Die kunterbunte, wirbelnde Welt der Artisten, Clowns und exotischen Tierdressuren hat schon von früh an Maler und Grafiker in ihren Bann gezogen. Die von Stadt zu Stadt ziehende Truppe bot und bietet den Künstlern einen Fächer an Motiven, um nicht nur symbolisch ihre eigene Existenz am Rande der Gesellschaft zu spiegeln. Der Zirkus ist Entführung pur aus dem Grau des Alltags – Magie und Melancholie aber liegen dabei dicht nebeneinander. War es einerseits jene Manege voller Illusion und atemberaubender Kunststücke samt aberwitziger Clownerien, so erzeugt andererseits diese Kunstwelt auch genügend Stoff für die kritische Schau auf die Rolle des Künstlers und die gesellschaftlichen Verhältnisse. Demgemäß hängen in der Ausstellung farbenfrohe Blätter, etwa von Max Schwimmer oder Wilhelm Lachnit, neben dem „Traurigen Clown“ von Bernhard Buffet oder der Grafikmappe von dem unbekannten Arminius Hasemann, die zwischen Verführung und Tod den Bogen der Kunststücke spannt.
Die vor über 40 Jahren begonnene Sammlung von Wolfgang Finkbein umfasst heute gut 900 Werke; neben Malereien vor allem Arbeiten auf Papier, darunter etliche herausragende grafische Mappenwerke. Namhafte Künstler sind hier vertreten und die Aufzählung reicht von Max Beckmann über Marc Chagall, Erich Heckel, Harald Metzkes und Hans Ticha bis zu Pablo Picasso und Georges Rouault.
Mit gut 150 Arbeiten eröffnet die Präsentation im dkw. einen lebendigen Querschnitt durch diese einmalige Zirkus-Kunstsammlung.
Ausstellungeröffnung:
Freitag, 5. Mai 2017, 19 Uhr
dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus (Uferstr. / Am Amtsteich 15)
Freier Eintritt zur Ausstellungseröffnung!
Thema: In der Kunst des 20. Jahrhunderts. Aus einer Privatsammlung und der Sammlung des dkw., 6.5. – 20.8.2017
Bild:
Harald Metzkes
Das Wagnis der Seiltänzerin, 2000
Öl auf Leinwand, 70 x 80 cm
Privatsammlung
Foto: Andreas Seeliger, Dresden
© VG Bild-Kunst, Bonn 2017