichtlich. Die Bevölkerung wird älter und die junge Menschen noch zu selten ihr Zukunft auf dem Lande. Die Brandenburger Landpartie zeigt allen Einwohnern und Gästen sehr anschaulich die Chancen und Möglichkeiten, die der ländliche Raum bietet. Vom Bauernhof, über die Ferienpension bis hin zum Hofladen haben in den letzten Jahren viele die Chance ergriffen, sich eine Existenz auf dem Lande zu schaffen. Das zeigt das Spektrum der Anbieter zur Landpartie, die durch pro agro unterstützt werden.“
Im Internet sind alle Gastgeber unter der Adresse http://www.natuerlich-brandenburg.de/typo3/landpartie.html recherchierbar.
Quelle: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
Am kommenden Wochenende startet die 16. Brandenburger Landpartie. In jedem Jahr am zweiten Juniwochenende öffnen Brandenburger Bauernhöfe, Agrarbetriebe und ländliche Kultureinrichtungen ihre Tore für Besucher.
Brandenburgs Agrarminister Jörg Vogelsänger hofft wieder auf eine rege Teilnahme: „Die Landpartie ist die publikumsstärkste Veranstaltung im ländlichen Raum. Sie ist eine gute Gelegenheit, um konzentriert an einem Tag nicht nur die landwirtschaftlichen Unternehmen, sondern das Leben und Wirtschaften auf dem Lande in all seinen Facetten zu erleben. Dabei werden sowohl alte Handwerkstechniken vorgeführt wie Buttern und Filzen, aber auch die moderne Landwirtschaft mit Gurkenflieger und Biogasanlagen. Dabei ist man nie vor Überraschungen gefeit, wer weiß schon, dass Brandenburg auch die Heimat exotisch anmutender Straußenfarmen und auch von Alpakas, Lamas, Rentieren und Kamelen ist? Gourmets werden zu Spargelessen und Weinbergschneckenverkostung eingeladen. In allen Regionen des Landes machen Imker auf die fleißige Arbeit ihrer Helfer aufmerksam und werben damit für die Zukunft ihres Berufsstands.“
Heiko Terno, Vizepräsident des Landesbauernverbands Brandenburg: „Für uns ist die Landpartie eine jährlich wiederkehrende Chance, unsere Arbeit vor Ort, auf den Höfen und in den Betrieben zu zeigen. Wir Landwirte produzieren Lebensmittel, die der Verbraucher haben will, die aber auch ihren Preis haben. Auch wir hoffen auf viele Besucher, die sich in unseren Betrieben umsehen und viele Fragen stellen. Blicke hinter die Kulissen und Gespräche lohnen sich immer.“
Zunächst war es vor 16 Jahren die Idee, mehr Städter aufs Land zu locken. In den Jahren ihres Bestehens hat sich die Brandenburger Landpartie zum größten Event im ländlichen Raum Brandenburgs entwickelt. Hof- und Dorffeste haben die Landpartie zur publikumsstärksten Veranstaltung gemacht. Jahr für Jahr sind weit über 100.000 Menschen unterwegs, um Land und Leute kennenzulernen. In diesem Jahr beteiligen sich 253 Unternehmen aus allen Teilen des Landes an der Brandenburger Landpartie. 109 von ihnen sind im landwirtschaftlichen Haupterwerb tätig, 29 nehmen zum ersten Mal an der Landpartie teil, 29 ökologisch wirtschaftende Betriebe sind Gastgeber. Einer von ihnen steht zum Auftakt im Blickfeld des ganzen Landes. Auf dem Gut Schmerwitz erfolgt am Sonnabend um 11 Uhr durch Agrarstaatssekretär Rainer Bretschneider die landesweite Eröffnung der Landpartie 2010.
Eröffnung in Schmerwitz
Auf der Bühne in der Festscheune auf dem Gut Schmerwitz (Potsdam-Mittelmark) gibt es den Auftakt zur Landpartie. Das Gut ist mit 1.550 Hektar einer der größten Öko-Betriebe Deutschlands. Schmerwitz ist heute Ortsteil von Wiesenburg. Für die Vermarktung im Berliner und Brandenburger Raum hat der Öko-Betrieb beste Voraussetzungen. Bereits zum siebenten Mal feiert Gut Schmerwitz zur Landpartie sein Hoffest. Sonnabend und Sonntag von 11 bis 18 Uhr können sich die Besucher auf dem weitläufigen Festgelände des Betriebs über Ökolandbau, artgerechte Tierhaltung und modernen Feldbau informieren. Bei Feldrundfahrten auf dem Traktor, Kremserfahrten mit den „Titanen der Rennbahn“ oder im Helikopterrundflug über Schmerwitz bieten sich viele Möglichkeiten, den Ökobetrieb zu erkunden.
Die denkmalgeschützte Hofscheune verwandelt sich am Landpartie-Wochenende in einen Handwerker- und Bauernmarkt mit gutseigenen und weiteren regionalen Spezialitäten. Das Jugendblasorchester Wiesenburg und das Kindermusical e. V. aus Berlin unterhalten auf dem Gutshof die Landpartiegäste. Für die jüngsten unter ihnen wird das Ponyreiten, die Hüpfburg oder eine kleine Spritztour auf dem Feuerwehrauto interessant sein. Stündlich werden ab Schmerwitz Feldrundfahrten auf dem Anhänger eines Traktors angeboten. Wie früher Getreide gedroschen wurde, kann auf dem Gutshof erlebt werden. Die Treckerfreunde aus Medewitz und Reetz werden mit liebevoll aufpolierter, historischer Landtechnik dabei sein. In der Gutskirche wird es zur Landpartie Konzerte geben. Es treten dort unter anderem die Gruppe „Classic-Folk Musik“ und Schüler der Belziger Musikschule auf.
Im Schmerwitzer Hofladen sind die Bioprodukte des Betriebs erhältlich. Dazu zählen unter anderem frisches Obst, Gemüse, Kartoffeln und Getreide, Mehle, Eier, Säfte, Wurstwaren vom Schwein und Lamm sowie Frischfleisch auf Bestellung. Im Herbst 2009 ist in Schmerwitz eine Sanddornplantage neu angelegt worden. Über die Regionalmarke „von hier“ liefert Schmerwitz auch in den konventionellen Lebensmitteleinzelhandel. Für Besucher, die ohne Auto kommen, gibt es einen Shuttleverkehr ab Bahnhof Belzig.
In Wulkow gelandet
Am Sonnabend (12. Juni) wird um 11 Uhr das neugestaltete Speichergebäude im Ökospeicher Wulkow (Märkisch-Oderland) seiner Bestimmung übergeben. Der Präsident des Landesamts für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Dirk Illgenstein, kommt zur Einweihung nach Wulkow. Der Informations- und Konsultationspunkt für Ökologie sowie das Ausstellungs- und Beratungszentrum mit Cafe finden in dem Gebäude ihren Platz. Wegen seiner futuristischen Form hat sich für das zentrale Gebäude des Begegnungszentrums im Volksmund der Name UFO eingebürgert. Das Gebäude wurde mit 117.000 Euro aus EU- und Landesmitteln gefördert.
Tour de Kuhhorst
Der Ökohof Kuhhorst (Ostprignitz-Ruppin) bietet Hof- und Stallführungen an. Besuchern soll der Weg der Produkte bis zum fertigen Lebensmittel anschaulich gemacht werden. Das Fest zur Landpartie in Kuhhorst findet am Sonntag (13 Juni) von 11 bis 18 Uhr statt.
Petkus: Vom Korn zum Brot
Auf dem Landgut Petkus im gleichnamigen Baruther Ortsteil (Teltow-Fläming) wird es viel Technik geben. Spielend Landwirtschaft erleben können Kinder, während der Rallye „Vom Korn zum Brot“. Und es gewinnen alle dabei. Wer mit Bravour die Rallye gemeistert hat, kann gleich weiterrollen. Das Gutshaus Petkus ist das erste Skaterhotel der Welt und liegt am 200 Kilometer langen Flämingskate. Eine faszinierende und sich ständig ändernde Landsicht für sportliche Gäste.
Neu bei der Landpartie
29 Unternehmen sind zum ersten Mal mit dabei. So der Landwirtschaftsbetrieb von Babette Hübner. Die Erdbeeren werden auf dem Hof im Biesenthaler Ortsteil Danewitz wohl nicht mehr bis zur Landpartie reif, aber Spargel, Kräuter, Frühkartoffeln, Salat und Kohlrabi sind erntefrisch, teilweise unterm Folienzelt gewachsen. Wer mag, kann seinen Spargel selbst stechen oder beim Schubkarrenrennen Hofrekorde aufstellen. Mit etwas Glück ist die Glucke des Hofes bis zur Landpartie mit dem Ausbrüten fertig und ihre kleinen Küken können bestaunt und vielleicht sogar gestreichelt werden.
Neulinge bei der Landpartie sind auch die Kerstin Mallock-Gerwin und ihr Mann Jörg aus Groß Kreutz. Sie haben einen alten Hof saniert, ausgebaut, pflegen und beackern ein großes Grundstück mit einem riesigen Blumen- und Kräutergarten. Aber das ist noch nicht alles. Vor wenigen Wochen wurde das Schmuckstück und der Namensgeber des Hofes, die Kräuterscheune, als Pension ihrer Bestimmung übergeben. Hier kann man ausspannen, sich erholen, an Workshops teilnehmen oder der rührigen Frau des Haus ein Konfitüren-Rezept entlocken. Es ist ein großartiges Anwesen geworden, so wie es an der Dorfaue Nummer 4 in Groß Kreutz steht – übrigens nur wenige Gehminuten vom Bahnhof des Dorfes entfernt. Zur Landpartie wird es unter anderem Kräutergartenführungen geben. Kinder können Kräuterseifen gießen.
Radsportliches Landpartiewochenende
Nicht allein mit dem Auto oder auf dem Schienenweg kann man die Gastgeber der Landpartie besuchen, sondern auch mit dem Fahrrad. Besonders im Landkreis Potsdam-Mittelmark, wo insgesamt 46 Höfe, Betriebe, Urlaubsbauernhöfe und Landgasthäuser öffnen, bieten sich Radtouren von Hof zu Hof an.
Ganz im Süden des Landes startet in Schlieben (Elbe-Elster) am Sonntag (13. Juni) um 10 Uhr die traditionelle Radpartie. Mit 16 Jahren ist sie genauso alt wie die Landpartie. Diesmal geht es vom Drahndorf-Hof über das Wehrhainer Museum nach Stechau auf den Reiter- und Zuchthof Scholz, die Gärtnerein Schulze und Tietze können besichtigt werden. Nach zehn Kilometern endet die Radpartie in Schlieben in der Kellerstraße.
„Von Hof zu Hof“ ist das Motto einer weiteren Radtour. Sie wird von der Naturwacht Brandenburg im Landkreis Oder-Spree angeboten. Start ist am Sonntag, den 13. Juni um 10 Uhr auf dem Burgparkplatz Storkow. Es geht über 30 Kilometer durch die Salzwiesen bei Philadelphia, zum Brunnenhof Klein Eichholz, danach zur Fischerei Köllnitz. In den Nachmittagsstunden macht die Tour Station in Groß Schauen. Das ist ein ganz besonderer Landpartieort. Denn in diesem Dorf öffnen insgesamt neun Höfe ihre Tore. Die Vielfalt der Hofthemen reicht von Landwirtschaft über Tourismus, Jagd, Imkerei, Ziervögel und andere Tiere, Landtechnik, Handwerk, backen – auf Hof 8 wird ein noch intakter Holzbackofen angeheizt und Brot gebacken – sowie Fischerei. Station 10 im Offenen Dorf Groß Schauen ist der Dorfmittelpunkt. Auf ihm steht die Groß Schauener Fachwerkkirche. Vor der Kirche wird ein großes Kuchenbuffet aufgebaut, denn mit dem Erlös desselben wollen die Dorfbewohner Geld für die Wiederbeschaffung ihrer zweiten Kirchenglocke spenden.
Anpfiff in Schmargendorf
Futteranbau für 300 Kühe, artgerechte Tierhaltung, Produktion und Vertrieb – das alles liegt im uckermärkischen Milchhof Schmargendorf in einer Hand. Zum Hof- und Milchfest das Unternehmen in den Angermünder Ortsteil Schmargendorf ein. Sehen schmecken, schwärmen könnte das Motto dieses Landpartiefestes sein. Fußballfans sind hier genau richtig, denn hier werden die WM-Spiele Serbien gegen Ghana (15.30 Uhr) und Deutschland gegen Australien (20.30 Uhr) auf einer XXL-Leinwand gezeigt.
Tierisch, tierisch
Die Vorstellung von großen und kleinen Bauernhöfen wird während der Landpartie hörbar bestätigt. Gackern, blöken, schmatzen, mümmeln und schnauben kann man aus Hühner-, Schaf- und Pferdeställen hören. Hund und Katze, Kaninchen, Gänse, Ziegen, Schweine, Tauben oder Bienen sind auf dem Land fast immer anzutreffen. Mehr und mehr halten Exoten Einzug in märkischen Ställen. Kurz hinter Oranienburg sind in Nassenheide (Oberhavel) auf einem von außen nicht ungewöhnlichen Vierseitenhof, dem Fleckschnupphof, neun stattliche Kamele und der kleine Trampeltier-Junior „Katta“, gerade mal zwei Monate alt, zu Hause. Im Wildpferdegehege Liebenthal (Oberhavel) können Besucher die seltenen Przewalski-Pferde sehen.
Die Gläserne Waldimkerei von „Bienenklaus“ verspricht in Zehdenick einen nicht alltäglichen Ausflug unter Baumkronen. Auch die Waldimkerei Reimer zeigt Einblicke in ihre Arbeit in Herrensee, einem Ortsteil von Rehfelde (Märkisch-Oderland).
Eine Elch- und Rentierfarm ist Bestandteil des Hofes von Thomas Golz im Schenkenberger Ortsteil Kleptow (Uckermark).
Camarque Pferde sind auf dem gleichnamigen Pferdehof im Altlandsberger Ortsteil Wesendahl (Märkisch Oderland) zu Hause.
Auf sechs Höfen im ganzen Land können Alpakas, eine domestizierte Kamelform, sowie Lamas besucht werden. In Groß Kreutz-Deetz, Chorin-Servest, Luckau-Rüdingsdorf (Dahme-Spreewald) sind diese Exoten unter anderem zu finden. Insgesamt sechs Straußenhöfe, unter anderem in Hohenfinow (Barnim), Großderschau (Havelland), Schöneiche (Oder-Spree) und Merzdorf (Teltow-Fläming), freuen sich auf Landpartie-Besucher am kommenden Wochenende.
Spaßfaktor: Straußeneierlauf und Schubkarrenrennen
Entdeckerlust, Unterhaltung und sich ausprobieren können gehören von Anfang an zur Landpartie dazu. Im uckermärkischen Gerswalde können sich auf dem Straußenhof Berkenlatten große und kleine Landpartiebesucher im Straußeneierlauf versuchen. Das traditionelle Kinderspiel mit Gips-Ei und Esslöffel wird auf dem Straußenhof – den Eiern sei Dank – im XXL-Format gespielt. Statt Esslöffel wie bei Hühnereiern werden die Straußeneier mit Schöpfkellen über die Strecke balanciert.
Auf dem Gutshof Tiefensee können die ersten Erdbeeren selbst geerntet werden und beim großen Schubkarrenrennen kommt der Spaß keinesfalls zu kurz. Das Storchendorf Linum ist nicht nur wegen seiner Störche eine Attraktion. Nahe dem Luch gibt es viele Entdeckungen zu machen. Auf Rixmanns Hof – ebenfalls in Linum – (Ostprignitz-Ruppin) reift die Erdbeerernte 2010 heran und im Teichland Linum stehen Solarboote für Entdeckungen zu Wasser bereit.
Der Hof Grüneberg (Oberhavel) – ein Urlaubsbauernhof mit Ferienwohnungen und Pferdehaltung – nimmt zum vierten Mal an der Landpartie teil. In diesem Jahr werden eine Dach-Solaranlage und der neue Holzbackofen auf dem Hof eingeweiht. Hof Grüneberg ist ein Urlaubsbauernhof mit Ferienwohnungen und Pferdehaltung. Seit einem Jahr hat der historische Hof eine ganz besondere Attraktion vor der Tür: einen historischen Göpel. Das ist ein von Pferden angetriebener Motor, auch Rosswerk genannt. Die Technik ist mehr als 2.000 Jahre alt, seit Jahrzehnten so gut wie ausgestorben. Mit diesem „Pferdemotor“ wurden einst Landmaschinen wie Häcksler oder Dreschkästen angetrieben. Zur Landpartie enfaltet der Göpel seine Kräfte für ein sich dann drehendes und danebenstehendes Kinderkarussell – einmalig in ganz Brandenburg.
Informationen und Prospekte
Die Brandenburger Landpartie ist eine Initiative des Agrarministeriums Brandenburg. Sie wird vom Landesbauernverband und dem Brandenburger Landfrauenverband unterstützt. Pro agro, der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes im Land Brandenburg e.V., hat die Organisation der landesweiten Veranstaltung in seinen Händen. Geschäftsführer Gerd Lehmann: „Die Dörfer entwickeln sich sehr überschiedlich. Die bauliche Erneuerung ist in allen Orten sichtbar, die moderne Landwirtschaft ist in Ställen und auf Feldern offensichtlich. Die Bevölkerung wird älter und die junge Menschen noch zu selten ihr Zukunft auf dem Lande. Die Brandenburger Landpartie zeigt allen Einwohnern und Gästen sehr anschaulich die Chancen und Möglichkeiten, die der ländliche Raum bietet. Vom Bauernhof, über die Ferienpension bis hin zum Hofladen haben in den letzten Jahren viele die Chance ergriffen, sich eine Existenz auf dem Lande zu schaffen. Das zeigt das Spektrum der Anbieter zur Landpartie, die durch pro agro unterstützt werden.“
Im Internet sind alle Gastgeber unter der Adresse http://www.natuerlich-brandenburg.de/typo3/landpartie.html recherchierbar.
Quelle: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft