Auch heute wurde in Cottbus wieder demonstriert. Dieses Mal rief der Golßener Verein “Zukunft Heimat e.V.” auf den Stadthallenvorplatz, wo sich etwa 1.400 Menschen aus Cottbus, Südbrandenburg und Sachsen versammelten, um gegen die Flüchtlingspolitik er Bundesregierung zu demonstrieren und Solidarität für einen Feuerwehrmann zu zeigen, der bei einer Demo vor dem Blechen Carré vor einiger Zeit aus seinem Dienstfahrzeug heraus, die Demonstrationen gegrüßt hat. Gegen ihn wurde ein Disziplinarverfahren eröffnet, da er im Dienst der Neutralität verpflichtet ist. Trotz großer Ankündigungen über die sozialen Netzwerke, das gute Wetter für eine erhöhte Teilnahme zu nutzen kamen deutlich weniger Teilnehmer als noch bei den letzten Demos auf dem Altmarkt und dem Oberkirchplatz, wo teilweise über 3.000 Personen anwesend waren.
Ein weiterer negativer Punkt für die Organisatoren rund dürften die Plakate am Straßenrand gewesen sein, die mit “Zukunft Cottbus” beschriftet waren und dem Zusatz “Spendemarsch … da lohnt sich jeder Meter”. Hintergrund der Plakate war eine Aktion des Cottbuser Aufbruchs zusammen mit “Neue Heimat in Brandenburg e.V.” die die heutige Demo für einen Spendenmarsch “kaperten”. Lothar Judith vom Cottbuser Aufbruch erklärte die Aktion danach: “Wir haben uns überlegt, wenn die schon hier durch Cottbus marschieren, könnten sie das ja auch erstmalig für einen guten Zweck machen. Die Teilnehmer der Demonstration wussten es nicht, aber mit jedem Meter, den sie bei der Demo zurückgelegt haben, konnten Spenden in Höhe von 0,082 Euro gesammelt werden. Es wurden 1.420 Teilnehmer gezählt und die Strecke belief sich auf 1.700 Meter. Somit ergibt sich eine Gesamtspende in Höhe von 1.979,48 Euro.”
Gespendet hat das Geld “Neue Heimat in Brandenburg e.V.”, dessen Aufgabe und Zweck es ist, die Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern in die Gesellschaft zu initiieren und zu fördern. Das Geld kommt den Cottbuser Sprechcafés zugute, ein Projekt des Paritätischen Brandenburg, in dem sich Menschen jeden Alters, jeder Herkunft und mit verschiedensten Sprachkenntnissen treffen könnenm um gemeinsam Deutsch zu sprechen, sich auf Augenhöhe auszutauschen und kulturelle Vielfalt in Cottbus zu leben.
“Vielleicht ist der unfreiwillige Spendenmarsch ja auch eine Anregung für die Teilnehmer der Zukunft Heimat-Demonstrationen, an einer Welt mitzuarbeiten, die ohne Hass auskommt und wo ein Miteinander der unterschiedlichen Kulturen eine Normalität wird.” so Lothar Judith abschließend.
Sprechcafés in Cottbus:
Bürgerhaus Sandowkahn, Elisabeth-Wolf-Straße 40a, dienstags 17 – 19 Uhr
Internationales Begegnungszentrum, Sielower Straße 11, mittwochs 17 – 19 Uhr
Soziokulturelles Zentrum, Zielona-Gora Straße 16, donnerstags 17 – 19 Uhr